Marcus Lieselotte

Lieselotte Marcus/Markus

*10.3.1921 in Worms; ✡ 26.9.2015 in Helsingborg

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Karl Marcus *29.5.1880 in Kirchhain, Marburg; ✡15.1.1943 in Auschwitz

Heirat der Eltern 31.12.1907 in St. Johann

Mutter Karoline Lion *20.4.1880 in Saarbrücken; ✡5.9.1942 in Berlin

Geschwister

Rudolph Marcus *24.8.1908 in Saarbrücken; ✡22.6.1972 in Kopenhagen; oo Elsa Marie Marta Peyusak (*1913)

Walter Marcus *15.8.1909 in Saarbrücken; ✡24.4.1913 in Saarbrücken

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Worms; Bad Nauheim, Hermann-Göringstraße 103 (Frankfurter Straße); Helsingborgs Gustav Adolf, Helsingborgs kn (Skåne län, Skåne)

Heirat 12.4.1940  in Dänemark Hans Albert Wahrburg *4.9.1919 in Schwedt; ✡23.12.1956 in Helsingborg

Kinder

Weiterer Lebensweg

Besuch der Volksschule

17.5.1939 beide Eltern in Bad Nauheim, Hermann-Göringstraße 103 bei Minderheitenvolkszählung

Waldgehöft Havelberg

20.11.1936 Hans Wahrburg zur landwirtschaftlichen Hachschara ins Waldgehöft

3.2.1937 Lieselotte Markus zur landwirtschaftlichen Hachschara ins Waldgehöft, auch Jagdgehöft Barella, Damlacker Weg, nördlich von Havelberg (1934-1941), Träger bis zum Pogrom November 1938 war der Hechaluz, dann die RVJD. Die frühere Jagdpacht gehörte dem jüdischen Rechtsanwalt Siegfried Freund, er war zunächst auch der Leiter. Es umfasste acht Hektar Land, eine kleine Villa, zwei Wohnhäuser, eine Werkstatt, einen Stall, Gewächshäuser und Schuppen. Bis zu 50 Chaluzim waren hier untergebracht.

16.11.1936 Richard Horn eingestellt als Betriebsleiter in Havelberg; in dieser Funktion bleibt er bis September 1939.

30.6.1937 Lieselotte auf der Belegschaftsliste von Havelberg; es  finden sich neben den angestellten Leitern Horn und Hans Cohn 13 Chaluzim und sieben Chaluzoth.

Im Novemberpogrom 1938 wird das Gehöft verwüstet. Die jungen Männer über 17 Jahre ins örtliche Polizeigefängnis gebracht.

Lieselotte Markus und Hans Wahrburg auf den Havelberg-Belegschaftslisten vom 30.6. und 31.12.1937, aber nicht mehr am 30.6.1938 verzeichnet

Gut Winkel

März 1938 Lieselotte Markus und Hans Wahrburg mit einer Gruppe aus Havelberg nach Spreenhagen in das Lehrgut Winkel, u.a. Horst Elias und Werner Hirschfeld

Ausnahmezustand in Dänemark 1943

Emigration von Lieselotte Marcus mit Hans Wahrburg nach Dänemark zur Hachschara auf einzelnen Bauernhöfen

9.4.1940 Einmarsch der Deutschen in Dänemark; Dänemark bleibt in Teilen autonom bis zum Oktober 1943

5.11.1940 Bruder Rudolf registriert bei dänischem Census in Alborg

29.8.1943 Die deutschen Besatzer verkünden den „Ausnahmezustand“ wegen zunehmender Widerstandaktionen

17.9.1943 Adolf Hitler befiehlt die Endlösung für die Juden in Dänemark

September 1943 Anordnung von Werner Best, SS-Obergruppenführer und Generalbevollmächtigter für Dänemark

„Die Festnahme der zu evakuierenden Juden erfolgt in der Nacht vom 1. zum 2.10.43. Der Abtransport wird von Seeland zu Schiff (ab Kopenhagen), von Fünen und Jütland mit der Bahn Sonderzug durchgeführt“.

28.9.1943 der deutsche Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz verrät die geplante Deportation bei einem Treffen mit dänischen Sozialdemokraten.

Oktober 1943 7700 Juden können sich mit Hilfe der dänischen Bevölkerung in einer Massenflucht über den Øresund (Ostsee) nach Schweden retten.

4.10.1943 Bruder Rudolf von Dragör auf Fischerboot nach Limhamn, Schweden

8.10.1943 Ankunft von Hans und Lieselotte Wahrburg mit einem Motorboot von Dänemark in Helsingborg

1944 Lieselotte und Hans Wahrburg auf der Hechaluz Liste der erforderlichen Passverlängerungen

26.9.2015 Tod in Helsingborg

Deportation nach Auschwitz

12.1.1943 Vater Karl auf dem 26.Osttransport aus Berlin, Kronprinzenstraße 49 mit 1190 Juden nach Auschwitz

Gedenken

Quellen

https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11247724

https://safe-haven.dk

https://safe-haven.dk/fileadmin/user_upload/P.M._Wahrburg__Liselotte.pdf

https://safe-haven.dk/fileadmin/user_upload/Uppgift_Markus__Rudolf.pdf

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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