
Bernhard Rottenberg-Labin
*26.12.1914 in Dorstfeld, Dortmund; ✡ 23.7.1943 in Soibor
Staatsangehörigkeit polnisch
Religion jüdisch
Vater unbekannt; ✡ ?1914-1918?
Mutter Bracha Labin geb. Rottenberg *15.6.1873 in Zydaczow; ✡ vor 1945
Geschwister
Abraham Schulim Rottenberg-Labin *8.8.1901 in Zydaczow; ✡23.6.1941 Dachau; oo Sabine Hausner *10.3.1911 in Ropica
Zwi Herschel Hermann Rottenberg-Labin *5.1.1906 in Zydaczow; 12.11.1941 Gross-Rosen
Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Dortmund; Enschede, Twekkelo
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1. und 2. Polenaktion
27.10.1938 Funkspruch aus Arnsberg Nr. 12 -II 50-42 mit der Anweisung, alle Juden mit polnischer Staatsangehörigkeit nach Zbaszyn auszuweisen

28.10.1938 Mutter Bracha, Bruder Abraham mit Frau Sabine und den Kindern Josef (*1936) und Gisela (*1937) sowie Bruder Zwi abgeschoben nach Zbaszyn
verhaftet (in Groß-Rosen?)
1939 Rückkehr der Brüder nach Dortmund
1.9.1939 Überfall der Wehrmacht
7.9.1939 Anweisung alle polnischstämmigen Juden sowie die Funktionäre polnischer Verbände zu verhaften, zunächst in den Polizeigefängnissen, nach einigen Wochen in die Konzentrationslager
3.2.1940 Bruder Zwi verlegt in das KL Sachsenhausen

23.6. 1941 Tod von Bruder Abraham in Dachau
12.11.1941 Bruder Zwi Herschel in Dachau

26.2.1942 Tod von Bruder Zwi
Hachschara Kibbuz Haimer’s Esch in Twekkelo/Enschede
Bernhard Rottenberg schließt sich dem Kibbuz „Haimers Esch“ des orthodox-religiösen Agudas Jisroel an.
Februar 1938 Eröffnung der Hachschara in der großen, vom berühmten Architekten Beltmann entworfenen ländlichen Villa im Dorf Twekkelo bei Enschede, Strootsweg 460 (heute Haimersweg); die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte in dem großen Obst- und Gemüsegarten; Handwerker wie Möbeltischler, Elektriker, Schuhmacher, Schmiede wurden zumeist in lokalen Betrieben in Enschede, Hengelo, Lonneker und Boekelo ausgebildet.
10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande
1940 lebten in Haimer’s Esch 55 Chaluzim, meist Männer im Alter um die 20 Jahre
1942 Pfarrer Leendert Overduin (1900–1976) von der „Gereformeerde gemeente“ half vielen unterzutauchen, oft gegen Bezahlung der Bauern
Mehrere der Untergetauchten wurden aufgespürt oder verraten. Weniger als die Hälfte der Chaluzim von Twekkelo überlebten die Besatzung.
22.3.1943 Überstellung der letzten Chaluzim in das KL Vught.
10.11.1943 Vier Lehrlinge aus Haimers Esch werden in der Holzschuhmacherwerkstatt von Carel Bel in Boekkelo bei Enschede verhaftet.
Der Kibbuz wurde 1943 aufgelöst.
14.7.1943 Internierung im polizeilichen Judendurchsgangslager Westerbork in der Krankenbaracke 83 („Zkh“ steht für Ziekenhuis)

16.8.1943 Anfrage beim „Agudath Jisroel“ in Jerusalem, ob durch Angehörige in Palästina eine „Palästina- oder auch Albersheimverklaring“ möglich wäre;
17.9.1943 abschlägiger Bescheid; Bernhard Rottenberg kommt auf den nächstmöglichen, jeweils dienstags abgehenden Transport
20.7.1943 Deportation von Westerbork nach Sobibor
23.7.1943 Tod von Bernhard Rottenberg in Sobibor
Gedenken
–
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de907355
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1237992
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1316132
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1561132
https://www.joodsmonument.nl/nl/page/226641/bernhard-rottenberg
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130366082
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/10272111
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12670891
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130366082
https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch
https://infocenters.co.il/gfh/list.asp
http://sjoel-enschede.nl/s/b/hachsjara.asp