Obermayer Alfred

Alfred Obermayer

*6.9.1910 in Augsburg; ✡ ?

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Heinrich Obermayer *21.3.1878 in Augsburg; ✡27.1.1936 in Augsburg

Mutter Else Marx *1890 in Nördlingen; ✡1920 in Augsburg

Stiefmutter Jenny Marx *19.4.1885 in Augsburg; ✡ 25.11.1941 in Kaunas

Geschwister

Lisbeth Obermayer *10.8.1914 in Augsburg; ✡ 2004 in New York; oo 1934 Erich Schwarz

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant;

Adressen Augsburg; Neuendorf;

Heirat  –

Kinder –

Weiterer Lebensweg

27.1.1936 Tod des Vaters in Augsburg

1937 Emigration der Schwester Lisbeth in die USA

Alfred Obermayer zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf

1.4.1938 Umzug der Stiefmutter von Augsburg nach München

Novemberpogrom in Neuendorf

9./10.11.1938 Lehrgut Neuendorf im von den Nazis inszenierten Novemberpogrom  von SA-Trupp überfallen; Mitarbeiter wie der Madrich Max Joseph und alle Chaluzim über 20 Jahre verhaftet und in das KL Sachsenhausen in Oranienburg verschleppt; „Schutzhaft“ in Sachsenhausen ; die jüngeren wie  Günter Riese, Kurt Gumpel sowie die Frauen und Mädchen (u.a. Eva Oppenheim) bleiben verängstigt zurück; das Lager wird fünf Tage lang von Wachen abgeriegelt.

Alfred Obermayer mit etwa 40 Bewohnern verhaftet und im KL Sachsenhausen interniert; Häftlingsnummer 12258, Block 41

Alex und Erna Moch entkommen nach London; Moch beschafft 150 britische Visa; mit diesen Einwanderungsgenehmigungen erreicht er beim Kommandanten von Sachsenhausen die Freilassung in Sachsenhausen internierten Chaluzim mit der Auflage, Deutschland unmittelbar zu verlassen.

29.12.1938 Entlassung von Alfred Obermayer mit den Neuendorfern aus dem KL Sachsenhausen

Moch begleitet die Chaluzim nach England. Zusammen mit Leonore Goldschmidt gründete er das Farm Institute, Tythrop House in Oxfordshire für etwa 200 jüdische Chaluzim, davon etwa 100 aus Neuendorf.

Alija beth auf der SS HILDA – Sonderhachschara 2

12.10.1939 Bahnfahrt von Berlin über Frankfurt und Passau nach Wien; die zweite Hälfte des Transportes kam von Breslau nach Wien

14.10. 1939 Ankunft in Wien, über die Schwarzmeerroute Bratislava, Budapest, Belgrad, Bukarest

6.11.1939 Ankunft in Sulina, Schwarzmeer-Hafen

26.11.1939 Abfahrt mit 729 Passagieren auf der SS HILDA

15.1.1940 hinter den Dardanellen von britischer Marine gestoppt und geentert

22.1.1940 Ankunft vor der Dreimeilen-Zone vor Haifa

24.1.1940 Britische Mandatsbehörden verweigern die Landung

29.1.1940 Ankunft Haifa nach Abschluss von Verhandlungen zwischen Sochnut (Jewish Agency) und britischer Mandatsregierung

29.1.1940 mit Bussen in das britische Internierungslager nach Athlit verbracht

18.2.1940 Entlassung der Frauen aus dem Lager

21.6.1940 Entlassung von Alfred Obermeyer aus dem Camp Athlit

Massenerschießung in Kaunas

10.11.1941 Jenny Obermayer mit dem Bus in das Sammellager Milbertshofen, Knorrstraße 148. Ihre Schwägerin Rosa Marx beschrieb ihrem Sohn Richard, wie Jenny Obermayer, die mit ihrem steifen Bein nicht schnell genug einsteigen konnte, von dem Wachposten äußerst roh behandelt wurde.

20.11.1941 aus München nach Kaunas; Einsperrung im Fort IX

25.11.1941 nach Ankunft der Juden aus Frankfurt/Main Massenerschießung zusammen mit den zuvor Eingetroffenen aus Berlin und München; vom Einsatzkommando 3 der Einsatzgruppe A des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD wurden insgesamt 2934 Menschen im Fort IX außerhalb der Stadt erschossen.

Gedenken

Quellen

Veränderungsmeldungen des KL Sachsenhausen 1.7-31.12.1938; Arolsen Archives

Inhaftierungsdokumente des KL Sachsenhausen 30.11.1938 -18.1.1939; Arolsen Archives

https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=1866

https://yvng.yadvashem.org/ad

Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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