Kniebel Leopold

Leopold Kniebel        

*11.6.1910 in Gladbeck; ✡ in Israel

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Siegmund Kniebel *15.1.1880 in Bonn; ✡10.11.1938 in Lünen

Mutter Rosa Kniebel; ✡ in Israel

Geschwister

Helene Kniebel *6.5.1921 in Lünen-Gahmen; oo Apfel

Großeltern Markus und Rosa Kniebel

Beruf Zahnarzt, Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Lünen, Jägerstraße 48; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

Leopold Kniebel bekam als Zahnarzt keine Anstellung

Wohl bereits 1933 nach Amsterdam

7.9.1935 Kommt von Amsterdam zur Hachschara ins Werkdorp Wieringermeer (unleserliche Gezinskarte)

21.9.1937 Leo Kniebel nach Palästina

In der Nacht vom 9. auf 10. November 1938 Pogrom auch in Lünen.

Bericht in der Westfälischen Rundschau über die Ermordung des Siegmund Kniebel:

„Nahezu gleichzeitig kam es in den schräg gegenüber liegenden Geschäften der Juden Siegmund Kniebel und Albert Bruch an der Jägerstraße nach der Zerstörung der Läden zu einer wilden Schießerei. Mehrere Menschen waren zuvor in den Laden von Kniebel eingedrungen, die zuvor die Fenster eingeworfen und mit Hämmern und Spitzhacken die Sicherungseinrichtungen zertrümmert hatten. Der Ortsgruppenleiter Österreich bat während dieser Aktion seinen Mitnazi Gutt, den Laden von Bruch zu übernehmen. Auf der Jägerstraße entwickelte sich plötzlich eine wilde Schießerei, wie in der späteren Verhandlung ausgesagt wurde. Einige Männer, auch Österreich, waren die Treppe zur Wohnung von Kniebel hinauf gestürmt. Er schoss Kniebel unter anderem in den Bauch, der das nicht überlebte.“

Verwischte Spuren in Lünen berichtet:

„Während der Reichspogromnacht versammelte sich vor den Häusern eine aufgebrachte und teils vermummte Menge. Die Fensterscheiben der Geschäfte wurden eingeworfen, Mobiliar zertrümmert und es wurde geschossen. Außerdem behauptete jemand, Kniebel selbst würde oben in seiner Wohnung schießen. Daraufhin machte sich Ortsgruppenführer Österreich auf den Weg in die Wohnung der Kniebels. Vor den Augen seiner Frau und seiner Tochter schoss Österreich dem wehrlosen Siegmund Kniebel in den Bauch. Als der Arzt der Familie es endlich geschafft hatte, sich einen Weg durch den wütenden Mob vor dem Haus zu bahnen, konnte er nur noch den Tod des Familienvaters feststellen.“

November 1938 Schließung des Textiliengeschäftes Kniebel in Lünen

Rosa Kniebel emigriert mit Tochter Helene nach Palästina zu Sohn Leopold

Gedenken

2009 Stolperstein für den Vater Siegfried in Lünen, Jägerstraße 48

Page of Testimony für den Vater Siegfried von Leo Kniebel

Quellen

https://www.wr.de/daten-archiv/erinnerung-an-die-ermordeten-juden-id1170795.html

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de38592

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Kniebel%22%7D

www. verwischte-spuren.de/juedisches-leben-in-luenen/familien-kniebel-und-bruch/familien-kniebel-und-bruch-text/

www.werkdorpwieringermeer.nl/

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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