
Rudolf Werner Breslauer
*4.7.1903 in Leipzig; ✡ 28.2.1945 offizielles Todesdatum
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Moritz Max Breslauer *12.12.1876 in Lipine Sil; ✡6.11.1932 in Leipzig
Mutter Etelka Kölner *17.12.1877 in Leipzig; ✡ 5.11.1964 in London
Geschwister
Herbert Breslauer *25.9.1904 in Leipzig; Jan. 1994 in Surrey; o Alice Levy
Senta Breslauer *28.7.1907 in Leipzig; Mai 1991 in Islington, London; oo Fritz Weg
Gerda Breslauer
Beruf Technischer Leiter; Fotograf
Adressen Leipzig, Fichtestraße 47, Steinstraße 66; Leiden, Lorenzkade 8; Alphen; Utrecht, Petrarcalaan 59
Heirat Bella Weihsmann *25.3.1907 in Leipzig; ✡ 21.10.1944 in Auschwitz

Kinder
Ursula Luise Breslauer *16.2.1928; oo1949 Chaim Moses; ✡2020
Stefan Breslauer *3.3.1931; ✡ 21.10.1944 in Auschwitz
Max Michael Breslauer *15.3.1936; ✡ 21.10.1944 in Auschwitz
Weiterer Lebensweg

27.10.1938 Flucht von Rudolf Breslauer nach Leiden
10.11.1938 Novemberpogrom
11.11.1938 Überstürzte Flucht der Familie nach Leiden
April 1939 Bruder Herbeert nach England
Mai 1939 Schwester Senta noch mit Ehemann Fritz in Leipzig, Kantstraße 58
Sommer 1939 Schwester Senta mit Mann Fritz nach England
Ende 1939 Rudolfs Mutter Etelka zieht auch nach Leiden
10.5.1940 Überfall der Wehrmacht auf die Niederlande
September 1940 Zwangsumzug nach Alphen; die jüdischen Flüchtlinge müssen die küstennahen Regionen verlassen.
1941 Umzug nach Utrecht, Petrarcalaan 59.
11.2.1942 Internierung im polizeilichen Judendurchgangslager Westerbork mit Ehefrau Bella und den drei Kindern
Rudolf Breslauer in Westerbork von SS-Kommandant Gemmecker zum offiziellen Kamp-Fotografen ernannt; er fertigte u.a. erkennungsdienstliche Fotos von den Gefangenen des Lagers. Er hat auch eine Serie von Häftlingsfotos orthodox-zionistischer Chawerim angefertigt, offensichtlich mit dem Ziel, ihnen mit gefälschten Papieren zur Flucht zu verhelfen, etwa 70 von ursprünglich vermutlich 150 dieser Fotos sind erhalten.

In Westerbork eingeteilt zum Aufnahmedienst eingehender Transport zusammen mit Ehefrau Bella.

Besondere historische Bedeutung hat der erhaltene, von ihm gedrehte Film über Westerbork.

4.9.1944 Deportation von Westerbork nach Auschwitz

16.10.1944 Werner Breslauer auf dem Transport E r von Theresienstadt nach Auschwitz
19.10.1944 Ehefrau Bella Breslauer mit Ursula, Stefan und Max auf dem Transport E s von Theresienstadt nach Auschwitz
30.10.1944 Tochter Ursula von Auschwitz zur Zwangsarbeit in das Flossenbürg-Außenlager Oederan bei Chemnitz
19.4.1945 Tochter Ursula erneut in das Ghetto Theresienstadt
8.5.1945 Befreiung der Tochter Ursula in Theresienstadt
Gedenken
2018 vier Stolpersteine in Utrecht Petrarcalaan 59 für die Familie Breslauer
26.3.2025 vier Stolpersteine in Leiden, Lorenzkade 8 für die Familie Breslauer
Quellen
Interview mit Ursula Breslauer-Moses, 1994, Yad Vashem
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/129820911
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130267045
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130267044
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de253906
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1240784
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de106177
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de253527
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947