Joseph Heinz

Heinz Günter Joseph

*4.10.1922 in Hamburg; ✡ 16.9.1941 in Mauthausen

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Friedrich Joseph *7.11.1891 in Velbert; ✡ Tod in Riga Salaspils

Mutter Hedwig Hermanns *10.4.1892 in Neuwerk; ✡ Tod in Riga

Geschwister

Hans Hugo Joseph *22.7.1924 in München-Gladbach; ✡ 7.5.1943 in Sobibor

Werner Joseph *21.2.1928 in Breslau; ✡ 7.5.1943 in Sobibor

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen München-Gladbach, Dünnerstr. 172; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen); Amsterdam, Pl. Franschelaan

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

4.1.1939 Kindertransport in die Niederlande mit seinen Brüdern Heinz Günter und Werner.

16.11. 1939 zur Hachschara Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)

1.3.1940 Bruder Werner ins Burgerweeshuis Amsterdam

Auflösung des Werkdorp und die zweite große Razzia in Amsterdam

20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:

„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform und Barbie in Zivil .

Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam; Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam

Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam; Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam

Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“

Unterbringung der Werkdorper zunächst in Asschers Diamantschleiferei im Amsterdamer „Pijp“

27.3.1941 Unterbringung der Werkdorper in Gastfamilien oder bei Verwandten; 

Hans Günter kommt zu Familie Klein, Raphaelstraat 6

14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam ist Anlass für Verhaftungswelle

11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“

11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 vorwiegend Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ im Durchgangslager Schoorl inhaftiert; von ihnen werden vier, die keine vier jüdischen Großeltern haben, freigelassen. Auch Bruder Heinz Günter gehört zu der „Juni Groep“

22.6.1941 Deportation der 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet; keiner überlebt das Jahr 1941;

16.9.1941 Tod von Heinz Günther in Mauthausen

Das Schicksal der Eltern und Brüder

10.11.1941 Aufnahme von Bruder Hans im Jeugdhuis Plantage Franschelaan 13 in Amsterdam,

Jugendheim des Joodse Raad, zusammen mit Bruder Werner;

viele Werkdorper wurden nach der Auflösung des Werkdorps hier untergebracht, vor allem die älteren, später durften auch jüngere Geschwister hier wohnen. Das Gebäude gehörte dem Joodse Raad, ebenso wie das Haus auf der Nicolaas Witsenkade 14, wo auch Werkdorper wohnten.

Zunächst als Mitarbeiter des Joodse Raad freigestellt vom Transport

11.12.1941 Deportation der Eltern aus München-Gladbach ab Düsseldorf nach Riga

20.4.1943 Internierung der Brüder Hans und Werner im Judendurchgangslager Westerbork, Baracke 70

4.5.1943 Brüder Hans und Werner auf Transport von Westerbork in das KL Sobibor

7.5.1943 Ankunft und Ermordung der Brüder Hans und Werner im KL Sobibor

Gedenken

Pages of Testimony von Alex Salm und Xavier Messalati

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

www.dokin.nl/deceased_children/hans-hugo-joseph-born-22-jul-1924/

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411211-22.jpg

https://dokin.nl/deceased-children/heinz-gunther-joseph-born-4-Oct-1922

https://dokin.nl/deceased-children/Werner-Joseph-born-21-Feb-1928

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130314314

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006424

https://yvng.yadvashem.org/ad

Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938

www.werkdorpwieringermeer.nl/

https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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