Else Simon
*11.8.1884 in Riddagshausen; ✡ in Riga
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater unbekannt
Mutter unbekannt
Schwester
Helene Simon *15.5.1894 in Braunschweig; oo Max Schlönau *8.4.1892 in Warmsen, ✡7.9.1955 in Seattle; die Eltern des Max Sch. waren Moritz Schlönau und Emma Simon
Nichte Ingeborg Schlönau *29.9.1923 in Warmsen; 2.4.2010 in Seattle; oo Howard Pruzan
Beruf –
Adressen Rigddagshausen; Warmsen 31; zuletzt Judenghettohaus Auf dem Emmerberge 31, Hannover
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
10.11.1938 Schwager Max Schlönau verhaftet im Novemberpogrom,
11.11.1938 „Schutzhaft“ in Buchenwald; Häftlingsnummer 23582
9.12.1938 Schwager Max Schlönau entlassen aus Buchenwald
17.5.1939 Else Simon in Warmsen bei Minderheiten-Volkszählung, alleinstehend
17.5.1939 Schwester Helene Schlönau mit Ehemann Max und Tochter Ingeborg in Warmsen bei Minderheiten-Volkszählung
Emigration der Fam. der Schwester Helene zu Verwandten des Ehemannes Max in Amsterdam
5.-14.9.1939 Schwester Helene Schlönau mit Ehemann Max und Tochter Ingeborg auf der SS STATENDAM der Holland Amerika Lijn (HAL) von Rotterdam nach New York
Heimatadresse
3./4.9.1941 „Aktion Lauterbacher“, Zwangsumzug ins Juden-Ghettohaus Auf dem Emmerberge 31, Hannover
November 1941 Deportationsbescheid der Gestapo
15.12.1941 morgens Verbringung per Lastwagen aus den Judenghettohäusern über seit Anfang November 1941 von der Gestapo zur Sammelstelle umfirmierte Israelitische Gartenbauschule zum Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden
Bahnfahrt in Personenwagen mit angehängten Gepäckwagen der Deutschen Reichsbahn in das Ghetto Riga vom Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden nach Riga Skirotawa
18.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind
10.8.1942 Else Simon Nr. 20 auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga;
Außenkasernierung Strasdenhof des KL Kaiserwald in Riga
Geht vermutlich mit der gesamten Näherei aus dem „Gewerbebetrieb“ unter Umgehung des KL Kaiserwald direkt in die Außenkasernierung in Riga Strasdenhof in der Widzemer Chaussee von der AEG, bestehend bereits ab dem 1. August 1943, ab dem 1. Juni 1944 dann auch in der dortigen Anodenwerkstatt zur Aufbereitung von Batterien. Einer der zwei Lagerältesten im Strasdenhof war Ludwig Miltenberg
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli 1944 Selektion in Riga- Strasdenhof aller über 30-Jährigen vor Liquidierung des KL Kaiserwald. 300 Männer und Frauen über 30 zunächst in einem ausgeräumten Saal der Kabelfabrik gesammelt, dann auf LKW verladen und vermutlich im Juli 1944 im Wald von Rumbula ermordet. Strasdenhof war das einzige Außenlager des KL Kaiserwald, in dem alle über 30-Jährigen ermordet wurden.
Tod in Riga
Gedenken –
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de961960
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/7044721
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017