Meiseles Golda

Golda  Sura Meiseles

*10.6.1902 in Jasienowice

Staatsangehörigkeit Österreich, polnisch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Chaim Salomon Shlomo Meiseles *12.2.1866 Kniazowskie/Dolina/Galizien; ✡ 19.1.1940 in Sachsenhausen

Mutter Priwa Jeckel *10.10.1865 in Kalusz, Galizien; ✡8.12.1940 in Gelsenkirchen

Geschwister

Jecheskiel Oskar Meiseles *8.9.1895 in Jasienowice; ✡1943 in Auschwitz

Moritz Moses Joseph Meiseles *12.10.1897 Sosnowitz; ✡1943 Auschwitz; oo Estera Karfiol-Dörfler*20.6.1895 in Lancut, Galizien; ✡ 1965 in Antwerpen

Max Meir Meiseles *19.2.1900 in Jasienowice; ✡Dez. 1986 in New York; oo Therese Rothschild (*14.6.1913 in Brüssel; ✡ 5.10.1987 in Brooklyn)

Hermann Markus Zwi Meiseles *31.8.1905 in Essen; ✡1934 nach Haifa

Beruf Hausfrau

Adressen Wattenscheid, Hochstraße 42; Haifa

Heirat 1932 Elimelech Max Hofstetter/Hofstädter/Ofir *1908; ✡1995

Kinder

Jehuda Hofstetter/Ofir ; ✡10.12.1975 in Haifa; oo Tannenbaum

Chaim Hofstetter/Ofir

Eliezer Hofstetter/Ofir

Weiterer Lebensweg

Zwischen 1902 und 1905 Zuzug der Familie aus Galizien nach Essen; dann Wattenscheid

1913 Vater Salomon erstmals im Wattenscheider Adressbuch Hochstraße 42

Bruder Jecheskiel betrieb auf der Hochstraße 21 einen Groß- und Einzelhandel für Eier. Um 1927 führt er in Wattenscheid auch ein Schuhwaren- und Textilgeschäft, an dem Bruder Moritz Teilhaber war.

Emigration von Golda und Ehemann Max Hofstädter nach Palästina

24.12.1934 Einreise von Bruder Hermann in Haifa mit Arbeiterzertifikat C/LS als Maurer

Februar 1939 Bruder Moritz Meiseles flüchtet illegal nach Antwerpen zu seiner Schwägerin Anna Ostersetzer, Minervastraße 1a, da er mit Haftbefehl wegen „Devisenvergehen“ gesucht wird.

17.5.1939 Jecheskiel wohnt noch bei den Eltern in Wattenscheid, Hochstraße 42 bei der Minderheitenzählung

25.7.1939 Flucht von Jecheskiel Oskar Meiseles nach Belgien; er nimmt dabei wichtige religiöse Dinge wie eine silberne Menora und Gebetbücher mit.

Beginn des 2. Weltkrieges

1.9.1939 Einmarsch der Wehrmacht in Polen

September 1939 Verhaftung des Vaters Salomon Meiseles in der 2. Polenaktion als „feindlicher Ausländer“

Oktober 1939 Schwägerin Estera mit den drei Söhnen durch einen „Schleuser“ über die grüne Grenze nach Antwerpen; die Familie lebt in Antwerpen, L. v. Ruusbroekstraat 20

22.11.1939 Salomon Meiseles eingewiesen in das KL Sachsenhausen

19.1.1940 Tod des Vaters Salomon Meiseles in Sachsenhausen

10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in Belgien, Niederlande, Luxemburg, Frankreich

9.10.1940 Bruder Moritz von der Gestapo Antwerpen vorgeladen. Daraufhin geht er mit Familie in Brüssel in ein Versteck bei dem Lebensmittelhändler Achille Canzali in der Rue des Glands 20

7.11.1940 Max Meiseles emigriert nach Luxemburg; dort kann er sich ein Visum für Kuba beschaffen;

8.12.1940 Tod der Mutter in Gelsenkirchen

1941 längerer Aufenthalt in einem Auswandererlager in Marseille, zusammen mit 45 Emigranten, die in das Sosua Farm Project in die Dominikanische Republik wollen; das Büro der Dominican Republic Settlement Association in Lissabon beschafft für alle 45 Transitvisa für die USA zur Weiterreise nach Sosua, Dominikanische Republik.

10.-21.6.1941 Max und Therese von Lissabon auf der SS MOUTINHO nach NEW York

August 1942 Jecheskiel Oskar Meiseles folgt dem Aufruf der SS an die Juden in Brüssel, sich zum angeblichen „Arbeitseinsatz“ bei der Gestapo zu melden.

15.8.1942 Jecheskiel Oskar Meiseles auf dem III. Transport vom SS-Durchgangslager Mechelen nach Auschwitz

Die Familie des Bruders Moritz

6.7.1943 Bruder Moritz Meiseles in Brüssel festgenommen

7.7.1943 Moritz Meiseles Internierung im Durchgangslager Mechelen

31.7.1943 Moritz Meiseles deportiert auf dem XXI. Transport von Mechelen nach Auschwitz

1943 -Januar 1944 Estera im Versteck in Brüssel

Jan 1944 Estera Meiseles verhaftet

April 1944 Estera Meiseles von Mechelen nach Auschwitz

Schwägerin Estera Meiseles überlebt Auschwitz, Ravensbrück und die Todesmärsche.

Elimelech Max Hofstädter

Ehemann Elimelech findet sich vielfach als Unterstützer bei der Einbürgerung von in Palästina eingewanderten deutschen Juden.

Ehemann Elimelech als Unterstützer bei der Einbürgerung von Bruder Hermann Meiseles

Gedenken

Grabstein für die Mutter Priwa auf dem jüd. Friedhof in Gelsenkirchen Ückendorf

7.5.2007 Stolperstein für Salomon Meiseles in Bochum, Hochstraße 42

25.11.2015 Stolperstein für Priwa und Jecheskiel Meiseles, Bochum, Hochstraße 42

Stolperstein für Moritz Meiseles in Hamburg Altona, Sternschanze, Juliusstraße 12

18.1.1950 Pages of Testimony für seinen Vater Moses Meiseles von Arie Meiseles

28.7.1990 Pages of Testimony für Chaim Shlomo und Oskar Meiseles von Arie Meiseles

Quellen

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6554); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

National Archives Microfilm Publication 6554, roll T715

Harry Naujoks, Mein Leben im KZ Sachsenhausen (1936 -1942), Erinnerungen des ehemaligen Lagerältesten, Dietz Verlag Berlin 1989, S. 186

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/79468922

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/12064448

https://www.bochum.de/C125830C0042AB74/vwcontentbykey/w2acv8ug734bocmde/$file/205_206_oskar_u_priwa_meiseles.pdf

https://www.bochum.de/C125830C0042AB74/vwcontentbykey/w287j9q6432boldde/$file/054_meiseles,_salomon.pdf

https://www.stolpersteine-hamburg.de/?&MAIN_ID=7&r_name=Meiseles&r_strasse=&r_bezirk=&r_stteil=&r_sort=Nachname_AUF&recherche=recherche&submitter=suchen&BIO_ID=1666

Esther Bejarano, Man nannte mich Krümel, Curio Verlag 1989

Esther Bejarano, Erinnerungen, Laika Verlag, 2013

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

National Archives Microfilm Publication 6554, roll T715

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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