Menashe Lilian

Lilian Lili Menashe

*1926 in Saloniki; ✡ 22.10.1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Alberto Menashe *7.2.1897 in Rhodos; ✡11/1991 North Miami Beach

Mutter Ioulia Angel *1903; ✡ Juni 1943 in Auschwitz

Saloniki 1938 Lilian Menashe unten links mittig; oben v.l. Janja Amir/Menashe, Astarea Menashe, Besuch aus Palästina, Mutter Julia Menashe/Angel, Ester Menashe,

Geschwister

Beruf

Adressen Saloniki

Heirat

Kinder –

Weiterer Lebensweg

Cousine Marcelle Amir links, Liliane Menashe Mitte; 1940 in Saloniki (Foto David Amir)

Die Räumung der Jüdischen Ghettos in Saloniki

April 1941 Besetzung von Saloniki durch die Wehrmacht; etwa 50000 Juden leben hier

25.2.1943 Internierung der Familie in das Agia Triada Ghetto in Saloniki

4.3.1943 vollständige Umzäunung der zwei Ghettos im Baron Hirsch-Viertel, die zu Deportationsghettos werden.

Jacques Stroumsa hört beim Verlegen von Telephonleitungen ein Telephonat der SS-Kommandaten mit: „Ich denke, dass die Judendeportationen in einer Woche beginnen könnten!“ Als Stroumsa darauf einem Mitglied des Gemeindevorstandes berichtete, was er gehört hatte, wurde er zurechtgewiesen. Er solle keine Panik unter der Bevölkerung auslösen, er werde der Gestapo gemeldet, wenn er Gerüchte verbreite.

14.-20.3.1943 erster Transport von 2800 Juden aus dem Baron Hirsch-Viertel.

Im Anschluß an die Transporte aus dem Baron-Hirsch-Ghettos wurden diese aus den anderen Bezirken jeweils rasch aufgefüllt

24.4.1943 Familie Menashe verhaftet und im Ghetto Baron Hirsch interniert

19.-24.4.1943 zweiter Transport von 2800 Juden aus dem Baron Hirsch-Viertel

30.4.-8.5.1943 dritter Transport von 2500 Juden aus dem Baron Hirsch-Viertel

1.-8.6.1943 Familie Menashe mit dem vierten Transport von 880 Juden aus dem Baron Hirsch-Viertel in Saloniki in das KL Auschwitz

Dr. Albert Menasche berichtet von dem Transport, er hoffte bald „.. das Ziel zu erreichen, um diese Hölle auf Rädern zu verlassen. .. Die eher optimistischen unter uns hatten noch Hoffnung.“

Aber die Ankunft war die Steigerung des Alptraums. Als dann die Türen geöffnet wurden, wurden sie von Gefangenen in gestreiften Uniformen angewiesen mit einem Wort, was sie nie zuvor gehört hatten: „Schnell!“

„Wir waren völlig erschöpft. Keine Bank verfügbar. Es war verboten sich auf den Boden zu setzen.“

8.6.1943 an der Rampe in Auschwitz werden Lilian und Vater Albert zur Zwangsarbeit selektiert

Der Vater bekommt die Auschwitz-Häftlingsnummer 124454 in den linken Unterarm tätowiert.

Die Mutter Ioulia wird in die Gaskammer geschickt.

Das Mädchenorchester in Auschwitz

Auf Betreiben

der SS-Oberaufseherin des Frauenlagers Maria Mandl beruft Lagerkommandant Rudolf Höss eine Versammlung der Kapo’s von Auschwitz-Birkenau ein, mit dem Auftrag, nach geeigneten Mitgliedern für ein zu gründendes Frauenorchester zu suchen, als Pendant zu dem bereits bestehenden Männerorchester.

(November 1944 wechselte Mandl nach Mühldorf, ein Außenlager des KZ Dachau. Im Krakauer Auschwitz-Prozess zum Tode verurteilt – 1948 vollstreckt)

Maria Mandl, beauftragt Zofia Czajkowska weitere Mitglieder zu suchen, ihr gelingt es aber nur, vier weitere Musikerinnen zu rekrutieren: Stefania Baruch, Danuta Kallakova, Maria Mos, Jadwiga Zatorska

Ab April 1943 dürfen auch jüdische Musikerinnen aufgenommen werden

Esther Loewy/Bejarano berichtet über die Aufstellung des Mädchenorchester von Auschwitz im April 1943, die ersten jüdischen Mitglieder

„Als dann die Dirigentin, Zofia Czajkowska eines Tages bei den Blockältesten nach Musikerinnen suchte, wurden meine Freundinnen Hilde Grynbaum, Sylvia Wagenberg und ich vorgeschlagen… Auch meine Freundinnen wurden akzeptiert, Hilde als Geigerin, Sylvia als Flötistin, und so zogen wir drei in die Baracke, in der die Musiker schliefen, die sogenannte Funktionsbaracke.“

Der Block trug die Nummer 12, ab Herbst 1943 Nummer 7 im Frauenlagerblock BI

Anfang Mai Ruth Basinski und Charlotte Grunow folgen als weitere Musikerinnen aus dem 37. Osttransport

Juni 1943 offizieller Arbeitsbeginn des Orchesters.

13.6.1943 Aufnahme von Lilian Menache in das Orchester für Basstrommel und Zimbeln

August 1943 Alma Rose übernimmt die Leitung des Mädchenorchesters, Zofia Czajkowska wird Blockälteste in der „Funktionsbaracke“

22.10.1943 Tod von Lilian Menashe in Auschwitz Birkenau

Gedenken

25.5.1999 Pages of Testimony für Lilian und die Mutter von Cousin David Amir 

Quellen

Menasche, Albert. Birkenau (Auschwitz II): Memoirs of an Eye Witness, How 72,000 Greek Jews Perished. New York: Albert Martin, 1947

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/81967955

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/555609

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/555610

Serie eines autobiografischen Berichts von Lili Bernstein 1960 in der Zeitung „News of the World“

http://thegirlsintheauschwitz.band/

https://yvng.yadvashem.org/ad

Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz

Lore Shelley (Editor), The Union Kommando in Auschwitz, Lanham, New York, London, 1996

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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