Modrze Charlotte

Charlotte Modrze

*23.9.1914 in Bochum; ✡13.1.1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Robert Joseph Modrze *27.12.1882 in Breslau; ✡25.6.1942 in Riga

Heirat der Eltern 1908 in Rotenburg

Mutter Emma Sommer *29.6.1877 in Bebra; ✡ nach 1955 in Israel

Großeltern Heinrich Modrze (1849-1920) und Dorchen Ollendorf (1847-1913)

Onkel Max Modrze *9.8.1878 in Breslau;

Tante Charlotte Modrze *8.5.1885 in Breslau; ✡ in der Shoa; oo Sober

Geschwister

Anneliese Modrze/ Aliza Halevi *31.3.1910 in Bielefeld;✡ 9.4.2007 in Ramlah; oo Neumann; ooHecht/Halevi

Beruf Arbeiterin bei Osram

Adressen Bochum Hermannstraße 45, Emscherstraße 22; Berlin, Barbarossastraße 53, Nettelbeckstraße 10

Heirat Nathan Paul Tawrigowski gen Friedlander; ✡4.3.1943 in Auschwitz

Kinder

Denny Tawrigowski gen. Friedländer* 27.12.1940 in Berlin; ✡13.1.1943 in Auschwitz

Stiefkinder (Mutter Emma Piehl)

Eveline (*13.12.1930) und Heinz Tawrigowski (*8.7.1933); ✡13.1.1943 in Auschwitz

Weiterer Lebensweg

Ostern 1936 Einschulung von EvelineTawrigowski; Mutter noch Emma Piehl

22.2.1937 Einreise von Schwester Anneliese in Haifa mit Zertifikat Kategorie D für Angehörige

Heirat mit dem verwitweten Unterhaltungsmusiker Nathan Tawrigowski, der noch die Stiefkinder Eveline und Heinz in die Ehe einbringt

17.5.1939 Paul Nathan, Eveline, Heinz und Emma Tawrigowski geb. Piehl in Berlin, Sebastianstraße 64 bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Charlotte Modrze in Berlin, Nettelbeckstraße 10 bei Minderheiten-Volkszählung

1939-1940 Charlotte Tawrigowski Zwangsarbeiterin bei Osram bis zur Geburt des Sohnes Denny 1940

1940 Paul Tawrigowski zur Zwangsarbeit in einen Berliner Rüstungsbetrieb

1.4.1940 Einschulung des Stiefsohnes Heinz; als „Mutter“ jetzt Charlotte

1937-Mai 1939 Onkel Max Modrze im Gefängnis KolaFu Hamburg;

6.12.1941 Onkel Max Modrze deportiert von Hamburg nach Riga Jungfernhof

Deportation der Eltern nach Riga

23.1.1942 deportiert aus Bochum nach Dortmund, Viehhof/Zur Börse Dortmund
27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto

1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto

25.6.1942 Tod des Vaters in Riga; nur die Mutter überlebt

12.1.1943 Charlotte mit Nathan Tawrigowsi, ihrem Sohn Denny und den beiden Stiefkindern auf dem 26. Osttransport mit 1.196 Juden von Berlin nach Auschwitz; an der Rampe in Auschwitz-Birkenau wurden nur 127 Männer zum Arbeitseinsatz ausgewählt, alle Frauen und Kinder fanden noch am 13. Januar den Tod in den Gaskammern

1948 Mutter Emma aus dem Altenheim in Berlin zur Tochter Alice nach Israel

Gedenken

29.7.2005 Stolperstein für Charlotte, ihren Mann Paul, Sohn Denny, und die Stiefkinder Heinz und Eveline in Berlin Nettelbeckstraße 10/An der Urania 16-18

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1170727

Stadtarchiv Bochum (Hrsg.) Vom Boykott zur Vernichtung, Klartext, 2002

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12676648

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212075

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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