Berta Blankenstein
*6.3.1880 in Krefeld; ✡ in Riga
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Moritz Blankenstein *16.9.1852 in Krefeld; ✡ 9.11.1935 in Krefeld
Mutter Sybilla Bella Levy *30.4.1854 in Krefeld; ✡7.11.1940
Geschwister (acht)
Jakob Blankenstein *1884 in Krefeld; aus Hamburg nach 1941 in Minsk; oo Sophie Pollak
Johanna *22.12.1886 in Krefeld; ✡ in Riga
Fritz Friedrich Blankenstein * in Krefeld; überlebt in Shanghai
Verwandte in Krefeld
Ernst Blankenstein *28.9.1868 in Krefeld; Lehrer; Arnheim; Westerbork; ✡22.2.1943 in Auschwitz; oo Betty Stroheim(*13.1.1874 in Landeshut)
Beruf –
Adressen Krefeld, Südwall 16
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
November 1941 Deportationsbefehl der Gestapo
Sammellager Viehhallen Schlachthof Düsseldorf
11.12.1941 deportiert mit Schwester Johanna mit 1007 Juden aus Düsseldorf nach Riga
13.12.1941 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga;
Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind
10.8.1942 Berta Blankenstein auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga;
Außenkasernierung Strasdenhof des KL Kaiserwald in Riga
geht mit dem gesamten „Gewerbebetrieb“ unter Umgehung des KL Kaiserwald direkt in die Außenkasernierung in Riga Strasdenhof in der Widzemer Chaussee von der AEG, bestehend bereits ab dem 1. August 1943, ab dem 1. Juni 1944 dann auch in der dortigen Anodenwerkstatt zur Aufbereitung von Batterien. Einer der zwei Lagerältesten im Strasdenhof war Ludwig Miltenberg
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli 1944 Selektion in Riga- Strasdenhof aller über 30-Jährigen vor Liquidierung des KL Kaiserwald. 300 Männer und Frauen über 30 zunächst in einem ausgeräumten Saal der Kabelfabrik gesammelt, dann auf LKW verladen und vermutlich im Juli 1944 im Wald von Rumbula ermordet. Strasdenhof war das einzige Außenlager des KL Kaiserwald, in dem alle über 30-Jährigen ermordet wurden.
Tod in Riga
Gedenken –
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411211-3.jpg
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1378897
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1537955
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de843484
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11199027
https://www.joodsmonument.nl/en/page/30130/ernst-blankenstein
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017