Helene Mendlicki geb. Weinberg
*30.7.1882 in Herne; ✡3.11.1943 in Riga bei Massenerschießung
Vater Max Moritz Weinberg *1861; ✡23.6.1928 in Herne
Heirat der Eltern Mai 1881 in Billerbeck
Mutter Sophie Eichenwald *11.11.1859 in Billerbeck; ✡19.8.1939 in Herne
Geschwister
Hugo Weinberg *7.3.1889 in Herne; ✡ 1944 in Auschwitz
Irene Weinberg *7.1.1896 in Herne; ✡ nach April 1942 Zamosc
Carl Weinberg *29.6.1897 in Herne; 30.9.1944 in Auschwitz
Edith Weinberg *14.5.1904 in Witten; ✡in Auschwitz
Beruf Kauffrau, Tabakwaren, Süßwaren
Adressen Herten, Ewaldstr.25, Markstraße 38; Marler Straße 167
Heirat Michael Mendlicki * 10.8.1878 in Jakschitz, Hohensalza; ✡3.11.1943 in Riga bei Massenerschießung
Kinder
Emma Mendlicki *27.2.1909 in Osterfeld; oo 1944 in Hempstead Frank Diamant; 1945 Tochter Barbara Diamant
Ruth Mendlicki *23.7.1912 in Osterfeld; +1939 in Chicago
Manfred Mendlicki *23.7.1912 in Osterfeld, Oberhausen; 1939 Brüssel; Überlebender; 1946 Brüssel
Weiterer Lebensweg
1913 nach Herten, Ewaldstr.25
1914-1918 Ehemann Michael Frontsoldat im 1. WK
27.9.1917 Preußische Verlustlisten Seite 20880
4.9.1915 Helene meldet ein Geschäft für Tabak- und Süßwaren in der Ewaldstraße an
1926 Erwerb des Hauses Markstraße 38
1929 Umzug in eigenes Haus, Herten Markstraße 38
9./10.11.1938 Wohnung massiv demoliert von SA; Helen mit Spottschild durch Herten getrieben
16.2.1939 Tochter Emma abgemeldet nach London
5.3.1939 Tochter Ruth abgemeldet nach Chicago
13.4.1939 Tochter Ruth mit der SS Washington von Hamburg nach New York; + 1939 in Chicago
17.5.1939 in Herten mit Ehemann und Sohn Manfred bei Deutsche Minderheiten-Volkszählung
1.8.1939 Manfred Mendlicki emigriert zusammen mit Arthur, dem Vater von Rolf Abrahamson über die „Grüne Grenze“ in Kall/Eifel nach Brüssel
14.5.-16.12.1941 Michael im Polizeigefängnis Recklinghausen, „Gewerbevergehen“
13.6.-28.7.1941 Helene in Untersuchungshaft „Wirtschaftsverbrechen“; im Anschluß Helene im Krankenhaus stationär
Juli 1941 Zwangsumzug in die Judenbaracke Scherlebeck, Marler Straße 167
Helene im Krankenhaus stationär
24.1.1942 Deportation nach Gelsenkirchen
27.1.1942 Deportation von Gelsenkirchen, Dortmund nach Riga, Ghetto
3.11.1943 Tod in Riga bei Massenerschießung
9.1.1946 Manfred Mendlicki schreibt aus Brüssel einen Protestbrief aus Brüssel an
Kreishilfsausschuss für politisch Verfolgte
4.9.1950 Beschluss des Wiedergutmachungsamts am Landgericht Bochum, dass den
Erben Manfred und Emma Mendlicki das beschlagnahmte Eigentum zusteht
Quellen
Hans-Heinrich Holland, Materialien zur Geschichte der jüdischen Einwohner Hertens, Herten 1998
http://www.vvn-bda-re.de/pdf/Juden.pdf
http://www.vvn-bda-re.de/pdf/Pogromnacht.pdf
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
England & Wales, Heiratsverzeichnis, 1837-2005
Preußische Verlustlisten vom 27.9.1917 Seite 20880
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de929852
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6313); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
https://collections.arolsen-archives.org/archive/12161995/?p=1&s=Mendlicki&doc_id=12161995
http://www.dorsten-unterm-hakenkreuz.de/
Jüdische Bürger – Dorstener wie andere auch. Doch ihr Schicksal bestimmten die anderen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest, Gedenkbuch 1983
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986