Walter Rosenberg
*31.8.1915 in Dortmund; ✡ 22.4.1972 in Buenos Aires
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Louis Rosenberg *11.2.1867; ✡20.4.1923
Mutter Henriette Coppel *3.4.1883 in Moers; ✡1942 in Riga
Geschwister
Lotte Rosenberg * 17.5.1909 in Dorstfeld; ✡3.3.1943 in Auschwitz; oo Julius Bachmann
Ilse Rosenberg *5.2.1911 in Dorstfeld; ✡ 1944 in Stutthof
Hanne Rosenberg * 1922 in Dortmund; ✡ ?
Halbgeschwister
aus 1. Ehe des Vaters mit Bertha Goldschmidt *2.11.1870; ✡4.6.1905 Dorstfeld
Auguste Rosenberg *6.9.1897 in Dorstfeld; ✡ 1944 in Stutthof; oo Siegmund Cohnheim
Alfred Rosenberg * 25.6.1900 in Dorstfeld; ✡6.2.1943 in Dortmund; „Mischehe“ mit Else Kersting (*14.11.1907 in Wanne)
Beruf –
Adressen Dortmund; Dorstfeld wurde 1914 nach Dortmund eingemeindet;
Heirat 18.6.1942 Hilde Bornheim *9.2.1920 in Stockheim; ✡17.9.1996
Kinder
Diana Rosenberg
Luis Diego Rosenberg
Weiterer Lebensweg
1933 Schwester Lotte von Castrop abgemeldet zurück nach Dorstfeld;
11.7.1940 Zwillinge Reha und Jethro Bachmann werden geboren
Novemberpogrom in Dortmund
10.11.1938 Novemberpogrom; Halbbruder Alfred verhaftet und in der Steinwache interniert.
13.11. Fußmarsch der Juden zum Bahnhof Dortmund und Bahntransport nach Sachsenhausen
Minderheiten-Volkszählung in Dortmund
17.5.1939 Mutter Henriette und Schwester Ilse Münsterstraße 51 II in Dortmund
17.5.1939 Schwester Lotte in Do.-Dorstfeld, Münsterstraße 51 II mit Ehemann Julius Bachmann
17.5.1939 Bruder Alfred und Familie in Dortmund, Dorstfelder Hellweg 13
Emigration nach Argentinien
5.12.1937 Walter Rosenberg emigriert nach Argentinien
Ghetto Riga
15.12.1941 Halbschwester Auguste Cohnheim von Hannover ins Ghetto Riga
Dezember 1941 Ankündigung der „Umsiedlung in den Osten“
24.-27.1.1942 Mutter Henriette und Schwester Ilse im Sammellager Saal der Gaststätte „Zur Börse“ in der Steinstraße (beim Viehmarkt)
27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto
1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto
10.8.1942 Mutter Henriette (Nr. 6) im Verzeichnis der Personen, die am Montag, 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind; hier wurden Wehrmachtsuniformen ausgebessert.
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
2.11.1943 Große Selektion bei Auflösung des Ghetto
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6.8.-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig
9.8.1944 Ankunft von Schwester Auguste Cohnheim im KL Sutthof
28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig; auf Kohleschiffen weiter nach Stutthof
1.10.1944 Ankunft von Schwester Ilse Stutthof
Fabrikaktion
November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“
5.2.1943 Tod von Bruder Alfred in Dortmund
20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“ als Vorbereitung auf die „Fabrikaktion“
März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert
1.3.1943 „Fabrikaktion“; der Saal der Gastwirtschaft Gerold am Brackeler Hellweg war in Dortmund die Sammelstelle für die etwa 300 zur Deportation bestimmten jüdischen Arbeiter und ihre Familienangehörigen aus dem Regierungsbezirk Arnsberg
2.3.1943 Schwester Lotte wird mit Mann und Kindern nach Auschwitz deportiert; Julius Bachmann erhält die Auschwitz-Häftlingsnummer 105458; Lotte und die Zwillinge werden ermordet
Gedenken
16.8.2016 Page of Testimony für Schwester Lotte und Familie durch Rolf Fischer
Stolperstein
Quellen
https://www.mappingthelives.org
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de951730
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de951905
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de901308
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420127.html
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017