Berta Schanzer
*12.1.1920 in Mohren, Hohenelbe; ✡ Todesort und Datum unbekannt; Ghetto Warschau ?
Staatsangehörigkeit staatenlos
Religion jüdisch
Vater unbekannt
Mutter unbekannt
Geschwister unbekannt
Beruf Schneiderin
Adressen Mohren; Bielefeld; Krieschow; Kersdorf
Heirat ledig
Kinder–
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 mit beiden Eltern bei der Minderheiten-Volkszählung
Das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a
1939 Nachdem zahlreiche, in Bielefeld lebende Jüdinnen und Juden in „Judenhäusern“ zwangseingewiesen wurden, schloss die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) mit den jeweiligen Städten Verträge zur Errichtung der Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Koblenzer Straße 4 und Paderborn, Grüner Weg 86;
Anfang September entstand für zunächst 36 Praktikanten ein Wohn- und Arbeitslager in der Koblenzer Straße 4 (heute: Artur-Ladebeck Straße 6). Das Haus beherbergte zuvor die Praxis des nach Holland geflüchteten Orthopäden Dr. med. Bernhard Mosberg.
1939 Berta Schanzer zur Hachschara in das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld 23.3.1940 wegen der räumliche Enge Wechsel von 57 Bewohnern in das Lager in der Schloßhofstraße 73a, einem ehemaligen Gutshof.
Dort bestand auch eine Unterkunft für alte und kranke Jüdinnen und Juden („Siechenheim“) als Einrichtung der RVJD. Vom Lager aus wurden die Männer kolonnenweise bei den Straßen-, Tief- und Gleisbauarbeiten der Fa. Nebelung & Sohn eingesetzt.
23.3.1940 wechselt sie in das Lager in der Schloßhofstraße 73a
1940 erfolgte ein Austausch männlicher Bewohner mit dem Umschulungslager Paderborn; die zionistischen Chawerim wechselten nach Paderborn und umgekehrt.
9.8.1940 Abmeldung der staatenlosen Siegmund Schadchin, Alfred Sender Berta Schanzer, und Lina Schmidt aus Bielefeld in das Forst- und Ernteeinsatzlager Krieschow. Sie kommt in das Lager Feldschneidemühle
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung „Jüdisches Arbeitseinsatzlager“
Wechsel in das Forsteinsatzlager Kersdorf
3.4.1942 aus dem Forsteinsatzlager Kersdorf über Frankfurt /Oder in das Ghetto Warschau deportiert
Todesort und Datum unbekannt
Gedenken
–
Quellen
Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/74667188
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11255849
Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302_1.jpg
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013
Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998