Juchenheim Paula

Paula Juchenheim geb. Katzenstein

*8.11.1902 in Lemgo; Riga; Kauen; ✡ 1944 Stutthof

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Aron Katzenstein *1870 in Lemgo

Mutter Elise Michaelis *11.1.1868 in Schwalenberg; 27.1.1936 in Lemgo

Geschwister

Schwiegermutter Emma Juchenheim-Steinberg, Rudolf, Schwester Selma und Lydia Eisendrath ca 1927

Sortine Selma Juchenheim *9.4.1887 in Vlotho; ✡30.4.1943 in Auschwitz; oo Arzt Dr. Bernard Eisendrath

Paul Juchenheim *28.8.1888 in Vlotho; ✡3

Beruf

Adressen Vlotho Lange Straße 16

Heirat Alwin Juchenheim *3.10.1889 in Vlotho; ✡6.12.1944 in Kaufering, Außenlager des KL Dachau

Schwiegermutter Emma Steinberg *1855 in Vlotho; ✡18.4.1943 in Auschwitz

Kinder

Lore Juchenheim *25.5.1926 in Bad Salzuflen; ✡ 1944 in Stutthof

Hans Juchenheim *25.10.1928 in Bad Salzuflen; ✡ 2.6.1945 in Holzhaus

Weiterer Lebensweg

22.10.1935 Mutter Emma zu ihrer Tochter Selma Eisendraht nach Zaandam

1936 Onkel Paul mit Ehefrau Friederike in die Niederlande

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

10.11.1938 Wohnung verwüstet im Novemberpogrom, Ehemann verhaftet, Paula flieht mit Sohn Hans in Richtung Werder

12.11.1938 Ehemann in „Schutzhaft“ ins KL Buchenwald; Häftlingsnummer

13.12.1941 Ehemann Alwin entlassen aus Buchenwald

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

1939 -1941 die Kinder Lore und Hans in Zaandam in den Niederlanden

30.3.1939 Quarantine Beneden Heijplaat, Quarantainestraat 1, Rotterdam

12.4.1939 Kinderheim Achterklooster, Hoogstraat 79, Rotterdam

24.4.1939 Jüd. Waisenhaus Pletterijstraat 66, Den Haag

25.7.1939 Zaandam, Bootenmakersstr., aufgenommen von Onkel und Tante Dr. Bernard und Selma Eisendrath

1.9.1939 Rotterdam, Kruiskade 35, p/a S. v. Creveld

Bei DOKIN NL ist ein umfangreicher Schriftwechsel dokumentiert

10.6.1940 wieder in Zaandam, Bootenmakersstr., Dr. Eisendrath

November 1941 Deportationsbefehl der Gestapo

5.12.1941 Rückkehr von Hans und Lore aus Zaandam wegen der anstehenden Deportation der Eltern

Verbringung aus den Regierungsbezirken Münster, Osnabrück und Bielefeld

Die Deportation ins Ghetto Riga

Ursula Credo, Freundin von Lore, berichtet:

„Anfang Dezember 1941 erhielt die Familie Juchenheim die amtliche Mitteilung, sich für den Transport in den Osten bereit zu machen. Da holten die Eltern die Kinder Lore und Hans, die ja zu der Zeit noch in Holland waren, zurück. Als die Kinder wieder hier waren, habe ich gleich versucht, mit Lore und Hans Kontakt aufzunehmen. Da habe ich an Herrn Juchenheim die Frage gestellt: ‚Warum haben Sie Lore und Hansemann zurückgeholt?’ Daraufhin hat Herr Juchenheim geantwortet: ‚Wenn wir gehen müssen, gehen wir zusammen!’

11.-13.12.1941 Mit dem Zug aus Vlotho zur Sammelstelle Restaurant Kyffhäuser am Kesselbrink in Bielefeld

13.12.1941 um 15 Uhr Abfahrt Bielefeld nach Riga

15.12.1941 gegen 23 Uhr Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa bei Riga

Die Ermordung des Bruders Paul in Amsterdam

9.4.1943 Bruder Paul in Amsterdam nach einem Streit von deutschem Unteroffizier erschossen

„Beide wurden im Schlaf durch Schusswunden tödlich getroffen.“

Der Feldwebel der deutschen Ordnungspolizei wurde durch ein deutsches Militärgericht verurteilt.

13.4.1943 Deportation der Mutter Emma aus dem Judendurchgangslager Westerbork nach Sobibor

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

16.7.1943 Paula Juchenheim auf der Frauenappell-Liste zum Antreten auf dem Blechplatz nach Auflösung der bisherigen Arbeitskommandos¸ die überwiegende Zahl der Außenlager des KL Kaiserwald wurden am 18.8.1943 eingerichtet

3. 11.1943 Große Selektion bei Auflösung des Ghetto Riga

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

19.7.1944 Paula mit Ehemann und den Kindern Lore und Hans über Kaunas weiter ins KL Stutthof

1.8.1944 Weitertransport der arbeitsfähigen Männer so auch Ehemann Alwin und Sohn Hans nach Kaufering III, Außenlager des KL Dachau

Tod von Paula und Tochter Lore im KL Stutthof

6.12.1944 Tod des Ehemanns Alwin in Kaufering Außenlager des KL Dachau

27.4.1945 Befreiung von Kaufering durch die US Army

2.6.1945 Tod des Sohnes Hans in Holzhausen

Gedenken

15.3.2012 Pages of Testimony für die Familie Juchenheim von Cousine Jane Berger-Rosenbaum

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

www.dokin.nl/deceased_children/hans-juchenheim-born-25-oct-1928/

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Juchenheim%22%7D

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de889827

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006824

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de340835

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de889832

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006615

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de889831

https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116602/Namenliste+von+Frauen+im+Rigaer+Ghetto?se=Suche&qps=q%3DGhetto%2BRiga

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de889832

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411213_Bielefeld20.jpg

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Juchenheim&s_firstName=Paula&s_place=&s_dateOfBirth=&cluster=true

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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