Born Herbert

Herbert Born

*27.11.1923 in Berlin; ✡ 17.7.2017 in Sydney

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Alfred Born *15.7.1886 in Forst, Lausitz; ✡ 2.6.1958 in Meerane

Heirat der Eltern 25.11.1920

Mutter Johanna Hoeg *21.11.1897 in Berlin; ✡ 5.7.1981 in Rockwood

Großtante Frida Blumenthal geb. Hamburger *26.10.1884 in Plauen; ✡3.4.1933 in Meerane

Geschwister

Martha Born *10.10.1921 in Berlin; ✡?

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Berlin; Meerane, Crotenlaider Straße 50, Augustenstraße 63, Zwickau;Double Bay, NSW, Australien

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

1.4.1933 Reichsweiter April-Boykott jüdischer Geschäfte

3.4.1933 Suizid von Großtante Frida Blumenthal, Inhaberin des Konfektionshauses Hamburger; ihr Neffe Alfred Born, Vater von Herbert, übernimmt das Geschäft

10.11.1938 Verhaftung des Vater Alfred im Novemberpogrom, als „Aktionsjude ins KL Buchenwald

7.12.1938 Entlassung des Vaters aus dem KL BUchenwald

Dezember 1938 Zwangsverkauf des Geschäftes an Martin Thümmler aus Glauchau

Die Eltern gehen zurück nach Berlin, wo die Familie überlebt (vermutlich als privilegierte Mischehe).

1945 Rückkehr der Eltern nach Meerane, erneute Geschäftseröffnung

Später wandern die Eltern nach Australien aus, der Vater kommt aber nach wenigen Jahren zurück.

1958 Tod des Vaters in Meerane, Beisetzung auf dem Jüdischen Friedhof Plauen

5.7.1981 Tod und Beisetzung der Mutter in Rockwood

Übersee-Gruppenwanderer Lehrgut Groß Breesen

Mai 1936 Eröffnung des nichtzionistischen Übersee-Gruppenwanderer Lehrgutes Groß Breesen; im Gegensatz zu anderen Lagern ist Groß Breesen nicht an jüdische Organisationen gebunden, war jedoch stark geprägt vom Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (C.V., assimiliert, liberal, national)

1936-1939 Curt „Bo“ Bondy Lagerleiter und pädagogischer Leiter, auf Bitten von Leo Baeck; von vielen ‚Groß-Breesenern‘ wurde er als charismatische Persönlichkeit, der sie viel zu verdanken haben, verehrt. Unterstützt wurde er von Ernst Cramer, einem älteren Praktikanten.

10.11.1938 Überfall der SA auf den Hof in Groß Breesen, alle über 18-Jährigen Männer werden mit einem Bus abgeführt und ins KL Buchenwald gebracht, auch Curt Bondy, der als Homosexueller besonders gefährdet war

17.5.1939 Herbert mit den Eltern und Schwester in Meerane bei Minderheitenzählung

Herbert Born zur Hachschara ins Überseeauswanderer Lager Groß Breesen

Emigration auf der SS SLAMAT nach Australien

11.6.1939 erste größere organisierte Emigration von 15 Breesenern ab Rotterdam auf der SS SLAMAT nach Australien; Werner „Töpper“ Angress – zuvor Groß-Breesen – schreibt über die Abreise der Breesener- Australien Gruppe:

„15 Breesener, 13 Jungen und zwei Mädel, wollen morgen mit dem holländischen Schraubenschiff SS «Slamat» nach Australien fahren….15 Breesener, unsere erste, große, geschlossene Gruppe. Pitt, Herko (Herbert Cohn), Erich, Leo, Klaus, Werner, Spitz, Wachsi, Franz, Erwin, Fritz, Hans, Herbert (Born), Hanni und Inge. Fast alle sind nicht älter als 17 Jahre. Und in Kolombo werden sie Jonny treffen, mit Posche, Bosi und Rudi. … Langsam verlassen wir das Schiff, Bo(Bondy), Prinz, Dackel (Georg Tworoger), Floh und ich (Angress).“

1985 Herbert Born schreibt an die Redaktion des Groß Breesener Rundbriefs:

„Yes I am still in the Real Estate business, but in a very, very small way indeed. Have been doing this type of work now for the last 18 years buying and renovating residential letting property and reselling at a profit, if possible. During those years I have kept and hung on onto those properties which appeared in my humble opinion the best investments.

Those last few years I have almost stopped dealing in Real Estate. All my spare time is taken up looking after and maintaining what I own in good order and condition. I do most of the work myself, occasionally I have to employ a tradesman, such as a plumber or elec trician! I am very fortunate that I am able to do most of the work myself and what is much more important I do enjoy every minute of it. It is financially rewarding, because I don’t have to pay high wages, without high overhead. I suppose my set-up also has some disadvantages, like most very small business, but don’t want to bore you with details.

Just to make sure I am always fully occupied, I also have a casual position in one of Sydney’s largest hotels, catering for weddings, conferences, balls, seminars etc. Please don’t get the wrong impression, I am not one of the bosses, just one of the boys.

As far as I am concerned the suggested meeting in Israel isa most wonderful idea. All being well I will most certainly participate and I am looking forward to it.“

Gedenken

1958 Beisetzung des Vaters auf dem Jüdischen Friedhof Plauen.

1981 Beisetzung der Mutter in Rockwood NSW, Australien

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5588935

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1576104

Ausgabe Nr.39

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Werner Angress, Generation zwischen Furcht und Hoffnung, 1985

https://zeitgeschichte-hamburg.de/files/public/FZH/Publikationen_digital/Werner%20T%20Angress%20Generation%20zwischen%20Furcht%20und%20Hoffnung.pdf

https://www.yumpu.com/de/document/read/3840614/21-brief-19-p745-54-gross-breesen-silesia

https://yvng.yadvashem.org/ad

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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