Isaak Holloschütz
*4.8.1922 in Dortmund; ✡ nach dem 12.3.1945 in Bergen-Belsen
Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos
Vater Tobias Holloschütz *1.8.1896 in Tyrawa Woloska; ✡18.2.1964 in Israel
Mutter Lina Lea Nothmann *28.10.1898 in Brzozow; Tod in Riga
Geschwister
Moses Holloschütz*31.5.1924 in Dortmund; Emigration Palästina
Fanny Holloschütz *19.11.1925 in Dortmund;
Elisabeth Holloschütz *2.6.1938 in Dortmund; Tod in Riga
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen –
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Vater Tobias war Kaufmann
1939 Schwester Fanny auf Kindertransport nach England
17.5.1939 Isaak mit Mutter Lina in Dortmund bei Minderheiten-Volkszählung
Das jüdische Umschulungslager Gehringshof
27.1.1941 Aufenthaltsanzeige/Antragsstellung von Isaak H. beim Landratsamt Fulda
Isaak Holloschütz ca 1940/41 zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.
Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash
Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennungen in „Jüdisches Arbeitseinsatzlager“ oder „Forst-und Ernteeinsatzlager“; der Einsatz erfolgte auf Weisung lokaler Behörden/Arbeitsämter.
Juli -September 1941 Auflösung der Hachscharalager z.B von Ahrensdorf, Gut Winkel. Havelberg; Verlegungen in das Landwerk Neuendorf und Steckelsdorf oder in Westfalen die Arbeitseinsatzlager Paderborn und Bielefeld.
Die Auflösung des Gehringshofs erfolgte im Verlauf des Sommers 1941 auf Druck der Behörden. Die letzten Chaluzim zumeist Madrichim wurden am 5. Oktober 1941 abgemeldet
24.6.1941 Isaak Holloschütz abgemeldet aus Hattenhof; vermutlich zur Mutter nach Dortmund
Deportation nach Riga
Dezember 1941 Ankündigung der „Umsiedlung in den Osten“
24.-27.1.1942 Sammellager Saal der Gaststätte „Zur Börse“ in der Steinstraße (beim Viehmarkt) mit der Mutter und Schwester Elisabeth
27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto
1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto
30.3.1942 2. Dünamünde-Aktion im Ghetto Riga;
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
2.11.1943 Große Selektion bei Auflösung des Ghetto
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig; auf Kohleschiffen weiter nach Stutthof
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
9.9.19444 Verlegung ins Außenlager Tröglitz Hydrierwerke BRABAG
8.3.1945 Verlegung ins KL Bergen-Belsen
Tod in Bergen-Belsen
Gedenken
22.5.1955Pages of Testimony für Isaak, seine Mutter und Schwester von Tante Sara Notmann
Stolpersteine
Quellen
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de939612
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de939613
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de939611
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/6112336
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70385232
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