Hanf Peter

Klaus Peter Pitt Hanf

*26.12.1921 in Hamm/Sieg; ✡14.11.1982 in Sydney

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Otto Hanf *24.2.1889 in Witten; ✡ 14.2.1982 in Haifa

Heirat der Eltern April 1919 in Köln

Mutter Gertrud Münchhausen *22.6.1893 in Köln; ✡ 4.2.1940 auf der Überfahrt nach Haifa

2. Ehefrau des Vaters Frieda Weinreich *1.11.1893 in Lodz; 1965 in Haifa

Großvater Moritz Hanf *21.12.1858 in Witten; ✡5.5.1943 in Hilversum

Großmutter Rebecca Löwenstein *20.2.1863 in Iserlohn; ✡ 28.1.1944 Auschwitz

Großvater Siegmund Münchhausen *5.4.1858 in Paderborn; 1924 in Köln

Großmutter Berta Weinholt *28.5.1870 in Münster; ✡21.1.1943 in Theresienstadt

Onkel Salomon Hanf *18.7.1886 in Witten; ✡12.4.1918 kriegsgefallen in Frankreich

Tante Dorothea Hanf Dr. med. *20.3.1900 in Witten; ✡19.12.2001 in Amsterdam

Cousine des Vaters Friederike Berg geb. Hanf *6.6.1895 in Witten; ✡2.5.1945 in Tröbitz

Geschwister

Brigitte Hanf *5.3.1920 in Hamm/Sieg; ✡?; oo Arthur Flieg/Flynn (*23.9.1917 Chemnitz-2007)

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Hamm/Sieg; Groß Breesen; Wyong, Australia

Heirat 14.8.1943 in Wyong mit Janet May Walkden *14.8.1923 in Wyong; ✡14.11.1982 in Sydney

Kinder drei

Tochter Hanf; oo Mitchell

Weiterer Lebensweg

Vater Otto Hanf, promovierter Ingenieur, stammte aus der Bankiersfamilie Hanf in Witten

1916 Vater Otto im 1. Weltkrieg schwer verwundet

12.4.1918 Onkel Otto Hanf Vizefeldwebel der 6. Kompgnie des Reserve Infanfanterie Regiments 206  stirbt an seiner Kriegsverletzung

1920 Umzug der Eltern nach Hamm/Sieg

26.1.1934 Tante Dorothea von Berlin nach Amsterdam

20.3.1939 die Großeltern Moritz und Rebecca fliehen nach Hilversum

29.9.1939 Schwester Brigitte bei britischem Census in Baldock, England

1940 Emigration der Eltern nach Palästina

4.2.1940 Mutter Gertrud verstirbt auf dem Schiff im Mittelmeer bei der Überfahrt nach Haifa

5.5.1943 Großvater Moritz stirbt in Hilversum

10.6.1943 Großmutter Rebecca interniert im Judendurchgangslager Westerbork

25.1.1944 Großmutter Rebecca deportiert von Westerbork nach Auschwitz

April 1944 Irrfahrt des „Verlorenen Zuges“ endet an der gesprengten Elsterbrücke; Tod der Tante Friederike Berg geb. Hanf in Tröbitz mit Fleckfieber

Übersee-Gruppenwanderer Lehrgut Groß Breesen

Mai 1936 Eröffnung des nichtzionistischen Übersee-Gruppenwanderer Lehrgutes Groß Breesen; im Gegensatz zu anderen Lagern ist Groß Breesen nicht an jüdische Organisationen gebunden, war jedoch stark geprägt vom Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (C.V., assimiliert, liberal, national)

1936-1939 Curt „Bo“ Bondy Lagerleiter und pädagogischer Leiter, auf Bitten von Leo Baeck; von vielen ‚Groß-Breesenern‘ wurde er als charismatische Persönlichkeit, der sie viel zu verdanken haben, verehrt. Unterstützt wurde er von Ernst Cramer, einem älteren Praktikanten.

Pitt Hanf zur Hachschara ins Überseeauswanderer Lager Groß Breesen

10.11.1938 Überfall der SA auf den Hof in Groß Breesen, alle über 18-Jährigen Männer werden mit einem Bus abgeführt und ins KL Buchenwald gebracht, auch Curt Bondy, der als Homosexueller besonders gefährdet war; die Frauen und unter 18-jährigen bleiben zurück

17.5.1939 Peter Harf bei Minderheitenzählung in Groß Breesen

11.6.1939 erste größere organisierte Emigration von 15 Breesenern ab Rotterdam auf der SS SLAMAT nach Australien; Werner „Töpper“ Angress – zuvor Groß-Breesen – schreibt über die Abreise der Breesener- Australien Gruppe:

„15 Breesener, 13 Jungen und zwei Mädel, wollen morgen mit dem holländischen Schraubenschiff SS «Slamat» nach Australien fahren….15 Breesener, unsere erste, große, geschlossene Gruppe. Pitt (Peter Hanf), Herko (Herbert Cohn), Erich, Leo, Klaus, Werner, Spitz, Wachsi, Franz, Erwin, Fritz, Hans, Herbert, Hanni und Inge. Fast alle sind nicht älter als 17 Jahre. Und in Kolombo werden sie Jonny treffen, mit Posche, Bosi und Rudi. … Langsam verlassen wir das Schiff, Bo(Bondy), Prinz, Dackel (Georg Tworoger), Floh und ich (Angress).“

17.4.1942 Eintritt in die Australian Army 2th Employment Company

14.8.1943 Heirat in Wyong mit Janet May Walkden

21.7.1944 Entlassung aus der Armee

1946 Umzug nach Dural, Parramatta, New South Wales, Australia

14.11.1982 Tod von Peter und Janet Hanf in Sydney (durch Unfall?)

Gedenken

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de831659

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130302302

Werner Angress, Generation zwischen Furcht und Hoffnung, 1985

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Hanf%22%7D

https://zeitgeschichte-hamburg.de/files/public/FZH/Publikationen_digital/Werner%20T%20Angress%20Generation%20zwischen%20Furcht%20und%20Hoffnung.pdf

https://www.yumpu.com/de/document/read/3840614/21-brief-19-p745-54-gross-breesen-silesia

https://yvng.yadvashem.org/ad

Preußische Verlustlisten 8.6.1916, Seite 12834

Preußische Verlustlisten 7.6.1918, Seite 24122

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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