Bacharach Martha

Martha Katzenstein geb. Bacharach

*21.1.1920 in Memmingen; ✡ nach dem 29.11.1942

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Albert Bacharach *11.7.1879 in Fellheim; ✡ April 1942 in Piaski

Mutter Rosalie Nussbaum *?; ✡2.9.1928

Stiefmutter Cäcilie Meyer *24.11.1882 in Nürnberg; ✡ April 1942 in Piaski

Geschwister

Alfred Bacharach *26.6.1911 in Memmingen; ✡ ?

Lisa Bacharach *31.8.1914 in Memmingen; ✡ März 1943 in Auschwitz; oo Raphael Rothschild

Beruf Hausgehilfin; landwirtschaftliche Praktikantin; Hilfspflegerin

Adressen Memmingen; München, Klenzestraße 4; Hattenhof; Bendorf

Heirat 31.12.1940 in München Manfred Katzenstein *15.3.1910 in Rotenburg F.; ✡ nach 1942

Kinder

Weiterer Lebensweg

20. 9.1936 Umzug der Familie  von Memmingen nach München, Klenzestraße 4

10.11.1938 Vater verhaftet im Novemberpogrom

21.11.1938 Entlassung des Vaters aus „Schutzhaft“

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

1.3.1939 Martha Bacharach abgemeldet in München zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

2.4.1939 Manfred Katzenstein zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof

17.5.1939 Martha auf dem Gehringshof bei Minderheiten-Volkszählung

19.3.1940 abgemeldet aus dem Gehringshof zurück nach München

31.12.1940 Heirat in München mit Manfred Katzenstein;

nach der Heirat kehren sie auf den Gehringshof zurück

Geplante Emigration nach Santo Domingo, Sosua-Projekt

Die Auflösung der „Jacoby‘schen Anstalten“

30.6.1941 Martha und Manfred Katzenstein abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof als Angestellte in die „Jacoby‘schen Anstalten“ Heilanstalt Bendorf-Sayn bei Koblenz; Martha als Hilfspflegerin, Manfed als Gärtner

11.11.1942 Ehepaar Katzenstein mit den letzten 30 Patienten und 8 Angestellten der Heilanstalt von Bendorf nach Berlin deportiert; Internierung im Sammellager Jüdisches Krankenhaus Berlin

16.11.-29.11.1942 mit Ehemann Manfred sowie den Patienten und Mitarbeitern der Heilanstalt im Sammellager in Berlin

29.11.1942 Deportation von Berlin nach Auschwitz auf dem 23. Osttransport mit 1021 Juden
Der 23. Osttransport war die erste von insgesamt 5 Deportationen aus Berlin in das KL Auschwitz, die der SS-Hauptsturmführer und Mitarbeiter des Eichmann-Referats Alois Brunner mit Wiener SS-Männern zwischen dem 29.11.1942 und 29.01.1943 organisierte.

Tod in Auschwitz nach dem 29.11.1942

Deportation des Vaters, der Stiefmutter und Schwester

4.4.1942 Vater und Stiefmutter Cäcilie von München nach Piaski deportiert

13.3.1943 Schwester Lisa mit Mann von München nach Auschwitz deportiert

Gedenken

4.7.2009 Page of Testimony für Manfred Katzenstein von Cousin David Blank

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1087968

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1087798

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de835629

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de835640

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127207505

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1631875

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot23.html

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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