Chaya Pick geb. Nudel
*8.7.1928 in Schaulen, Siauliai; ✡ ?
Staatsangehörigkeit –
Religion jüdisch
Vater Avi Leib Nudel *1901; ✡ 1941 erschossen in Schaulen
Mutter Gita Zielinski *1904; ✡ 1944 in Auschwitz
Geschwister
Motel Mordechai Nudel *1930; ✡ 1944 erschossen in Schaulen
Jankele Jakob Nudel *1933; Juli 1944 in Auschwitz
Beruf landwirtschaftliche Arbeiterin
Adressen
Heirat Tadik Pick *27.2.1922 in Siauliai, Schaulen; ✡ 27.1.1975 in Netzer Sereni
Kinder
Aharon Pick *24.8.1950 in Netzer Sereni; ✡20.8.1997
Gitit Pick *22.12.1952 in Netzer Sereni; ✡2004 in Netzer Sereni
Dvora Pick; oo Amir Schatz
Yoav Pick
Weiterer Lebensweg
Das Ghetto Schaulen
22.6.1941 Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion
26. 6.1941 Schaulen von Truppen der Wehrmacht besetzt; 1000 Juden fliehen in die UdSSR
Juni 1941 Verhaftung des Vaters im Gefängnis , ‚Yadi Roita Torma‘ – ‚Das Rote Gefängnis‘ in Schaulen
Juli und August 1941 Massenerschießungen durch die Einsatzgruppe A und Litauer von über 2.000 Juden in Gruben bei Bubiai und im Wald von Kužiai, auch ihr Vater wird erschossen
August 1941 Zwangsumzug der Familie Nudel in das eröffnete Ghetto Schaulen
15.8. 1941 Abschließung des Ghetto Schaulen in den zwei Stadtbezirken Kaukazas und Trakai
September 1941 Einsatz der Ghetto-Juden zur Zwangsarbeit im ABA 89 ArmeeBekleidungsAmt
Chaya Nudel Putzfrau im Wehrmacht-Offizierskasino, Kohleentladen und zuletzt in einer Schuhfabrik
27.5.1942 erfasst in Schaulen in den litauischen Revisionslisten
September 1943 Umwandlung des Ghetto in das KL Schaulen unter SS-Verwaltung als Außenlager des KL Kauen
5.11.1943 Selektion und Deportation von 574 Kindern sowie alten und behinderten Ghettobewohnern in Vernichtungslager; ihre Brüder können sich verstecken.
Juli 1944 Tadik Pick kann aus dem Ghetto kurz vor der Liquidierung fliehen, überlebt im Versteck
Ende Juli 1944 Auflösung der KL Schauen und Kaunas; Bruder Motel erschossen bei dem Versuch, sich außerhalb des Ghetto Schaulen zu verstecken.
21.7.1944 Transport der Männer aus Schaulen und Kaunas in das KL Stutthof
26.7.1944 Ankunft der Frauen mit Kindern aus Schaulen und Kaunas in das KL Stutthof; Transport der Familie in Güterwaggons von einer Nebenstation ins KL Stutthof
29.7.1944 KL Stutthof; Frauen mit Kindern – Mutter mit den Bruder Jankel – deportiert weiter ins KL Auschwitz, die Männer aus dem KL Schaulen Außenlager des KL Kauen nach Dachau verlegt;
im weiteren kümmert sich ihre kinderlose Tante Mascha fürsorglich um sie.
Chaya Nudel zum Ausheben von Panzersperren in ein Arbeitslager bei Elbing verlegt.
Winter 1944/45 Chaya erkrankt an Fleckfieber „Flecktyphus“.
Januar 1945 die Schanzarbeiten werden eingestellt; sie gehen auf den Todesmarsch; Unterbringung in einer großen Scheune in der Nähe von Danzig;
März 1945 Eintreffen einer Vorhut der Roten Armee
9.5.1945 erlebt sie das Kriegsende in Bromberg/Bydgoszcz
In Lodz arbeitet sie in einem Lazarett, ein jüdischer Arzt warnt sie zurück nach Litauen zu gehen und begeistert sie für die Alija nach Palästina
Im „Kibbuz“ in Lodz trifft sie den Leiter Tadik Pick, den sie schon aus dem Ghetto Schaulen kannte. Sie tritt aber nicht in die NOHAM-Gruppe ein, da sie bei den Tanten Mascha und Lea bleiben will.
Bricha mit den Tanten über Tschechien in das DP Camp Ebensee in Österreich; das Lager Ebensee bestand von 1945 bis November 1946
Von Ebensee wechselt sie in die Lager Feldafing und
25.3.1946 weiter in den Kibbuz Föhrenwald, wo sie erneut auf Tadik Pick’s NOHAM -Gruppe trifft.
1946 Alija Beth mit der NOHAM-Gruppe nach Palästina, ihr Schiff wird von der britischen Marine vor Haifa abgefangen und nach Zypern umgeleitet
April 1947 Ankunft in Palästina auf der SS CYPRUS, nach 7 Monaten in einem britischen Internierungslager auf Zypern
15.7.1947 Entlassung aus Athlit nach Einreise in Palästina auf der SS CYPRUS
Sie gehen in den Kibbuz Buchenwald
14.5.1948 Unabhängigkeits-Proklamation durch David Ben Gurion, Staatsgründung Israel und Beginn des Unabhängigkeitskriegs
1951 Nach Spaltung des Kibbuzverbandes, Zuzug einer Siedlergruppe aus Giv’at Brenner, u.a. Ada Sereni, der Witwe des Givat-Gründers Enzo Sereni
Juni 1955 amtliche Anerkennung des Namens „Netzer Sereni“
Im Kibbuz arbeitet sie im „Waschsalon“ als Büglerin.
Gedenken–
Quellen
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/68444319
Litauisch-jüdische Revisionslisten von LitvakSIG, 1795-1942
Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009
Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994
Zeugnisse aus dem Tal der Todesfinsternis, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998
https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald
https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni
https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni
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