Bertha Mühlfelder
*12.10.1892 in Straßburg; ✡ 1944 Stutthof
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Meir Max Mühlfelder *4.10.1860 in Bauerbach, Meiningen; ✡11.2.1943 in Lengnau, Schweiz
Mutter Johanna Seligmann *Dez. 1858 in München-Gladbach; ✡22.8.1933 in Bocholt
Geschwister
Hedwig Mühlfelder *6.12.1890 in Straßburg; ✡ 1944 Stutthof
Verwandte des Vaters aus Meiningen, Bocholt und Köln
Emanuel Mühlfelder * 22.5.1875 in Gleicherwiesen; oo Sophia Cleffmann (*16.2.1875 in Rhede); Tochter Hilde *7.12.1908 in Rhede; oo Schwarz
Beruf Leiterin eines Altersheims
Adressen Straßburg; Rhede bei Bocholt; München-Gladbach; Köln
Heirat ledig
Kinder keine
Weiterer Lebensweg
Die Familie zieht von Straßburg nach Bocholt
22.8.1933 Tod der Mutter Johanna in Bocholt; Anzeigende ist Schwester Hedwig
Ca 1935 von Bocholt nach Köln
Vater Max Meir gelingt die Flucht in die Schweiz
November 1941 Deportationsbefehl der Gestapo
Sammellager Messehallen Köln Deutz
7.12.1941 deportiert mit Schwester Hedwig 1011 Juden aus Köln nach Riga
12.12.1941 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga; Unterbringung in der Kölner Straße,
Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind
10.8.1942 Bertha Mühlfelder auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
3. 11.1943 Große Selektion bei Auflösung des Ghetto Riga;
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig
1.10.1944 Ankunft in Stutthof zusammen mit Schwester Hedwig
Tod in Stutthof
Beisetzung des Vaters auf dem jüdischen Friedhof in Endingen-Lengnau, Reihe 6, Grab 63
1956 Pages of Testimony für Hedwig und Bertha Mühlfelder von Freundin Chana Goldschmidt
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de933578
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de933579
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411207_29.jpg
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984