Manfred Katzenstein
*15.3.1910 in Rotenburg Fulda; ✡ nach dem 29.11.1942
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Adolf Alfred Katzenstein *24.10.1874 in Heinebach; ✡ ?
Heirat der Eltern 1905 in Adelebsen bei Hannover
Mutter Ida Stehberg *14.10.1881 in Adelebsen; ✡18.2.1938 in Adelebsen
Geschwister
Bernhardine Katzenstein *24.11.1906 in Rotenburg; ✡11.2.1944 in Auschwitz; oo1934 Fritz Polak
Beruf Kaufmann; landwirtschaftlicher Praktikant; Gärtner
Adressen Rotenburg; Hattenhof; Bendorf
Heirat 31.12.1940 in München Martha Bacharach *21.1.1920 in Memmingen
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1.10.1933 Flucht von Schwester Bernhardine nach Amsterdam
17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung
Das jüdische Umschulungslager Gehringshof
1.3.1939 Martha Bacharach von München zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.
Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash
Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.
2.4.1939 Manfred Katzenstein als Madrich zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof
17.5.1939 Martha auf dem Gehringshof bei Minderheiten-Volkszählung
19.3.1940 Martha abgemeldet aus dem Gehringshof zurück nach München
31.12.1940 Heirat in München mit Martha Bacharach;
nach der Heirat kehren sie auf den Gehringshof zurück
Die Auflösung der „Jacoby‘schen Anstalten“
30.6.1941 Martha und Manfred Katzenstein abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof als Angestellte in die „Jacoby‘schen Anstalten“ Heilanstalt Bendorf-Sayn bei Koblenz; vermutlich in der Anstalt als Gärtner angestellt
11.11.1942 Ehepaar Katzenstein mit den letzten 30 Patienten und 8 Angestellten der Heilanstalt von Bendorf nach Berlin deportiert; Internierung im Sammellager Jüdisches Krankenhaus Berlin, Iranische Straße 2
16.11.-29.11.1942 mit Ehemann Manfred sowie den Patienten und Mitarbeitern der Heilanstalt im Sammellager in Berlin
29.11.1942 Deportation von Berlin nach Auschwitz auf dem 23. Osttransport mit 1021 Juden
Der 23. Osttransport war die erste von insgesamt 5 Deportationen aus Berlin in das KL Auschwitz, die der SS-Hauptsturmführer und Mitarbeiter des Eichmann-Referats Alois Brunner mit Wiener SS-Männern zwischen dem 29.11.1942 und 29.01.1943 organisierte.
Tod in Auschwitz nach dem 29.11.1942
Gedenken
4.7.2009 Page of Testimony für Manfred Katzenstein von Cousin David Blank
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1087798
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127207505
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1631875
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot23.html
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT23-1.jpg
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf