Holzheim Hanna

Hanna Kaufmann geb. Holzheim

*21.6.1913 in Gülzow; Zwilling; ✡21.5.1943 in Sobibor

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Theodor Holzheim *21.8.1874 in Deutsch Krone; ✡ 4.8.1943 Theresienstadt

Mutter Selma Moses *4.5.1883 in Deutsch Krone; ✡ 10.2.1941

Geschwister

Charlotte Holzheim *14.3.1910 in Flecken, Gülzow; ✡13.1.1974 in Sydney; oo Hans Friedmann

Helmut Georg Holzheim *21.6.1913 in Gülzow; ✡27.5.1985 in Sydney; oo Cäcilie Neumann

Beruf Leiterin der Küche im Werkdorp; Haushälterin; Diätköchin

Adressen Krefeld; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen); Amsterdam, Noorder Amstellaan

Heirat 7.10.1937 in Barsingerhorn Rudolf Kaufmann *7.10.1907 in Krefeld; ✡ 11.10.1941 in Mauthausen

Kinder

Weiterer Lebensweg

20.4.1936 Rudolf Kaufmann aus Krefeld zur Hachschara Werkdorp Wieringen, Barsingerhorn

16.10.1936 Anmeldung mit einer größeren Gruppe im Werkdorp; Bruder Helmut kommt auch ins Werkdorp

7.10.1937 Hanna heiratet in Barsingerhorn

2.1.1938 formale Ummeldung aller Werkdorp-Bewohner von Barsingerhorn nach Wieringer Meer

10.12. 1938 Schwager Ernst Kaufmann Flucht in die Niederlande

27.12.1938 Schwager Ernst zur Hachschara Werkdorp Wieringen, Barsingerhorn

17.5.1939 beide Eltern und Schwester Charlotte in Berlin Lichtenberg bei Minderheiten-Volkszählung

10.2.1941 Tod der Mutter Selma Holzheim in Berlin

Auflösung des Werkdorp und die zweite große Razzia in Amsterdam

20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:

„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform (Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam) und Barbie in Zivil (Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam). Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“

Unterbringung der Werkdorper zunächst in Asschers Diamantschleiferei im Amsterdamer „Pijp“

27.3.1941 Unterbringung der Werkdorper in Gastfamilien oder bei Verwandten;

Rudolf und Hannah Kaufmann kommt in die Familie de Beer, Amsterdam, de Lairessestraat 126, Ernst K. kommt in eine Gastfamilie in Amsterdam, Noorder Amstellaan

14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam ist Anlass für Verhaftungswelle

11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“

11.6.1941 Verhaftung von Ernst und Rudolf Kaufmann zusammen mit 300 Jugendlichen als „Vergeltungsmaßnahme“, davon 61 „Werkdorper“ in Schoorl inhaftiert; vier die keine vier jüdischen Großeltern haben, werden freigelassen.

22.6.1941 Deportation der 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet; keiner überlebt das Jahr 1941

8.7.1941 Tod von Ernst Kaufmann in Mauthausen

11.10.1941 Tod von Rudolf Kaufmann in Mauthausen, offiziell wegen „Bauchfellentzündung“

1.7.1942 Anstellung als Haushälterin und Diätköchin in „Beth Hamenucha“

17.3.1943 Vater Theodor mit dem 4. großen Alterstransport von Berlin nach Theresienstadt

11.5.1943 Hannah als Witwe ins Judendurchgangslager, Baracke 67

27.5.1943 Zwillingsbruder Helmut mit Frau Cäcilie ins Judendurchgangslager Westerbork, Baracke 60; Helmut wird nicht deportiert, Tochter Ursula überlebt im Versteck in der Familie des Johan van Drooge.

12.4.1945 Befreiung von Bruder Helmut und Frau durch kanadische Truppen in Westerbork

18.5.1943 Transport von Hanna Kaufmann von Westerbork nach Sobibor

21.5.1943 Tod von Hanna Kaufmann in Sobibor

Gedenken

18.6.1982 Pages of Testimony für Ernst und Rudolf Kaufmann von Schwester Herta Kaufmann- Grüneberg in Cricklade

10.4.2012 Page of Testimony für Hanna Holzheim von Nichte Ursula Holzheim-Meijer

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Holzheim%22%7D

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de896641

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de896317

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de896913

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1080552

https://www.joodsmonument.nl/en/page/226478/hanna-kaufmann-holzheim

https://www.statistik-des-holocaust.de/TT420725-15.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130317490

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130317474

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11237166

https://yvng.yadvashem.org/ad

Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938

www.werkdorpwieringermeer.nl/

https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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