Johanna Weißenberg

*8.6.1887 in Eichenau, poln. Dabrowka Mala/Kattowitz/Schlesien; ✡ in Riga
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater David Weissenberg

Mutter Henriette Singer
Geschwister

Hedwig Weissenberg *14.7.1877 in Eichenau; ✡ in Riga; oo Samuel Sally Levinsohn (*10.10.1876 in Posen, ✡27.3.1938 in Berlin)
Eugen Weissenberg *14.2.1870 in Burowietz
Zilla Weissenberg *6.10.1872 in Eichenau; ✡Juni 1942 in Auschwitz; oo Loeb Schwarzmann
Georg Weissenberg *1877
Leo Weissenberg *21.10.1880 in Eichenau; ✡Aug 1943 in Auschwitz; oo Helene Plessner
Martin Weissenberg *7.6.1887 in Eichenau; ✡in Stockholm
Rosa Weissenberg * oo Georg Jacobowitz
Else Weissenberg ?

Beruf –
Adressen Eichenau; Berlin, zuletzt Wielandstraße 13 bei Glaser
Heirat ledig
Kinder keine
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 in Berlin bei Minderheiten-Volkszählung
1.10.1941 Mitteilung der Gestapo an die Jüdische Gemeinde Berlins, dass die „Umsiedlung“ der Berliner Juden beginnen würde.
Januar 1942 Deportationsbescheid der Gestapo
Verbringung in das provisorische Sammellager in der ehemaligen Synagoge Levetzowstraße 7–8

13.1. 1942 Johanna Weißenberg auf dem „8. Osttransport“ , Zug Da 44 mit 1035 Juden über den Bahnhof Grunewald nach Riga
16.1.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind
10.8.1942 Johanna Weißenberg auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga;
Außenkasernierung Strasdenhof des KL Kaiserwald in Riga
geht mit der gesamten Näherei des „Gewerbebetrieb“ unter Umgehung des KL Kaiserwald direkt in die Außenkasernierung in Riga Strasdenhof in der Widzemer Chaussee, bestehend bereits ab dem 1. August 1943, ab dem 1. Juni 1944 dann evtl. auch in der dortigen Anodenwerkstatt zur Aufbereitung von Batterien. Einer der zwei Lagerältesten im Strasdenhof war Ludwig Miltenberg
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli 1944 Selektion in Riga- Strasdenhof aller über 30-Jährigen vor Liquidierung des KL Kaiserwald. 300 Männer und Frauen über 30 zunächst in einem ausgeräumten Saal der Kabelfabrik gesammelt, dann auf LKW verladen und vermutlich im Juli 1944 im Wald von Rumbula ermordet. Strasdenhof war das einzige Außenlager des KL Kaiserwald, in dem alle über 30-Jährigen ermordet wurden.
Tod in Riga
Gedenken –
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1178346
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1105665
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017