Possenheimer Leo

Leo Eliezer  Possenheimer/Possen

*22.4.1917 in Burgkunstadt; ✡ 17.5.2003 in St. Catherines, Ontario

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Max Meir Possenheimer *6.8.1878 in Thalmässing; ✡20.4.1940 Burgkunstadt

Mutter Bella Löwenstein *18.5.1885 in Zirndorf; ✡1941/1942 Izbica

Onkel Jakob Possenheimer *4.9.1887 in Burgkunstadt; ✡ 29.1.1943 in Theresienstadt

Tante Flora Mosbach -Pappenheim *23.7.1889 in Burgkunstadt; ✡ 1941

Geschwister  

Jetta Possenheimer *24.7.1908 in Burgkunstadt; ✡ 1941/1942 Izbica

Rosel Possenheimer *18.2.1912 in Burgkunstadt; ✡ 1989 USA; oo Policzer

Paul Possenheimer *29.7.1913 in Burgkunstadt; ✡ 4.4.1965 in Lancashire; oo Ruth Mannes

Martin Possenheimer *29.7.1915 in Burgkunstadt; ✡ ?

Lotte Possenheimer *30.9.1926 in Burgkunstadt; ✡ ?

Beruf Gärtner

Adressen Burgkunstadt, Weihersbach 179 a;

Heirat 8.4.1942 Ruth Pappenheim *16.1.1915 in Frankfurt; ✡9.9.2010 in Hamilton, Kanada

Kinder drei

Miriam Possen; oo Maguire

Weiterer Lebensweg

Besuch der Volks- und Realschule

1939 Bruder Paul nach England

17.5.1939 beide Eltern in Burgkunstadt, Weihersbach 179 a bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Schwester Jetta in Leipzig bei Minderheiten-Volkszählung

8.10.1939 Lotte Possenheimer aus Hamburg nach New York

20.4.1940 in Burgkunstadt Tod des Vaters Max

Ausnahmezustand in Dänemark 1943

1939 Emigration von Leo Possenheimer nach Dänemark zur Hachschara auf einzelnen Bauernhöfen

9.4.1940 Einmarsch der Deutschen in Dänemark; Dänemark bleibt in Teilen autonom bis zum Oktober 1943

29.8.1943 Die deutschen Besatzer verkünden den „Ausnahmezustand“ wegen zunehmender Widerstandaktionen

17.9.1943 Adolf Hitler befiehlt die Endlösung in Dänemark

September 1943 Anordnung von Werner Best, SS-Obergruppenführer und Generalbevollmächtigter für Dänemark

„Die Festnahme der zu evakuierenden Juden erfolgt in der Nacht vom 1. zum 2.10.43. Der Abtransport wird von Seeland zu Schiff (ab Kopenhagen), von Fünen und Jütland mit der Bahn Sonderzug durchgeführt“.

28.9.1943 der deutsche Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz verrät die geplante Deportation bei einem Treffen mit dänischen Sozialdemokraten.

Oktober 1943 7700 Juden können sich mit Hilfe der dänischen Bevölkerung in einer Massenflucht über den Øresund (Ostsee) nach Schweden retten.

Leo und Ruth Possenheimer mit Sohn Uri in einem Ruderboot von Dänemark über den Öresund nach Höganäs, Schweden

Sie gehen in den BACHAD-Kibbuz in Halmstad

Adressangabe bei Suchanfrage für die Mutter

Bella und Jetta Possenheimer nach Krasnystaw

25.4.1942 Deportation der Mutter Bella und Schwester Jetta ab Würzburg ins Ghetto Krasnystaw

Flora Possenheimer und Familie in Auschwitz

November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“ als Vorbereitung auf die „Fabrikaktion“

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

2.3.1943 Flora mit Ehemann Berthold und den Kindern Erich, Gerda und Walter in der Fabrikaktion aus Dortmund nach Auschwitz deportiert und bis auf Erich dort ermordet. Erich wurde in das KZ Groß-Rosen verlegt, wo er am 8.5.1945 nach der Befreiung an den Folgen der Haft verstarb. Tochter Paula konnte 1939 mit domestic permit nach England entkommen. Großmutter Johanna Mosbach ist am 28.4.1941 in Dortmund gestorben.

Weitere Daten zur Familie

11.5.1950 Ankunft von Schwester Rosa Policzer auf der SS BRITANNIC in New York

24.2.1958 Einbürgerung von Bruder Martin in Frankreich

Sohn Uri war Professor und Chair(Dekan) des Department of Economics der Cornell University

Gedenken

Grabstein für Leo und Ruth Possen auf dem B’Nai Israel Cemetery, St. Catharines, Ontario, Canada

Beisetzung des Vaters Max auf dem Jüdischen Friedhof Bergkunstadt

Quellen

Courage to Act: Rescue in Denmark

https://safe-haven.dk

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de945575

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de945577

https://www.statistik-des-holocaust.de/Mainfranken1.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420425-Nuernberg4.jpg

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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