Bacharach Erich

Erich Bacharach später Eric Baker

* 4.10.1922 in Memmingen; ✡Januar 2009 in Sydney

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Gustav Bacharach *1.10.1886 in Fellheim; ✡ nach dem April 1942 in Piaski

Heirat der Eltern 11.3.1920

Mutter  Eva Elisabeth Adler *20.9.1892 in Kulmbach; ✡ nach dem April 1942 in Piaski

Onkel Isak Bacharach *1882 in Fellheim; oo Luise Einstein (*1887)

Onkel Albert Bacharach *11.7.1879 in Fellheim; ✡ April 1942 in Piaski; oo Nussbaum

Geschwister

Edgar Egon Bacharach *6.12.1920 in Memmingen; ✡?

Cousins

Hans Harry Bacharach *28.12.1922 in Memmingen; ✡ 1.11.1997 in Los Angeles

Martha Bacharach * 21.1.1920 in Memmingen; ✡ nach dem 29.11.1942; oo Katzenstein

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Memmingen, Rabenstraße 2, Schweizer Berg 7, II; Groß Breesen;Moss Vale, New South Wales, Australia

Heirat Ruth Evelyn Worobin *4.2.1929 in Sydney

Kinder zwei

Peter Baker

Weiterer Lebensweg

25.10.-25.11.1938 Bruder Egon auf der SS SAN MATTEO von Le Havre nach San Francisco

1.3.1939 Einweisung der Eltern in das Judenhaus Schweizer Berg 7 in Memmingen

17.5.1939 beide Eltern in Memmingen, Schweizer Berg 7 bei Minderheitenzählung

Die Deportation der Memminger Juden nach Piaski

26.3.1942 Anweisung der Gestapo München zur Deportation der Memminger Juden

31.3.1942 Vollzugsmeldung des Memminger Polizeichef Ferdinand Heindl

3.4.1942 Beide Eltern mit Onkel Albert und Frau deportiert von München ->Piaski

Übersee-Gruppenwanderer Lehrgut Groß Breesen

Mai 1936 Eröffnung des nichtzionistischen Übersee-Gruppenwanderer Lehrgutes Groß Breesen; im Gegensatz zu anderen Lagern ist Groß Breesen nicht an jüdische Organisationen gebunden, war jedoch stark geprägt vom Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (C.V., assimiliert, liberal, national)

1936-1939 Curt „Bo“ Bondy Lagerleiter und pädagogischer Leiter, auf Bitten von Leo Baeck; von vielen ‚Groß-Breesenern‘ wurde er als charismatische Persönlichkeit, der sie viel zu verdanken haben, verehrt. Unterstützt wurde er von Ernst Cramer, einem älteren Praktikanten.

10.11.1938 Überfall der SA auf den Hof in Groß Breesen, alle über 18-Jährigen Männer werden mit einem Bus abgeführt und ins KL Buchenwald gebracht, auch Curt Bondy, der als Homosexueller besonders gefährdet war

Erich mit Cousin Hans Bacharach zur Hachschara ins Überseeauswanderer Lager Groß Breesen

17.5.1939 Hans und Erich Bacharach in Groß Breesen bei Minderheitenzählung

10.8.-18.8 1939 Cousin Hans aus Groß Breesen auf der SS HAMBURG ab Hamburg nach New York; Ziel Hydelands Farm

Emigration auf der SS SLAMAT nach Australien

11.6.1939 erste größere organisierte Emigration von 15 Breesenern ab Rotterdam auf der SS SLAMAT nach Australien; Werner „Töpper“ Angress – zuvor Groß-Breesen – schreibt über die Abreise der Breesener- Australien Gruppe:

„15 Breesener, 13 Jungen und zwei Mädel, wollen morgen mit dem holländischen Schraubenschiff SS «Slamat» nach Australien fahren….15 Breesener, unsere erste, große, geschlossene Gruppe. Pitt, Herko (Herbert Cohn), Erich, Leo, Klaus, Werner, Spitz, Wachsi, Franz, Erwin, Fritz, Hans, Herbert, Hanni und Inge. Fast alle sind nicht älter als 17 Jahre. Und in Kolombo werden sie Jonny treffen, mit Posche, Bosi und Rudi. … Langsam verlassen wir das Schiff, Bo(Bondy), Prinz, Dackel (Georg Tworoger), Floh und ich (Angress).“

3.8.1942 Eintritt in die „Z“ Special Unit der Australian Army

21.6.1946 Ausmusterung aus der Australian Army

1985 schreibt er für den Groß Breesener Rundbrief zu dem geplanten Treffen der Überlebenden im Mai 1985 in Shavej Zion in Israel:

Januar 2009 Tod in Sydney

Gedenken

Grabstein für Eric Baker in Mona Vale, Pittwater Council, New South Wales

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://stadtarchiv.memmingen.de/blaetterkataloge/catalogs/Stadtarchiv/Gedenkheft-Ewige-Namen_2014/pdf/complete.pdf

Werner Angress, Generation zwischen Furcht und Hoffnung, 1985

https://zeitgeschichte-hamburg.de/files/public/FZH/Publikationen_digital/Werner%20T%20Angress%20Generation%20zwischen%20Furcht%20und%20Hoffnung.pdf

https://www.yumpu.com/de/document/read/3840614/21-brief-19-p745-54-gross-breesen-silesia

https://yvng.yadvashem.org/ad

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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