Fröhlich Max

Max Fröhlich

*4.1.1920 in Hindenburg; ✡ 1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Moritz Fröhlich *9.7.1887 in Radzionkau, Tarnowitz; ✡ vor 1945

Mutter Natalie Grünpeter *26.4.1890 in Imielin, Pless; ✡ vor 1945

Geschwister

Gerda Fröhlich *14.12.1927 in Hindenburg; ✡ vor 1945

Kurt Fröhlich *23.3.1933 in Hindenburg; ✡ vor 1945

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Hindenburg; Spreenhagen; Hangelsberg

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

10.11.1938 verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Buchenwald; Häftlingsnummer 27512

30.12.1938 Entlassung aus dem KL Buchenwald mit der Auflage, Deutschland zu verlassen

1939 zur Hachschara ins Lehrgut Schocken, Gut Winkel bei Spreenhagen; er ist hier mit Karl Maier aus Saarbrücken befreundet, der 1999 das Page of Testimony für ihn schreibt

17.5.1939 Max Fröhlich in Spreenhagen bei Minderheitenzählung

17.5.1939 beide Eltern und die Geschwister Gerda und Kurt Fröhlich in Hindenburg bei Minderheitenzählung

30.4.1940 sechs Juden werden aus Neuendorf verlegt ins Umschulungslager Gut Wulkow in Hangelsberg/Spree; Lagerleiter und Kolonnenführer ist Ernst Grünberger

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung in „Jü­di­sches Forst- und Ernte­ein­satz­lager“; Sommer 1941 Max Fröhlich nach Auflösung von Gut Winkel zunächst nach Neuendorf, von dort verlegt ins Umschulungslager Gut Wulkow in Hangelsberg/Spree; Lagerleiter und Kolonnenführer ist Ernst Grünberger; Einsatz im Staatsforst durch Arbeitsamt Fürstenwalde

20.3.1942 der Forstmeister in Hangelsberg richtet ein Protestschreiben gegen den angeordneten Abzug der jüdischen Waldarbeiter an den Landforstmeister

2.4.1942 Verhaftung von10 Bewohnern des Gut Wulkow und 62 des Landwerks Neuendorf, besonders der älteren, staatenlosen oder zuvor bei der Gestapo auffällig gewordenen; Deportation auf Lastwagen in eine große Turnhalle nach Frankfurt/Oder, wo noch 100 Juden aus den Forst- und Ernteeinsatzlagern in Beerfelde, Hangelsberg, Hasenfelde, Jakobsdorf, Kaisermühl, Kersdorf, Pillgram, Schönfelde und Treplin hinzustoßen. Die älteren Deportierten sind zumeist 1940 aus dem Regierungsbezirk Schneidemühl nach Neuendorf, Pillgram, Treplin und anderen Lagern verbracht worden.

3.4.1942 Deportation der 1. Welle auf dem XII. Transport von Berlin ins Ghetto Warschau; Abfahrt aus Frankfurt/Oder um Mitternacht

November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“

18.2.1943 noch 10 Juden im Forsteinsatzlager Hangelsberg registriert

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

31.3.1943 Die Belegschaftsliste des Landwerk Neuendorf enthält 96 Männer (drei abwesend) und 66 Frauennamen

7.4.1943 Zustellung der Transportlisten für Neuendorf

April 1943 Auflösung des Forsteinsatzlager Hangelsberg zusammen mit dem Hauptlager Neuendorf

10. 4.1943 Chawerim aus 10 jüdischen Einsatzlagern, davon 169 aus Neuendorf, 9 aus Hangelsberg  mit LKW nach Fürstenwalde, von dort mit der Bahn nach Berlin; zu Fuß ins Sammellager ehemaliges jüdisches Altenheim Große Hamburger Straße 26; in Berlin vom Transport zurückgestellt 16 Personen (Geltungsjuden, Juden aus privilegierten Mischehen etc.)

19.4.1943 Deportation auf dem 37. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

Esther Bejarano erinnert sich:

„Wohin der Zug fuhr, wussten wir nicht. Die Waggons waren überfüllt und wir konnten uns kaum bewegen. Wenn wir mal austreten wollten, mussten wir über die Menschen steigen, um an die Kübel in der Ecke zu gelangen. Die Luft in den Waggons war miserabel und wurde immer schlechter.“

Esther berichtet auch, dass viele alte und schwache Menschen diese mehrere Tage dauernde Fahrt in den Viehwaggons nicht überlebten. Ihre Leichen blieben die ganze Zeit in den Waggons.
Mit Esther saßen viele der Jugendlichen im Waggon, mit denen sie in Neuendorf zusammen war: Eli Heymann, Schimschon Bär, Schoschana Rosenthal, Miriam Edel, Anne Borinski, Hilde Grünbaum, Karla und Sylvia Wagenberg, Herbert Growald und noch viele andere.

20. 4. 1943 Ankunft in Auschwitz; Notiz im Lagerbuch von Auschwitz:

„Mit einem Transport der RSHA […] sind etwa 1 000 jüdische Männer, Frauen und Kinder eingetroffen. Nach der Selektion werden 299 Männer, die die Nummern 116754 bis 117502 erhalten sowie 158 Frauen, die die Nummern 41870 bis 42027 erhalten, als Häftlinge in das Lager eingewiesen.
Die übrigen 543 Deportierten werden in den Gaskammern getötet.“

Er wird zur Zwangsarbeit im Auschwitz-Nebenlager Monowitz eingewiesen; ihm wird die Auschwitz-Häftlingsnummer 116875 in den linken Unterarm tätowiert

1943 Tod von Max Fröhlich in Auschwitz

Gedenken

15.12.1999 Page of Testimony für Max Fröhlich von seinem Freund von Karl Maier

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1009337

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de11799696

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot37.html

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot12.html

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420403_Frankfurt7.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420403_Frankfurt8.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130832647

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5900470

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/71076346

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5185319

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5185325

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5185327

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5185317

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/5185313

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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