Walter Grünewald
*24.9.1901 in Ruhrort, Duisburg; ✡ 30.4.1943 in Sobibor
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Max Grünewald *3.11.1871 Schlonge; ✡15.12.1932 in Wanne-Eickel
Heirat der Eltern 7.12.1899 in Duisburg
Mutter Hermine Heinemann *7.10.1871 in Büren; ✡ 5.2.1943 in Auschwitz
Großvater Samuel Heinemann *1828 in Salzkotten; ✡16.10.1893 in Büren
10.6.1854 1. Ehe mit Henriette Sternau *20.10.1828 in Büren ✡5.10.1862 in Büren
verheiratet in zweiter Ehe mit Kora Reichenheim *16.2.1839; 22.10.1908 in Berlin
Urgroßeltern Levi und Fratchen Heinemann, Salzkotten
Tante Fanny Heinemann
Geschwister –
Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant; Kaufmann
Adressen Ruhrort; Wanne-Eickel; Leiden; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)
Heirat 18.3.1942 in Amsterdam mit Marianne Elisabeth de Leeuw *5.12.1891 in Amsterdam; ✡ 30.4.1943 in Sobibor
Kinder –
Weiterer Lebensweg
15.12.1932 Tod des Vaters in Wanne-Eickel
Flucht aus Deutschland nach Leiden
11.9.1936 Anmeldung zur Hachschara aus Leiden ins Werkdorp Wieringen
31.3.1937 abgemeldet aus dem Werkdorp nach Amsterdam
2.1.1938 Ummeldung aller Bewohner von Barsingerhorn nach Wieringen (formaler Akt)
9.5.1939 Flucht der Mutter Hermine nach Amsterdam
Arbeitet als Hausknecht im Rusthuis am Houtmarkt 18
2.5.1941 Walter G. meldet den Diebstahl eines Herrentransportrades mit einer Kiste Lebensmittel
Die Auflösung des Werkdorp
20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:
„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform (Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam) und Barbie in Zivil (Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam). Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“
14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam ist Anlass für Verhaftungswelle
11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“
11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ in Schoorl inhaftiert, 4 werden freigelassen
22.6.1941 Deportation der 57 „Werkdorper“ in das KL Mauthausen; dort erwarten sie harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente, keiner überlebt das Jahr 1941
27.1.1943 Mutter Hermine über das KL Amersfoort in das Judendurchgangslager Westerbork
22.2.1943 Mutter Hermine aus Westerbork mit dem 46. Transport nach Auschwitz deportiert
20.4.1943 Einweisung in das Judendurchgangslager Westerbork, Baracke 69
27.4.1943 mit Ehefrau Marianne auf Transport von Westerbork nach Sobibor
Gedenken
Gedenkbuch der Stadt Herne und Wanne
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130298959 https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Gr%C3%BCnewald%201901%22%7D
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de880845
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de999959
https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer
Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936