Weiss Götz

Georg „Götz“ Wilhelm Weiss

*9.2.1923 in Oppeln; ✡22.5.2001 Florida

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Alfred Weiss *1887 in Myslowitz; ✡ 1965 in Berlin

 „Mischehe“

Mutter Elsa Anna Dorothea Schumacher *6.2.1891; ✡ 1.8.1991 in Berlin

Geschwister

Ilse Renate Weiss *24.7.1918 in Breslau; 26.3.2012 in Berlin; oo Steinberg

Rudolf Rudi Werner Weiss *5.11.1921 in Oppeln; ✡17.2009 in Wentworth Falls, Australien

Gerda Eleonore Weiss *1927

Beruf Landarbeiter

Adressen Berlin, Groß Breesen

Heirat Reichel

Kinder

Weiterer Lebensweg

Überseegruppenwanderer Lehrgut Groß Breesen

Mai 1936 Eröffnung des nichtzionistischen Übersee-Gruppenwanderer Lehrgutes Groß Breesen; im Gegensatz zu anderen Lagern ist Groß Breesen nicht an jüdische Organisationen gebunden, war jedoch stark geprägt vom Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (C.V., assimiliert, liberal, national)

1936-1939 Curt „Bo“ Bondy Lagerleiter und pädagogischer Leiter, auf Bitten von Leo Baeck; von vielen ‚Groß-Breesenern‘ wurde er als charismatische Persönlichkeit, der sie viel zu verdanken haben, verehrt. Unterstützt wurde er von Ernst Cramer, einem älteren Praktikanten.

Leiter der landwirtschaftlichen Ausbildung war Oberinspektor Erwin Scheier, dessen Frau Ruth oblag die Hauswirtschaft, Tischlermeister Max Kiwi die Schreinerei.

10.11.1938 Überfall der SA auf den Hof in Groß Breesen, alle über 18-Jährigen Männer werden mit einem Bus abgeführt und ins KL Buchenwald gebracht, auch Curt Bondy, der als Homosexueller besonders gefährdet war; die Frauen und Jungen bleiben auf dem Hof zurück.

1938 Georg Götz mit Bruder Rudi zur Umschulung ins Überseeauswanderer Lager Groß Breesen

Scheier wird als Verwalter abgelöst von Dingethal, der wiederum wegen Fronteinsatz von Inspektor Hildebrandt: Nachfolger von Bondy wird Walter Bernstein.

17.5.1939 Henny Lemmlein in Groß Breesen bei Minderheitenzählung

17.5.1939 Georg Götz Weiss mit Bruder Rudiin Groß Breesen bei Minderheitenzählung

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung der noch bestehenden in „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

31.8.1941 Gestapobefehl: Das Lehrgut Groß Breesen wird Arbeitslager

Zwischen 1939 in Groß Breesen und 1946 in den USA waren keine Daten zu generieren.

1946 stellt William Götz Weiss einen Antrag auf Aufnahme in die US-Sozialversicherung

1974 berichtet Bruder Rudolf Weiss im 24. Groß Breesen Letter:

„Wir kamen 1938 nach Gross-Breesen, von 1941-44 Zwangsarbeitslager, 1944-45 K.Z. Theresien stadt. 1945-1950 Neusiedlerstelle in Ostdeutschland. 1950 Auswanderung nach Australien. Rudi wurde Landschaftsgärtner, seit 1957 mit eigenem Betrieb und Angestellten. Australien ist unsere neue Heimat geworden. Wir sind wirtschaftlich selbständig und unabhängig, leben in einer sehr schönen Gebirgsgegend, 80 km von Sydney und hoffen, bei guter Gesundheit un seren eigenen Betrieb erfolgreich weiterführen zu können.“

Gedenken

Beisetzung von Bruder Rudolf Weiss in den Leura Memorial Gardens, New South Wales, Australien

Beisetzung von Schwester Ilse Steinberg auf dem Onkel Tom Friedhof in Berlin Zehlendorf

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/69643871

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127213294

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5131037

Anträge und Ansprüche der US-amerikanischen Sozialversicherung, 1936-2007

https://www.yumpu.com/de/document/read/3840614/21-brief-19-p745-54-gross-breesen-silesia

Mordechai Mal’an (Erich Wallach), Dies ist eine Geschichte über …; in: Erhard Wiehn, Wer hätte das geglaubt, 2010, Hartung Gorre Verlag

https://yvng.yadvashem.org/ad

Lore Shelley (Editor), The Union Kommando in Auschwitz, Lanham, New York, London, 1996

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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