Isaaksohn Artur

Artur Isaaksohn

*19.9.1902 in Brietzig; ✡ ? 

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater unbekannt

Mutter unbekannt

Geschwister unbekannt

Beruf unbekannt

Adressen Brietzig; Berlin, Spener Str. 12; Alexanderstraße 5

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 in Brietzig, Pyritz, Horst-Wessel-Straße 54 bei Minderheiten-Volkszählung

10.11.1938 verhaftet im Novemberpogrom,

„Schutzhaft“ in Sachsenhausen; Häftlingsnummer 11352

31.1.1939 entlassen aus dem KL Sachsenhausen

Umzug nach Berlin Spener Str. 12; später Alexanderstraße 5

Ende 1942 auf dem Weg von der Arbeit verhaftet und zum Abtransport vorgesehen, interniert im Sammellager Große Hamburger Straße 26; nach zwei Tagen gelingt ihm die Flucht

Im Berliner Untergrund

Der Bericht von Isaaksohn ( zusammengefasst und übersetzt aus „Submerged on the surface“)

„Am 27. April 1945, auf dem Höhepunkt der Kämpfe um die Stadt, versteckte sich der 42-jährige Artur Isaaksohn im Keller eines Pfarrhauses. Dort wurde er von Angehörigen eines SS-Kommandos verhaftet und in das berüchtigte Gestapo-Hauptquartier in der Prinz-Albrecht-Straße gebracht. Isaaksohn hatte im Laufe der Jahre bereits mehrfach Erfahrungen mit der Brutalität der Nazis gemacht: Im November 1938 wurde er in seiner Heimatstadt Pyritz verhaftet und verbrachte zwei Monate im Konzentrationslager Sachsenhausen. Ende 1942 wurde er auf dem Heimweg von der Arbeit verhaftet und in das Sammellager in der Großen Hamburger Straße gebracht, wo er auf seine Deportation wartete. Zwei Tage später sprang er aus dem Fenster und tauchte unter. Den Rest des Krieges engagierte er sich im Widerstand.

Die überlebte Hinrichtung

Dieses Mal jedoch, als die Sowjets durch die Stadt zogen, hatte die Gestapo wenig Anlass und keine Zeit, Isaaksohn einzusperren. Gestapo-Angehörige verhörten und schlugen ihn. Sie brachten ihn in den Garten und zwangen ihn, ein Loch zu graben. Dann befahlen sie Isaaksohn, sich hinzuknien, und schossen ihm in den Hinterkopf – wie bei einer Hinrichtung. Als Isaaksohn einige Zeit später erwachte, stellte er fest, dass er teilweise in dem Loch verschüttet war; der Schuss hatte fehlgeschlagen. Schweres Artilleriefeuer hatte seine (Beinahe-)Mörder daran gehindert, ihn vollständig zu verschütten. Mit enormer Anstrengung gelang es Isaaksohn, sich aus dem Loch zu befreien und die Anhalterstraße zu erreichen, wo er zusammenbrach und von Soldaten zur medizinischen Versorgung in einen nahegelegenen Bunker gebracht wurde. Als der Bunker geräumt wurde, wurde Isaaksohn zunächst in ein russisches Gefängnis gebracht und gelangte später nur auf Umwegen ins Rudolf-Virchow-Krankenhaus. Isaaksohn überlebte, verlor jedoch sein linkes Auge, erlitt eine lebensbedrohliche Wundinfektion und verbrachte einen Monat im Krankenhaus.“

Nachkriegsliste ehemaliger Sachsenhausen Häftlinge

Gedenken

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4092016

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4093984

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4094133

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4137432

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://www.myheritage.de/research

United States, Flexoline Alien Registrations 1940-1954

Richard N. Lutjens, Submerged on the surface: The not-so-hidden jews of Nazi Berlin, 1941-1945; 2022

CJA, 4.1, Nr.: 759

http://freienstein-pommern.de/

https://www.ushmm.org/online

https://collections.yadvashem.org/en/photos/collection/13069463

Peter Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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