Katzmann Gitella

Gidella Gitella Katzmann geb. Birnbaum

*17.5.1882 in Fulda; ✡ Juli 1944in Riga

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Vater Aron Birnbaum *19.2.1851 in Rotenburg; ✡26.3.1931 in Rotenburg

Heirat der Eltern 27.5.1879 in Rotenburg

Mutter Jettchen Werthan *19.8.1857 in Rotenburg; ✡ 4.4.1913 in Rotenburg

Geschwister

Frieda Birnbaum *9.4.1880 in Fulda; ✡in der Shoa; oo Hermann Kahn

Gustav Birnbaum *30.7.1883 in Fulda; ✡18.11.1940 in Camp Gurs

Esther Birnbaum *25.2.1885 in Fulda; ✡ in der Shoa;

Selma Birnbaum *10.1.1887 in Fulda; ✡1919

Therese Birnbaum *29.12.1888 in Fulda; ✡24.1.1945 in Bergen-Belsen;

Juris Markus Birnbaum *23.5.1890 in Fulda; ✡6.3.1941 in Amsterdam; oo Ida Katz

Julius Birnbaum *11.5.1893 in Fulda; ✡8.8.1918 kriegsgefallen in Villers-aux-Erables

Beruf Hausfrau

Adressen Fulda, Lindenstraße 33, Petersberger Straße 20

Heirat 26.1.1906 in Fulda Simon Katzmann *25.2.1874 In Gersfeld; ✡11.8.1939 in Fulda

Schwiegereltern Löb Katzmann und Jette Goldschmidt

Schwager Leopold Katzmann *3.6.1887 in Flieden; 9.10.1941 Suicid in Frankfurt

Kinder

Weiterer Lebensweg

10.11.1938 Schwager Leopold Katzmann verhaftet im Novemberpogrom,

10.11.1938 Schwager Leopold Katzmann „Schutzhaft“ in Dachau; Häftlingsnummer 30160

12.1.1939 Schwager Leopold Katzmann entlassen aus dem KL Dachau

9.10.1941 Schwager Leopold Katzmann Suicid durch Ertrinken im Main, Frankfurt

8.12.1941 Verbringung von Fulda nach Kassel

8.12.1941 über Nacht im Sammellager Turnhalle Wörthschule, Schillerstraße

9.12.1941 Deportation Kassel-Riga; Bahnfahrt über Berlin, Breslau, Posen, Königsberg, Riga- Skirotawa mit 1022 Juden

12.12.1941 Ankunft Skirotawa; Fußmarsch ins Ghetto Riga bei 40 Grad minus

Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind

10.8.1942 Gitella Katzmann auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten

Max Kann aus Köln leitet die Näherei, die Wehrmachtsuniformen flickte.

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga;

Außenkasernierung Strasdenhof des KL Kaiserwald in Riga

Max und Johanna Kann gehen mit der gesamten Näherei aus dem „Gewerbebetrieb“ unter Umgehung des KL Kaiserwald direkt in die Außenkasernierung in Riga Strasdenhof in der Widzemer Chaussee, wo eine Näherei in einer ehemaligen Nähgarnfabrik eingerichtet wird, die wiederum für die Wehrmacht arbeitet. Max Kann als fachlicher Leiter dieser Näherei, die einem Letten namens Johnson unterstand. Für das Lager Strasdenhof war das Reichskommissariat Lettland zuständig. Die Wachmannschaft bestand aber aus SS-Leuten unter dem Kommando von SS-Mann Döring und seinem Stellvertreter dem berüchtigten SS-Scharführer Hoffmann.

Einer der zwei Lagerältesten im Strasdenhof war Ludwig Miltenberg

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli 1944 Selektion in Riga- Strasdenhof aller über 30-Jährigen vor Liquidierung des KL Kaiserwald. 300 Männer und Frauen über 30 zunächst in einem ausgeräumten Saal der Kabelfabrik gesammelt, dann auf LKW verladen und vermutlich im Juli 1944 im Wald von Rumbula ermordet. Strasdenhof war das einzige Außenlager des KL Kaiserwald, in dem alle über 30-Jährigen ermordet wurden.

Juli 1944 Tod in Riga bei großer Selektion

Gedenken

10.6.1996 Page of Testimony von Nichte Ilse Hiller Katzmann

Quellen

https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de890531

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert