
Helmut „Hello“ Edmond Ed Silberberg
*8.6.1926 in Gelsenkirchen; ✡ 26.6.2015 in Sag Harbor New York
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Leo Leyser Silberberg *3.6.1882 in Schubin; ✡?
Mutter Selma Levie *18.7.1902 in Gelsenkirchen; ✡ ?
Großvater Joel Levie *7.11.1877 in Deventer; ✡2.3.1954 in Amsterdam
Großmutter Sarah Salm *26.1.1873 in Linnich; ✡7.8.1968 in Amsterdam
Urgroßeltern Isaak Salm und Thekla Gans; Frits Levie und Elisabeth Zwarts
Tante Hulda Silberberg *24.5.1883 in Schubin; ✡ 3.1.1942 Suizid vor dem Riga-Transport
Onkel
Hermann Hirsch Silberberg *6.7.1887 in Schubin; ✡ ?; oo Hedwig Meyer (*22.1.1893 in Gelsenkirchen)
Max Silberberg *3.12.1888 (?)

Cousin Erich Silberberg *1.2.1921 in Gelsenkirchen; 22.4.2006 in San Francisco
Geschwister
Beruf Schreiner, Unternehmer
Adressen Gelsenkirchen, Hans-Rickmers-Str. 1; Amsterdam, Zuider Amstellaan 191-II; 26 Rue de Loxum, Brüssel;
Heirat 2.7.1951 in Manhattan Marlyse Marlies Gutkind *1927; ✡2021
Kinder
Jacqueline Silberberg; oo Marks
Robert Silberberg
Weiterer Lebensweg
24.4.1933 die Großeltern Joel und Sarah Levie verlassen Gelsenkirchen und ziehen nach Amsterdam in die Amstellaan 191-II

Ostern 1933 Einschulung in der jüdischen Volksschule an der Ringstraße 44
1936 Wechsel der jüdischen Volksschule in ein altes Schulgebäude an der Josefstraße
10.11.1938 Verwüstung des Bekleidungsgeschäft Silberberg Bochumer Straße 12, Ecke Wiehagen im Novemberpogrom; die Mutter wird schwer misshandelt
10.11.1938 Helmut Silberberg am Tage des Novemberpogroms nach Amsterdam zu seinen Großeltern Joel und Sarah Levie;
2.12.1938 Entlassung des Onkels Hermann aus dem KL Sachsenhausen mit der Auflage, Deutschland zu verlassen; er emigriert mit Frau und Sohn Erich nach La Paz, Bolivien; dazu Ed Silberberg: „Mein Cousin Erich und seine Eltern bekamen Visa für Bolivien und wollten Tante Hulda mitnehmen, sie aber hat sich geweigert und wollte in Gelsenkirchen bleiben.“
17.5.1939 Eltern in Gelsenkirchen, Hans-Rickmers-Str. 1 bei der Minderheitenzählung
17.5.1939 Tante Hulda Silberberg in Gelsenkirchen, Bochumer Straße 45 bei der Minderheitenzählung
17.5.1939 Onkel Hirsch und Hedwig Silberberg sowie Cousin Erich in Gelsenkirchen, Bochumer Straße 102 bei der Minderheitenzählung
1938-1942 Besuch des Jüdischen Lyceums in Amsterdam
Das Tagebuch der Anne Frank
13.6.1942 lernt er Anne Frank kennen; Anne Frank erwähnt ihn dreimal in ihrem Tagebuch:
14.6.1942: „Gestern habe ich etwas Nettes erlebt. Als ich am Fahrradabstellplatz vorbeikam, rief mich jemand. Ich schaute mich um und sah einen netten Jungen hinter mir stehen… Der Junge kam ein bisschen näher und stellte sich als Hello Silberberg vor. Ich war erstaunt und wußte nicht so recht, was er wollte. Aber das stellte sich schnell heraus. Er wollte meine Gesellschaft genießen und mich zur Schule begleiten. Hello ist schon 16 und kann von allen Dingen gut erzählen.“
20.6.1942 „Heute von Hello 6 schöne Nelken bekommen“
1.7.1942 „Hello und ich haben uns in der Woche gut kennengelernt, er hat mir viel von sich erzählt. Er stammt aus Gelsenkirchen und ist hier bei seinen Großeltern. Seine Eltern sind in Belgien, und für ihn gibt es keine Möglichkeit, auch dorthin zu kommen.“
5.7.1942 letztes Gespräch mit Anne Frank vor dem Untertauchen ihrer Familie
6.7.1942 Familie Frank geht in das Versteck in der Prinsengracht. Ab dem 13.7. ebenfalls in diesem Versteck Auguste van Pels geb. Röttgen (*29.9.1900 in Buer) mit ihrem Mann Hermann van Pels
Razzien in Amsterdam
Anfang August 1942. Um 20 Uhr hatte die Ausgangssperre für die Juden begonnen; Hello geriet auf der Straße in eine Razzia der Polizei. Er konnte im letzten Augenblick vom bereits anfahrenden Fahrzeug springen, auf das er geladen worden war.
August 1942 Helmut Silberberg entgeht versteckt hinter einem Schrank einer Razzia, bei der junge Männer zur Zwangsarbeit in Deutschland gefangen wurden.
Flucht und Versteck in Belgien
August 1942 Mit drei anderen Juden gelingt ihm anschließend die Flucht über Roermond nach Belgien. Dort kann unter dem Namen „Edmond Martens“ mit seinen Eltern bei Brüssel die nächsten 2 Kriegsjahre überstehen.
3.9.1944 Befreiung in Belgien
Arbeiter in einer Möbelfabrik in Brüssel
Rückkehr nach Amsterdam zu den Großeltern, die im Versteck auf einem Dachboden überlebten

19.12.1947-3.1.1948 Helmut Silberberg auf dem US Marine Transporter USS MARINE MARLIN von Antwerpen nach New York

Heimatadresse

Zieladresse Onkel Max Silberberg
19.-24.2.1948 Leyser und Selma Silberberg auf der SS QUEEN MARY von Southampton nach New York
1948 Einbürgerung als US Citizen, Umbenennung in Edmond
1950 bis 1952 Soldat der US-Army im Korekrieg
Teilhaber eines Vertriebs für Laborgeräte
Gedenken
Stolperstein für Tante Hulda Silberberg in Gelsenkirchen
Quellen
http://www.gelsenzentrum.de/helmut_silberberg_gelsenkirchen.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Silberberg
http://www.dokin.nl/surviving_children/helmuth-silberberg-born-8-jun-1926/
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Levie%20Joel%22%7D
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Salm%20Sarah%22%7D
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Silberberg%201926%22%7D
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7526); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7553); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org