*29.10.1921 in Würzburg; Überlebender; ✡ 23.10.2016 in Toronto
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Hugo Beverstein *9.2.1882 in Bevern; ✡ vor 1945 Ghetto Warschau
Mutter Paula Schloss *23.7.1890 in Oberlauringen; ✡ vor 1945 Ghetto Warschau
Onkel Robert Beverstein *11.8.1885 in Bevern; ✡ 9.8.1937 Suizid in Mühlenberg
Tante Johanna Neuburger geb. Beverstein *7.2.1893 in Bevern; in Riga
Onkel Samuel Schloss *19.5.1881 in Oberlauringen; seit 1915 Lehrer an der Jüdischen Schule in Berlichingen; ✡ vor 1943 in Riga Jungfernhof
Geschwister
Walter Beverstein *5.9.1923 in Würzburg; ✡9.6.2013 in Surprise; oo Lotte Treidel geb. Salm
Halbgeschwister aus erster Ehe des Vaters mit Selma Heimann *30.4.1884 Wenkheim; 10.1.1918 in Wenkbach
Jakob Beverstein *10.8.1912 in Wenkheim; ✡8.9.1983 Kanada
Ella Beverstein *22.8.1914 in Wenkheim; ✡; 11.8.2002 in Miami; oo Kurt Kugelmann 1905-1959
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Wenkheim, Würzburg; Halberstadt, Spiegelstraße 74; Hattenhof, Nr. 36;
Heirat 22.12.1945 in Toronto Rose Rash *9.2.1920 in Toronto; Sunnybrook Hospital 15.11.2005 Toronto
Kinder drei
Weiterer Lebensweg
1926 Umzug der Familie aus Wenkheim nach Halberstadt; Vater gründet eine koschere Metzgerei.
1934 Lothar bekommt zur Bar Mizwa ein Fahrrad von der Tante geschenkt
11.10.1934 (1936?) Schwester Ella heiratet in Halberstadt Kurt Kugelmann
30.4.1936 Ankunft von Ella und Kurt Kugelmann in New York
1936-1938 Lehre als Schlosser
1937 Bruder Jakob nach Verlassen der Charite, Universität in Berlin zum Medizin- Studium und zum Abschluss nach Bologna
9.8.1937 Suizid des Onkels Robert Beverstein in Mühlenberg, Holzminden
10.11.1938 Lothar Beverstein verhaftet in der Pogromnacht
Schutzhaft im KL Buchenwald, Häftlingsnr23857
9.12.1938 Entlassung von Lothar Beverstein
17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung sowohl in Hattenhof wie auch in Halberstadt mit den Eltern und Bruder Walter registriert
28.3.1939 Bruder Jakob über die Niederlande nach Southampton; weiter in die Pension Rose Cottage, Ferring Lane Street, Worthing R.D., Sussex, England; Kitchener Camp
Das jüdische Umschulungslager Gehringshof
Nach dem 10.12. 1938 Lothar Beverstein zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.
Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash
Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.
21.6.1941 reichsweite Mitteilung, dass die Hachscharalager im Sommer 1942 aufgelöst werden müssen; Umstrukturierung der großen Lagr wie Neuendorf, Bielefeld, Paderborn in Arbeitseinsatzlager unter Kontrolle der örtlichen Behörden
28.6.1939 Lothar Beversteinabgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof nach England
30.6.1939 Lothar Lothar Beverstein mit Visum über Hoek van Holland nach Dover
1940 in England verhaftet und
1940-1942 interniert als „alien enemy“ im Lager auf der Isle of Man
1942 Ausreise nach Toronto
22.12.1945 Heirat in Toronto mit Rose Rash
26.5.1966 Artikel im Quebec Chronicle – Telegraph über einen von Lou Beverstein entworfenen Sessel/Klappbett
23.10.2016 Tod im Sunnybrook Hospital in Toronto
Bruder Walter auf Kindertransport nach England
31.8./1.9.1939 Bruder Walter auf Kindertransport aus Halberstadt nach England
22.10.1946 Bruder Walter nach Boston, USA
Deportation der Eltern ins Ghetto Warschau
12.4.1942 Eltern mit 102 Juden vom Sammelpunkt Domplatz in Halberstadt ins Sammellager nach Magdeburg
14.4.1942 Eltern auf dem Transport Magdeburg Potsdam Berlin ins Ghetto Warschau
Adam Czerniaków vom Warschauer Judenrat verzeichnete in seinem Tagebuch am 16.4.42:
„Um 6 fuhr der Zug mit den Neuankömmlingen aus Deutschland ein. Es sieht nach 1000 Personen aus.“
Gedenken
Beisetzung im Interment Bathurst Lawn Memorial Park, Adath Israel (Maldova) section
Stelendenkmal in Halberstadt mit den Namen der Eltern Beverstein
Stolpersteine
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de842422
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de935778
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de842420
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420413-Magdeburg11.jpg
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
A. Czerniaków, Im Warschauer Getto, München 1986, S. 243
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM
Bild: Yad Vashem Photo Collection
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf