Else Blumenthal geb Levi
*29.4.1895 in Nentershausen Hessen; ✡ in Riga
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Selig Siegfried Levi *13.2.1862 in Nentershausen; ✡ 1932
Heirat der Eltern 6.8.1888
Mutter Karoline Waldeck *21.8.1864 in Zierenberg; ✡27.8.1940 Palästina
Geschwister
Friedrich Josef Levi *1889
Salomon Levi *1891
Julius Levi *1893
Beruf
Adressen Hannover, Kleine Aegidienstraße 5, Am Schiffgraben 60, zuletzt Judenhaus Ohestraße 9
Heirat 16.5.1923 in Kassel Otto Alfred Blumenthal *28.8.1880 in Hamburg; ✡ in Riga
Schwägerin Ada Blumenthal geb. Hamlet; 3.1.1945 in Stutthof
Neffe Karl Martin Blumenthal *19.10.1927 in Bremen; ✡10.9.1944 in Auschwitz
Neffe Klaus Peter Blumenthal; schreibt Pages of Testimony
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 Otto und Else Blumenthal in Hannover bei Minderheiten-Volkszählung
17.5.1939 Ada Blumenthal mit Sohn Karl Martin in Hannover, Zellerstraße 152 bei Minderheiten-Volkszählung
3./4.9.1941 „Aktion Lauterbacher“, Zwangsumzug ins Juden-Ghettohaus, Ohestraße 8
November 1941 Deportationsbescheid der Gestapo
15.12.1941 morgens Verbringung per Lastwagen aus den Judenghettohäusern über seit Anfang November 1941 von der Gestapo zur Sammelstelle umfirmierte Israelitische Gartenbauschule zum Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden
Bahnfahrt in Personenwagen mit angehängten Gepäckwagen der Deutschen Reichsbahn in das Ghetto Riga vom Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden nach Riga Skirotawa
18.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind
10.8.1942 Else Blumenthal auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga;
Außenkasernierung Strasdenhof des KL Kaiserwald in Riga
geht vermutlich mit der gesamten Näherei aus dem „Gewerbebetrieb“ unter Umgehung des KL Kaiserwald direkt in die Außenkasernierung in Riga Strasdenhof in der Widzemer Chaussee von der AEG, bestehend bereits ab dem 1. August 1943, ab dem 1. Juni 1944 dann auch in der dortigen Anodenwerkstatt zur Aufbereitung von Batterien. Einer der zwei Lagerältesten im Strasdenhof war Ludwig Miltenberg
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli 1944 Selektion in Riga- Strasdenhof aller über 30-Jährigen vor Liquidierung des KL Kaiserwald. 300 Männer und Frauen über 30 zunächst in einem ausgeräumten Saal der Kabelfabrik gesammelt, dann auf LKW verladen und vermutlich im Juli 1944 im Wald von Rumbula ermordet. Strasdenhof war das einzige Außenlager des KL Kaiserwald, in dem alle über 30-Jährigen ermordet wurden.
25.7.1944 Martin Blumenthal mit der Mutter Ada von Riga über das KL Kauen in das Konzentrationslager Stutthof
10.9.1944 Martin Blumenthal mit 598 Häftlingen von Stutthof nach Auschwitz
Gedenken
3.11.1896 Pages of Testimony für Ada und Martin von Neffe Klaus Peter Blumenthal
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de844828
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1007791
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de845039
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de844970
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4427617
http://www.geschichte-hameln.de/gedenkbuch/medien/Dokumentation29082013.pdf
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017