Merchel Kurt

Kurt Arnold Merchel

*9.2.1914 Lauenburg, Pommern; Überlebender

Religion jüdisch

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater unbekannt

Mutter (vermutlich) Paula Merchel *10.3.1881 in Lauenburg

Unklarer Bezug: Georg Merchel *14.12.1937 in Berlin

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen  Lauenburg; Groß Breesen; Coesfeld; Berlin Pankow, Parkstraße 10

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

Gruppenwanderer Lehrgut Groß Breesen

Mai 1936 Eröffnung des nichtzionistischen Übersee-Gruppenwanderer Lehrgutes Groß Breesen; im Gegensatz zu anderen Lagern ist Groß Breesen nicht an jüdische Organisationen gebunden, war jedoch stark geprägt vom Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (C.V., assimiliert, liberal, national)

1936-1939 Curt „Bo“ Bondy Lagerleiter und pädagogischer Leiter, auf Bitten von Leo Baeck; von vielen ‚Groß-Breesenern‘ wurde er als charismatische Persönlichkeit, der sie viel zu verdanken haben, verehrt. Unterstützt wurde er von Ernst Cramer, einem älteren Praktikanten.

Leiter der landwirtschaftlichen Ausbildung war Oberinspektor Erwin Scheier, dessen Frau Ruth oblag die Hauswirtschaft, Tischlermeister Max Kiwi die Schreinerei.

Kurt Merchel vermutlich vor 1938 zur Hachschara ins Überseeauswanderer Lager Groß Breesen

vor dem 10.11.1938 abgemeldet von Groß Breesen nach Coesfeld

10.11.1938 Überfall der SA auf den Hof in Groß Breesen, alle über 18-Jährigen Männer werden mit einem Bus abgeführt und ins KL Buchenwald gebracht, auch Curt Bondy, der als Homosexueller besonders gefährdet war; die Frauen und Jungen bleiben auf dem Hof zurück.

17.5.1939 Kurt Merchel bei Minderheitenzählung in Berlin Schöneberg, Am Park

Der weitere Weg ist erst wieder ab 1945 dokumentiert

August 1945 gemeldet in Berlin Pankow, Parkstraße 10

Gedenken –

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/131775300

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12058

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130621562

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130251945

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12114967

Werner Angress, Generation zwischen Furcht und Hoffnung, 1985

Artur Wolff, Damit es nicht vergessen wird, Bericht in zwei Teilen, 1991

https://archive.org/details/jdischesausb001f022/page/n2/mode/1up?view=theater

https://zeitgeschichte-hamburg.de/files/public/FZH/Publikationen_digital/Werner%20T%20Angress%20Generation%20zwischen%20Furcht%20und%20Hoffnung.pdf

https://www.yumpu.com/de/document/read/3840614/21-brief-19-p745-54-gross-breesen-silesia

https://yvng.yadvashem.org/ad

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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