Susi Susanne Goldstein
*13.2.1928 in Duisburg; ✡ ?
Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos
Vater Siegfried Goldstein *11.4.1898 in Jablonka; ✡1941
Mutter Mally Friedmann *18.7.1903 in Kalusz; 1946 in Palästina
Geschwister
Edith Goldstein *28.6.1930 in Duisburg; 2000; oo Jakob Laske
Beruf Schülerin
Adressen Duisburg, Mülheimer Straße 88
Heirat Josef Jossi Münster *8.3.1922 in Recklinghausen; ✡1986
Kinder zwei
Weiterer Lebensweg
1938/1939 Vater emigriert in die Schweiz
Kindertransport
10.11.1938 Novemberpogrom
England und die Niederlande öffnen die Grenze für Kindertransport
Das Flüchtlingsheim K.L. Smit-Oord in Losser
6.12.1938 mit Schwester Edith Quarantine Amsterdam, Zeeburgerdijk 321
4.1.1939 mit 40 Mädchen mit dem Bus von Oldenzal ins K.L. Smit-Oord in Losser, Flüchtlingsheim für jüdische Mädchen von Januar bis August 1939
10.1.1939 mit Schwester Edith und zehn Mädchen aus der Quarantänestation in Amsterdam ins K.L. Smit-Oord
Angaben bei Registrierung: Vater aktuell in der Schweiz, Mutter noch in Duisburg; Familie will bald nach Palästina
Wegen der unmittelbaren Nähe zur deutschen Grenze wird die Einrichtung aufgelöst; die meisten Kinder werden nach Driebergen und Rotterdam verlegt.
24.8.1939 Achterkloster, Hoogstraat 79, Rotterdam
28.8.1939 Schwester Edith in die Familie J. Polak Amsterdam
Amsterdam, Michelangelostr. 43 with A. Linnewiel
27.12.1939 Amsterdam, Nierstr. 57 p/a S. van Meer
Amsterdam, Nieuwe Herengracht 107
Adresse der Eltern, Den Haag, Krayenhoffstraat 67
1939 Emigration der Mutter nach Palästina
6.4.1943 Internierung von Susi Goldstein im Zentralen Flüchtlingslager Westerbork
6.4.1942-12.1.1944 Flüchtingscamp Westerbork
1.7.1942 Übernahme des Lagers durch die SS als polizeiliches Judendurchgangslager
„Transport 222“
3. deutsch-palästinensischer Zivilgefangenenaustausch
5.6.1943 Da sich die Mutter bereits in Palästina befindet, erhalten die beiden Schwestern eine „Albersheim Verklaring“, die sie somit zu „Austauschjuden“ erklärt.
Ab dem 14.9.1943 bis 19.5.1944 kamen etwa 3572 Häftlinge aus Westerbork in sieben Transporten direkt nach Bergen-Belsen, unter anderem Juden mit doppelten Staatsbürgerschaften, Diamantschleifer mit ihren Familien und diejenigen, die als Angehörige auf einer Einreiseliste für Palästina standen.
4.11.1943 Schwester Edith kommt auch ins Kamp Westerbork, Baracke 35
11-12.1.1944 die Schwestern Susi und Edith auf dem Transport von 1037 „Austauschjuden“ von Westerbork ins Sternlager des KL Bergen-Belsen
26.4.1944 von den etwa 1.300 Austauschjuden mit Palästina-Zertifikat werden 272 ausgewählt, vor allem Mitarbeiter des Joodse Raad Amsterdam und deren Familienangehörigen. Sie sollen ausgetauscht werden gegen „Deutsche Templer“, eine Sekte in Jerusalem.
Ende Mai 1944 Reduktion auf die endgültigen 222; Unterbringung in abgesonderter Baracke
Vier Wochen Wartens nach Absage des ursprünglichen Termins
29.6. 1944 222 Austauschjuden aus Bergen-Belsen mit dem Zug über Nürnberg nach Wien; hier kommen noch 61 Engländer und US-Amerikaner aus den Internierungslagern Vittel und Laufen (Salzach) hinzu.
Die Fahrt geht über Budapest, Sofia nach Istanbul. In Wien, Istanbul und Aleppo wurden jeweils die Züge gewechselt; den Bosporus überquerte ein Ausflugsdampfer, der die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges auf der asiatischen Seite von Istanbul mit einer mehrstündigen Rundfahrt überbrückte. Ab Aleppo über Beirut erreichte der Transport schließlich Haifa in Palästina.
10.7.1944 Ankunft des Transports mit Schwester Edith in Haifa
Gedenken
Quellen
https://www.mappingthelives.org
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130295110
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130295018
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130295019