Löwenstein Hermann

Hermann Löwenstein

*6.11.1875 in Wadersloh; ✡ 25.7.1942 auf Transport „in den Osten“

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Abraham Löwenstein *8.2.1840 in Wadersloh ;✡ 28.2.1915 in Düren

Mutter Jenny Freudenberg *1849 in Dortmund ;✡ nach 1915 in Düren

Geschwister

Rosalie Löwenstein *1867 in Wadersloh;✡ ?

Josef Löwenstein *8.3.1868 in Wadersloh;✡ ?; Nordfriedhof Düsseldorf

Regina Löwenstein *1869 in Wadersloh;✡ ?

Henriette Löwenstein * 25.11.1872 in Wadersloh; ✡ März 1957 USA; oo Isaak Heimberg

Julius Dr. jur. Löwenstein *11.7.1874 in Wadersloh;✡ 1946; oo Erika Brandt

Johanna Löwenstein *25.12.1876 in Wadersloh; Oktober1942 nach Theresienstadt; oo Bertold Fabisch

Ida Löwenstein *4.9.1878 in Wadersloh;✡ 17.9.1943 in Auschwitz

Olga Löwenstein *1883 in Wadersloh;✡ ?

Beruf Fabrikant

Adressen Münster; Wadersloh; Düren, Holzstraße 42

Heirat Else Coppel *4.4.1885

Kinder

Margarete Coppel *25.10.1906 in Düren; ✡26.7.2003 in Cincinnati; oo Wilhelm Kaufmann (1895-1977)

Lotte Coppel *20.5.1909 in Düren; 1998; ✡oo Hartwig Löwenherz

Hilde Coppel *25.7.1910 in Düren; ✡15.3.1998 in Stockholm; oo Curt Simon (1899-1954)

Weiterer Lebensweg

10.Mai 1900 Übernahme der Firma Gebr. Hannemann & Co. in Düren-Rölsdorf durch seinen Vater Abraham Löwenstein

September 1900 Hermann Löwenstein als Prokurist der Fa. Hannemann

1910 Adressbuch -Eintrag Abraham Löwenstein Teilhaber folgender Firmen:
1) Löwenstein-Freudenberg und
2) Gebr. Hannemann & Co. Gemeinsam mit Sohn Hermann Löwenstein ist ebenfalls Teilhaber 28.2.1915 Tod des Vaters in Düren

Ein zweiter Betrieb wird in Köln-Gürzenich eröffnet.

1934 Jubilar Stöckler sitzt hinter dem Blumenkorb, neben ihm der Firmeninhaber Hermann Löwenstein. Hinter Stöckler Schwiegersohn Dr. Kaufmann, der Brillenträger links davon ist Schwiegersohn Dr. Löwenherz

1934 25-jähriges Dienstjubiläum von Gottfried Stöckler

1936 Franz Scheer mittig, flankiert von Hermann Löwenstein und NSDAP-ler Timm, weiter rechts die Schwiegersöhne Kaufmann und Löwenherz

1936 40-jähriges Dienstjubiläum von Franz Scheer

Hermann Löwenstein Stadtverordneter in Düren, Vorsitzender des Synagogenvorstandes

April 1938 Spektakulärer Unterschlagungsprozess gegen den Prokuristen Dammers

10.11.1938 Novemberpogrom in Düren

November 1938 Zwangsverkauf der Fabrik an das NSDAP-Mitglied Aengeneyendt

6.12.1938 Handelsregistereintragung: Firma Gebr. Hannemann & Cie, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Düren: Hermann Löwenstein, Düren, ist nicht mehr Geschäftsführer. Ludwig Aengeneyndt, Kaufmann und Fabrikant, Köln-Lindenthal, ist zum Geschäftsführer bestellt. Die Prokuren Dr. Hartwig Löwenherz und Dr. Wilhelm Kaufmann, Düren, sind erloschen.

Emigration der drei Töchter mit ihren Ehemännern nach Schweden

17.5.1939 Hermann und Jenny Löwenstein bei Minderheiten-Volkszählung in Düren

Die Schwestern Ida Löwe, Johanna Fabisch und Johanna Heimberg sowie die Brüder Julius und Josef Löwenstein sind zeitweilig auch in Düren wohnhaft

April bis Oktober 1942 Zwangsumzüge in Düren und Jülich in die Judenhäuser Gerstenmühle in Düren, das Gebäude Napp in Düren-Rölsdorf und die alte Mühle in Lendersdorf

Zwangsumzug von Hermann und Ehefrau Else in das alte Fabrikgebäude Napp

17.4.1942 Else und Hermann Löwenstein aus der Napps Fabrik in Rölsdorf an ihre Tochter Hilde Simon in Schweden:

»Ihr habt Recht, das Umziehen dürfte nun aufhören, hoffen wir das Beste!«

Juni 1942 wird das Ehepaar deportiert das Transportziel ist unbekannt, sicher nicht Theresienstadt.

Eine letzte Nachricht an die Kinder in Schweden stammt vom 13. Juni 1942; auf der Grund der Datierung der letzten Postkarte muss angenommen werden, dass sie am 15. Juni 1942 in den Bezirk Lublin deportiert wurden. Hermann Löwenstein soll auf dem Transport bereits gestorben sein.

Gedenken

Stolpersteine in Düren für Hermann und Else Löwenstein sowie die Schwestern Ida Löwe und Johanna Fabisch

Page of Testimony  für Hermann Löwenstein von Henny Bauer

Quellen

https://www.geschichtswerkstatt-dueren.de

https://www.geschichtswerkstatt-dueren.de/dokumentation/juedisches-leben/a-z/95-gebr-hannemann-cie-gmbh

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de919420

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de919368

Stadtarchiv Bochum (Hrsg.) Vom Boykott zur Vernichtung, Klartext, 2002

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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