Hausmann Helene

Helene Hausmann

*8.10.1924 in Dresden; ✡30.5.1945 in Malmköping, Schweden

Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Moses Hausmann *16.4.1884 in Dolina; ✡1942 in Salaspils, Riga

Mutter Leicie Berkowicz *3.7.1889; ✡November 1943 in Riga->Auschwitz

Geschwister

Elisabeth Hausmann *6.11.1912 in Kalusz; ✡nach März 1943 in Auschwitz

Rosa Hausmann *19.10.1915 in Dresden; ✡Nov. 1943 in Auschwitz

Minna Hausmann *7.1.1920 in Dresden; ✡nach März 1943 in Auschwitz

Fanny Hausmann *15.6.1926; ✡ nach März 1943 in Auschwitz

Max Hausmann *15.4.1922 in Dresden; ✡26.7.1942 in Buchenwald

Onkel Isaak Hausmann *14.5.1889 in Dolina; ✡nach August 1939 in Polen

Tante Victoria Klemmann *10.4.1896 in Trzebinia, Galizien; ✡ nach August 1939 in Polen

Tante Chane Rosenbaum *7.1.1893  

Cousins

Gusta Hausmann *23.10.1922 in Dresden; ✡  ?

Siegfried Hausmann *19.3.1926 in Dresden;nach August 1939 in Polen

Beruf Schülerin; Näherin

Adressen Dresden, Kurfürstenstraße 22

Heirat ledig

Kinder –

Weiterer Lebensweg

Erste Polenaktion 28.10.1938

Cousin Max Mordechai Hausmann (*28.5.1921) abgeschoben nach Zbaszyn

17.5.1939 beide Eltern und die Geschwister in Dresden, Kurfürstenstraße 22 bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Onkel Isaak und Frau Victoria Hausmann in Dresden, Marschallstraße 52 bei Minderheiten-Volkszählung

Kindertransport

10.11.1938 Novemberpogrom

England und die Niederlande öffnen die Grenzen für den „Kindertransport“

Das Flüchtlingsheim K.L. Smit-Oord in Losser

4.1.1939 Helene und Cousine Gusta Hausmann auf Kindertransport aus Dresden von Berlin über Bielefeld, Bentheim nach Oldenzaal

Die ersten 40 Mädchen am 4.1.1939 im K.L. Smit-Oord in Losser

4.1.1939 Helene und Cousine Gusta Hausmann mit 40 Mädchen mit dem Bus von Oldenzal ins K.L. Smit-Oord in Losser, Flüchtlingsheim für jüdische Mädchen von Januar bis August 1939

7.2.1939 Wechsel von Cousine Gusta zusammen mit Ingeborg Kerber in das Jugend-Alija-Heim Vondelhof, Amsterdam, Fredriksstraat 18 a

Wegen der unmittelbaren Nähe zur deutschen Grenze wird K.L. Smit-Oord aufgelöst; die meisten Kinder werden nach Driebergen und Rotterdam verlegt.

25.8.1939 Helene verlegt ins Achterkloster, Rotterdam

11.9.1939 Gusta Hausmann abgemeldet nach Palästina

17.4.1940 Huis ten Vijver, Dwarsweg 3, Scheveningen

3.6.1940 Den Haag, Zoutmanstraat 98 bei Familie Münzer

Das Philips-Kommando in Vught

15.11.1943 Helene Hausmann weiterhin in Vught, „Philips-Kommando“

18.4.1944 weiterhin in Vught, „Philips-Kommando“

Die Philips Deportation nach Auschwitz

Juni 1944 Schließung des KL Vught

3.6.1944 mit 496 Philips-Gefangenen auf der Transportliste vom KL Vught nach Auschwitz „PHILIPS Deportation“

Lilly Klafter aus Amsterdam berichtet:

„They told us that we were being sent East, to work.  They put us on passenger trains in good condition.  We didn’t know where we were going.  Two days later we reached the camp [Auschwitz-Birkenau]… They got us off the trains with screams and deadly blows.  They stood us in a line… they brought us to the „sauna“.  We smelled something dreadful, and asked the veteran inmates what the strange smell was.  „That’s scorched human flesh.“  We didn’t believe our ears.  What did that mean? „Yes, here, human beings are burned.“  When they brought us to the „sauna“, we saw chimneys belching out thick smoke…“

Nach etwa sieben Wochen wird die Gruppe der „Philips-Facharbeiterinnen“ verlegt nach Reichenbach in die Telefunken-Fabrik

Februar 1945 nach Bombenangriff auf die Telefunken-Fabrik Verlegung in das Frauenlager Langenbilau I; Arbeit in der Radiofabrik bei  Hagenuk I und II, (Hanseatische Apparatebau Gesellschaft, vormals Neufeldt & Kunke, Kiel)

Februar 1945 Todesmarsch über vier Tage in das Lager nach Treutenau in Tschechien wegen des Heranrückens der Roten Armee durch tiefen Schnee, über das Eulengebirge

Februar 1945 Weitertransport in Güterwaggons in das Frauenlager Frettholzweg in Hausberge, Porta Westfalica; 1000 Frauen in den unterirdischen Hammerwerken zur Philips-Röhrenproduktion im oberen Stollenteil (Stöhr 1, 9 Stockwerke, knapp 9000 qm)

Lore Mainzer berichtet:

Als es kein Material mehr gab, brachte man uns nach einem Monat über ein Lager bei Helmstedt in die Lüneburger Heide. Zehn Tage lang saßen wir im Zug, um danach in Hamburg Tankfallen zu graben.“

Die Rettungsaktion des Grafen Bernadotte

26.4.und 2.5.1945 Bernadotte-Aktion für nicht-skandinavische Häftlinge; Transport von 2800 Frauen mit vom Roten Kreuz bereitgestellten Zügen aus den Außenlagern des KZ Neuengamme nach Padborg in Dänemark an der dänisch-deutschen Grenze; kurz danach weiter nach Schweden zur Rehabilitation

2.5.1945 Ankunft 3000 Frauen von Ravensbrück um 15 Uhr in Padborg, darunter viele Kranke; um 20 Uhr fahren 800 weiter.

3.5.1945 um18.30 fahren die Übrigen mit der Bahn nach Schweden

Ankunftsliste der Polizei Malmö

4.5.1945 Ankunft mit der Fähre in Malmö

30.5.1945 Helene Hausmann stirbt in Malmköping, Flen, Södermanlands län, Sweden

Bruder Max stirbt wegen verbotenem Kinobesuch ohne Judenstern

Bruder Max verhaftet wegen unerlaubtem Kinobesuch und fehlendem „Judenstern“

Verurteilt zu 4 Monaten Gefängnis

17.4.1942 Anordnung der „Schutzhaft“ durch die Gestapo Dresden

28.5.1942 Einweisung in das KL Buchenwald

2.6.1942 Arbeitskommando 45 – Baukommando I

30.6.1942 Arbeitskommando 53 – Steinbruch – das härteste Kdo. von Buchenwald

25.7.1942 Tod von Max Hausmann im KL Buchenwald; „Herzschwäche“

Gedenken

Beisetzung von Helene Hausmann auf dem Gamla Judiska Begravningsplatsenâ iâ malmö, Malmö

Quellen

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de835200

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de835260

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1005784

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de835254

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130303650

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/363842

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/3769233

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5281048

https://dokin.nl/surviving-children/Gusta-Hausmann-born-23-Oct-1922

https://dokin.nl/deceased-children/Helene-Hausmann-born-8-Oct-1924

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Hausmann%201922%22%7D

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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