Max Hammelburger
*22.6.1898 in Niederwerrn, Schweinfurt; ✡1943 Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Simon Hammelburger *12.8.1859 in Niederwerrn; 22.11.1942 in Theresienstadt
Heirat der Eltern 6.2.1894 in Niederwerrn
Mutter Sara Sophie Stern
Geschwister
Siegbert Hammelburger *27.2.1895 in Niederwerrn;
Marta Hammelburger *23.4.1897 in Niederwerrn; oo Stern
vermutlich Halbgeschwister, die erste Frau des Vaters Babette Stern *8.1.1864 stirbt 27.1.1888
Rosa Hammelburger *3.5.1884 in Niederwerrn; 12.10.1944 in Auschwitz
Jenny Hammelburger *21.1.1887 in Niederwerrn; oo Lehmann
Beruf Kaufmann
Adressen Niederwerrn; Frankfurt, Pfingstweidstraße 14
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
10.11.1938 Max und Bruder Siegbert Hammelburger verhaftet in Magdeburg im Novemberpogrom
13.11.1938 Schutzhaft im KL Buchenwald, Häftlingsnummer 29945
20.12.1938 Entlassung aus dem KL Buchenwald
17.5.1939 bei in Frankfurt bei Minderheiten-Volkszählung
Geschwister Siegbert und Marie Hammelburg in der Emigationskartei der SG Leipzig, das Haus Brandenburger Straße 2a in Magdeburg wird später Judenhaus
Max Hammelburg zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow II; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD
10.11.1938 Novemberpogrom in Steckelsdorf, am Abend wurde das Landwerk gestürmt und verwüstet. Alle männlichen Funktionsträger wie Friedrich Löwenthal, Betriebsleiter Hofbauer, Herbert Schönewald und Simon Berlinger verhaftet und später nach Buchenwald gebracht.
1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen
21.5.1941 Schließung der Büros des Hechaluz, Palästinaamt und Bachad von der Meinekestraße 10 in die Kantstraße 158; Kurt Silberpfennig nach Steckelsdorf
21.5.1942 schriftliche Ankündigung der Schließung
24.5.1942 offizielle Schließung, nur die Stammbelegschaft des Landwerks verbleibt und 15 Zwangsarbeiter der optischen Industrie in Rathenow, dazu gehört auch Max Hammelburger
11.7.1942 52 Chaluzim deportiert aus Steckelsdorf unter Leitung des Steckelsdorf-Madrich Kurt Silberpfennig auf Transport Magdeburg – Dessau-Berlin nach Auschwitz aus dem ehemaligen jüdischen Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow II
13.7.1942 Ankunft und Selektion der Chaluzim aus Steckelsdorf in Auschwitz
26. 2.1943 endgültige Schließung des Landwerks; Verbringung der letzten sieben jüdischen Bewohner in ein Sammellager in Magdeburg: Ehepaar Leo und Toni Kutzwor, Ehepaar Adolf und Hanne Seligmann, Lotte Stern, Käthe Grünbaum und Max Hammelburger
26.2.1943 Max Hammelburger mit 67 Juden aus Magdeburg kurz vor der Berliner Fabrikaktion auf dem 30. Osttransport von Berlin nach Auschwitz
Keine weiteren Daten bekannt
Gedenken
–
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212351
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/6058751
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/129818961
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en1066552
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en830875
Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.
<https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024] Ezra BenGershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989
Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328
Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988
Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster, Waxmann 2020