Arthur Löbenstein
*1.1.1901 in Sontra; ✡ 22.10.1942 in Riga Bikernieki
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Moritz Löbenstein *1860 in Sontra; ✡ 1937in Sontra
Mutter Emma Klebe *1865; ✡ 1930
Geschwister Julius Löbenstein; Minna Löbenstein oo Freund; Frieda Löbenstein oo Lewin
Beruf Arzt, Dr. med.
Adressen Sontra; Niederstadt Nr. 50; Eschwege, Am Stad 44; Berlin, Invalidenstraße 33; Hattenhof; Frankfurt
Heirat 27.12.1934 die Zuschneiderin Hildegard Breier *9.2.1914 in Berlin✡ 22.10.1942 in Riga Bikernieki
Kinder
Edja Löbenstein *29.6.1935 in Berlin; ✡ 22.10.1942 in Riga Bikernieki
Susi Löbenstein *7.6.1936 in Berlin; ✡ 22.10.1942 in Riga Bikernieki
Morris Löbenstein *10.12.1937 in Berlin; ✡ 22.10.1942 in Riga Bikernieki
Judis Löbenstein *7.5.1940 in Berlin; ✡ 22.10.1942 in Riga Bikernieki
Tieza Löbenstein *17.8.1941 in Berlin; ✡ 22.10.1942 in Riga Bikernieki
Weiterer Lebensweg
1904 Umzug der Familie nach Eschwege, Am Stad 44
Studium der Medizin in Würzburg, Marburg, Berlin
1922 Umzug nach Berlin
Frühjahr 1926 Approbation
Sommer 1932 Zulassung als Kassenarzt
17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung
Das jüdische Umschulungslager Gehringshof
2.7.1940 Arthur Löbenstein mit Tochter Susi in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.
Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash
Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.
Der 14-tägige Aufenthalt dürfte am ehesten einem Hygieneschulungskurs für die Chaluzim gedient haben
14.7. 1940 Arthur Löbenstein mit Tochter Susi abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof
Zeitweilig ist er in Frankfurt gemeldet, so dass eine Tätigkeit im Jüdischen Krankenhaus Gagernstraße naheliegt.
Riga Deportation der Familie, Massenerschießung in Bikernieki
19.10.1942 Riga Deportation der Familie Löbenstein mit 959 Juden aus Berlin
22.10.1942 Ankunft in Riga Skirotawa, 81 jüngere Männer werden zur Zwangsarbeit in einem Arbeitskommando weggeführt
22.10.1942 Massenerschießung von 878 Juden in Bikernieki
Gedenken
31.5.1896 Pages of Testimony für die Familie Löbenstein von Nichte Ruth Freund-Schimmel
Stolpersteine
Quellen
https://www.laekh.de/fileadmin/user_upload/Heftarchiv/PDFs_ganze_Hefte/2016/HAEBL_12_2016.pdf
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1109748
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1109750
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11245826
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70385340
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM