Sophie Bela Koritzer (Yad Vashem Fotosammlung)
* 3.9.1900 in Leipzig ; ✡ 22.10.1944 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Ernst Koritzer *22.1.1864 in Köthen; ✡1915
Heirat der Eltern 3.2.1895 in Wien
Mutter Jeanette Weissenberg *24.7.1873 in Wien; ✡ 11.4.1943 in Theresienstadt
Geschwister
Paul Bruno Koritzer *13.6.1905 in Leipzig; ✡17.1.1943 in Auschwitz ; oo Herta Oberländer
Beruf Fürsorgerin des RVJD Bezirksstelle Westfalen in Bielefeld, Laerstraße 9
Adressen Leipzig; Kissingen, Salinenstraße 34; Fürth; Bielefeld, Laerstraße 9
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1915 Tod des Vaters Ernst, Druckereibesitzer in Leipzig
Mai -September 1922 nach Bad Kissingen als Kindergärtnerin in der Israelitischen Kinderheilstätte
17.5.1939 Bruder Paul mit Frau Herta in Berlin bei der Minderheiten-Volkszählung
Bis 1939 Haushälterin und Kinderfrau beim jüdischen Rechtsanwalt Dr. Julius Kamp in Bielefeld; Jugendgruppenleiterin
1939 Sophie Koritzer offizielle Stellvertreterin der Leiterin der RVJD Bezirksstelle Westfalen Dr. Rosa Karfiols
Leitung der Fürsorge-Abteilung (zuvor Sozialer Ausschuss und der Provinzialstelle für jüdische Wirtschaftshilfe. Haushälterin und Kinderfrau beim jüdischen Rechtsanwalt Dr. Julius Kamp in Bielefeld gearbeitet und war nebenbei als Jugendleiterin tätig gewesen. Wahr[1]scheinlich war sie in die vom Sozialen Ausschuss organisierten Kinder- und Jugendfreizeiten eingebunden.47 Möglicherweise hatte sie ihre Arbeit gemeinsam mit Rosa Karfiol im Frühjahr 1939 aufgenommen. Ihr Gehalt als Fürsorgerin bei der RVJD betrug 1940 monatlich 200 Reichsmark brutto, 1942 waren es nur noch 163 Reichsmark.
Sie kann die verwitwete mittellose Mutter Jeanette aus Wien in einem Altersheim in Gütersloh unterbringen.
Als die Mutter zum Transport ansteht, meldet sie sich vermutlich freiwillig, sie zu begleiten.
31.7.1942 Transport XI/1 aus Bielefeld gemeinsam mit ihrer Mutter nach Theresienstadt
11.4.1943 Tod der Mutter in Theresienstadt
19.10.1944 Sophie Koritzer auf Transport Es von Theresienstadt nach Auschwitz deportiert.
22.10-1944 Tod in Auschwitz
Bruder Paul in Berlin, Buchenwald, Auschwitz
1939 Bruder Paul, von Beruf Korrespondent in Berlin, wegen „fahrlässigem Landesverrats“ zu drei Jahren Haft verurteilt
28.5.1942 Anordnung der „Schutzhaft“
27.8.1942 nach Ende der Haftstrafe von der Stapo Berlin als „Schutzhäftling“ ins KL Buchenwald
22.9.1942 auf Lagerstufe II gesetzt
17.10. 1942 nach Auschwitz verlegt.
17. 1.1943 Tod im KL Auschwitz
Quellen
Hartmann, Jürgen, Die Bezirksstelle Westfalen der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland in Bielefeld 1939-1943, in: Rosenland. Zeitschrift für lippische Geschichte, 25/2021, S. 68-151. URL
Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html
Fotos Yad Vashem Fotosammlung
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de903738
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de902193
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1093700
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/6330029