Anholt Henny

Henny Greta Anholt

*23.4.1926 in Den Haag; ✡ ?

Staatsangehörigkeit Niederlande, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Salomon Anholt *3.9.1884 in Kampen; ✡30.9.1952 in Den Haag

Heirat der Eltern 9.8.1916 in Den Haag

Mutter Netta Bosmann *15.9.1888 in Rotterdam; ✡5.7.1941 in Den Haag (Krebs)

Stiefmutter Elsje Joosten *27.3.1911 in Zaltbommel; ✡26.6.1976 in Den Haag

Geschwister

Emanuel Mano Anholt *28.6.1917 in Schiedam; ✡24.4.2004 in Wassenaar; oo Thea Schmerler

Halbgeschwister

Marius Anholt *8.3.1943

Robert Robbie Anholt

Beruf

Adressen Den Haag

Heirat Nathan Nico Schnitseler/Shenhar *1.11.1924 in Enschede; ✡ 9.12.2014 Israel

Kinder

Hadassah Schnitseler/Shenhar

Salomon Schnitseler/Shenhar

Weiterer Lebensweg

Gymnasium/Lyceum in Den Haag

5.7.1941 Mutter verstirbt an Krebs

3.8.1942 Vater geht eine zweite Ehe mit Els Joosten ein, der jüdischen Pflegerin, die zuvor die Mutter gepflegt hatte.

Durch persönliche Bekanntschaft mit Staatsekretär Frederiks bleibt die Familie geschützt.

Kamp Westerbork

13.11.1942 Bruder Mano und Frau Thea Anholt eingewiesen in das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork

Barneveld

Die Familie steht auf der Frederik-Liste; sie kommen deshalb nach Barneveld. „Barnevelders“ waren prominente, bekannte Juden, die auf Fürsprache des Generalsekretärs des Innern Frederiks auf eine geschützte Liste gesetzt worden waren. Ende 1942 wurde beschlossen, die Personen der Frederiks-Liste nach Barneveld zu verlegen und sie im Schloss De Schaffelaar und im ehemaligen Arbeitslager De Biezen unterzubringen. Februar Februar 1943 Henny Anholt nach Barneveld

22.2.1943 Bruder Mano und Frau Thea aus dem polizeilichen Judendurchgangslager Westerbork nach Barneveld

März 1943 Vater nach der Geburt von Marius auch nach Barneveld

Wieder Westerbork

29. September 1943 wurden die Barnevelders nach Westerbork zurückverlegt

Dezember 1943 Bestätigung des Palästina-Zertifikates, „5. Veteran Zionist List“

Henny Anholt erkrankt in Westerbork an Hepatitis und kommt ins „Ziekenhuis“ des Kamp; dort lernt sie Nico Schnitseler kennen, als dieser einmal einen befreundeten Chaluzim im Ziekenhuis besucht.

4.9.1944 Deportation der Familie Anholt auf dem letzten Transport XXIV/7 von Westerbork nach Theresienstadt; die Barneveldgroep gehörte zu diesem Transport mit 2087 Juden

Theresienstadt

Die Barneveld-Groep wird in der Hamburger Kaserne in Theresienstadt einquartiert.

Ende September 1944 wurden die meisten Häftlinge aus dem Ghetto nach Auschwitz deportiert. 18.500 der 29.000 Gefangenen, viele von ihnen Niederländer. Nur zwei Gruppen waren von diesen Transporten verschont: die protestantischen Juden und die Barneveld-Gruppe.

Die freigekauften Juden aus Theresienstadt

5.-7.2.1945 Bruder Mano und Frau Thea Anholt auf dem „Freiheitstransport“ Transport EW aus Theresienstadt nach St. Gallen, der einzige Freiheitstransport aus Theresienstadt („1 Million Dollar für 1000 Juden“)

9.5.1945 Ankunft der Roten Armee in Theresienstadt; Befreiung

Nachkriegszeit

Die Familie Anholt wird von den Franzosen aus Theresienstadt abgeholt nach Nancy; Henny  Schnitseler- Anholt schreibt:

„Ich erinnere mich noch gut an unsere Ankunft in Nancy. Dort bekam ich zum ersten Mal eine Mahlzeit auf einem weißen Tischtuch und einen Sum. Es war ein aufregender Moment. Für mich war es in Nancy neben dem Essen auch eine großzügige Dosis DDT, da wir viele Krankheiten mitgebracht hatten. … Die Reise, die aufgrund der Lage in Europa lang und beschwerlich war, endete in Eindhoven, wo wir aufgrund einer Brückenexplosion mitten in den Niederlanden festsaßen, sodass wir nicht weiterkonnten.“

Juni 1945 Rückkehr der Familie nach Den Haag

9.6.1945 Nico Schnitseler im DP Camp Eindhoven N 21 registriert

Nico Schnitseler schreibt über das Wiedersehen mit Henny Anholt:

„Nach dem Krieg trafen wir uns im Rahmen der Neugründung der Jugendbewegung „Hechaluz“ in Den Haag wieder.“

Die beiden verloben sich.

5.5.1948 Heirat in Den Haag mit Nico Schnitseler

10.4.1949 Alija des Ehepaar Schnitseler nach Israel

30. September 1952 Tod des Vaters Salomon

Gedenken –

Quellen

https://infocenters.co.il/gfh

Nico Schnitzeler – Shenhar and Hanny Anholt – Shenhar: internment in the Bergen – Belsen camp; personal official documents; banknotes.

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/130252002

https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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