Tuteur Hannah

Hannah Tuteur

*23.3.1922 in Kaiserslautern; *; ✡ 22.11.2002 Kibbutznik, Neot Mordechai, Israel

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Eduard Moses Tuteur *20.6.1881 in Kaiserslautern; ✡August 1942 in Auschwitz

Mutter Mathilde Tillie Herz *28.9.1894 in Ockenheim, Bingen; ✡ August 1942 in Auschwitz

Großvater Benjamin Tuteur *8.2.1845 in Winnweiler; ✡9.8.1916 in Kaiserslautern

Großmutter Ernestine Tuteur geb. Kissinger *21.9.1851 in Bad Kissingen; ✡27.1.1940 in Mannheim

Geschwister

Bernhard Tuteur *18.11.1920; ✡24.1.1922

Eva Tuteur *3.2.1924 in Kaiserslautern; ✡20.8.2005 in Stockholm; oo Otto Schwarz (*1.3.1921 in Binswangen, ✡17.3.2007 in Stockholm)

Karl Heinz Tuteur/Jehuda Tamir *9.10.1926 in Kaiserslautern; ✡14.6.2004 im Moshav Regba; oo Bärbel Bracha Tischler (*4.4.1926 in Breslau ; 26.9.2016)

Entfernte Verwandte Ruth Tuteur *2.11.1919 in Hamburg; ✡nach 1941 in Minsk; oo Werner Wolfsohn (Eltern Enoch Eugen Tuteur und Hedwig Salomon, Ruth und Hanna Tuteur hatten denselben Ururgroßvater)

Beruf Landwirtschaftliche Praktikantin

Adressen Kaiserslautern; Mannheim, Quadrat L 13, 15; Gut Winkel, Spreenhagen

Heirat Ernst Jitzchak Loscinsky *23.4.1918 in Frankenweinheim; ✡13.7.2004 Kibbutznik, Neot Mordechai, Israel

Kinder

Ronni Loszinsky *1946; ✡1981 in Israel; oo Joseph Firstatter

Yoav Loszinsky/Laskin *16.7.1950 in Israel; oo Dori Vallen

Michal Loszinsky *1.5.1953 Israel; oo Steven Nissan (geb. in Adelaide, Australien) 2001 geschieden

Weiterer Lebensweg

Hanna Tuteur zur Hachschara ins Lehrgut Schocken, Gut Winkel, Spreenhagen

1938 Hachschara in Gut Winkel;

23.1.1939 Passausstellung beim Landratsamt in Beeskow zur Alija

3.3.1939 Hannah Tuteur in Haifa mit Studentenzertifikat Kategorie B (III) eingereist

Deportation der Eltern nach Gurs in der Wagner-Bürckel-Aktion

1938/39 Karl Heinz abgemeldet von der Oberrealschule in Kaiserslautern

Anfang 1939 die Familie zieht nach Mannheim, Quadrat L13, 15 zu Clara Lehmann (Schwester des Vaters Eduards) und ihrem Mann Salomon; dort wohnt seit 1938 bereits auch die zur Großmutter Ernestine

17.5.1939 die Eltern Eduard Moses und Mathilde Tuteur, die Großmutter Ernestine und Schwester Eva Tuteur erfasst bei Minderheitenzählung in Mannheim L13, 15

26.7.1939 Schwester Eva emigriert nach Schweden; zeitweilig ist sie in dem schwedischen Hachscharalager Jugendalija Hof Hälsinggarden in der Nähe der Stadt Falun; dieses wurde von Eva Warburg aus der Hamburger Bankiersdynastie organisiert; dort arbeiteten die meisten Chaluzim als Landarbeiter bei den Bauern der Umgebung.

22.10.1940 Deportation der Eltern mit Bruder Karl Heinz aus Mannheim, insgesamt 5600 Juden aus Baden, sowie 900 Juden aus der Pfalz und dem Saarland in das Internierungslager Gurs in der nicht besetzten Zone, Südfrankreich

März 1941 Verlegung verschiedener Gruppen aus Gurs in andere Lager: Betagte Menschen kamen nach Noé, Schwerbehinderte nach Récébédou, Familien in das sogenannte ‚Familienlager‘ Rivesaltes

Verlegung der Eltern und Bruder Karl Heinz aus Gurs ins Lager Rivesaltes

23.8.1942 Verbringung der Eltern aus Rivesaltes in das Internierungslager Drancy, Sammellager

26.8.1942 Deportation der Eltern mit Transport 24 Zug Nr 901-19 ab Drancy nach Auschwitz, Vernichtungslager

Emigration und Alija von Bruder Karl Heinz

16.12.1942 Karl Heinz Tuteur kommt mit Hilfe einer Flüchtlingsorganisation in die Schweiz in ein Heim

10.1.1945 Passausstellung in Bern

20.Juni 1945 Ankunft von Bruder Karl Heinz Tuteur mit Arbeiterzertifikat Kategorie C/LS in Haifa; vermutlich handelt es sich hier um durch den II. Weltkrieg nicht eingesetzte alte Zertifikatsrestbestände aus Paris; deshalb gibt Karl Heinz auch fälschlich „Gardener“ als Beruf bei der Einreise an

Gedenken

30.12.1979 Pages of Testimony für die Eltern von Schwester Eva Schwarz

1.8.1985 Pages of Testimony für die Eltern von Bruder Jehuda Tamir

27.6.2016 Stolpersteine für die Eltern, Hanna, Eva und Karl Heinz Tuteur in Kaiserslautern, Am Altenhof 8

Stolperstein für die entfernte Verwandte Ruth Tuteur mit Ehemann Werner und dessen Mutter Clara Wolfsohn in Hamburg-Nord, Abendrothsweg 19

Quellen

Deutsche Minderheitenvolkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

Card file with the names and addresses of approximately 3,000 Jews who received packages from Relico, the relief committee of the World Jewish Congress (WJC) in Geneva, Switzerland, 1940-1945

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de983304

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de983317

Transport 24, Train 901-19 from Drancy,Camp,France to Auschwitz Birkenau,Extermination Camp,Poland on 26/08/1942

Michael Tuteur, Tuteur family tree, 5. Auflage

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen

Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V

Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004

http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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