Günter Ruf Bochumer Str. 225a
*7.2.1929 in Recklinghausen
Vater Hermann Ruf *27.3.1891 in Sulzburg/Lörrach, Baden; Tod nach 1948 in Ecuador
Mutter Frieda Traube *22.2.1902 in Königshütte, Oberschlesien; + 16.3.1945 Außenlager Lauenburg
Geschwister
Irmgard Ruf *30.8.1924 in Recklinghausen, oo Paul Wertheimer; oo Ray; +12.12.2014 Sydney
Manfred Ruf *5.8.1927 in Recklinghausen; + 11.7.1886 Rockwood Australien
Rudolf Ruf *25.1.1932 in Herne; Riga, 13.12.1953 nach New York
Adressen Bochumer Str. 248, später Bochumer Str. 225a, ab 1931 Herne, Bahnhofstr. 57
Weitere Lebensdaten
Elterliches Möbelgeschäft Bochumer Str. 248
1931 Umzug nach Herne, Bahnhofstr. 57
9./10.11.1938 Vater Hermann im Pogrom verhaftet, 6 Wochen im KLSachsenhausen
1938 Arisierung des Möbelgeschäftes in Herne Bahnhofstr. 57 mittels Treuhänder
April 1939 mit Kindertransport nach England
Erneute Verhaftung des Vaters, 6 Wochen Gestapo Polizeigefängnis Bochum; Emigration des Vaters über Schweiz, Südfrankreich nach Marokko
27.1.1942 Transport der Mutter und Geschwister ab Dortmund nach Riga Skirotawa
16.3.1945 Tod der Mutter wegen Typhus in Lauenburg
Schwester Irmgard schreibt:
„Nach dem Krieg hatte die Herner Stadtverwaltung meine Brüder von Bergen-Belsen abgeholt. Rudolf war im Evangelischen Krankenhaus mit Tuberkulose, und Manfred war sehr lange im Krankenhaus, er war nur ein Skelett. Meine Brüder haben bis 1947 in Herne gewohnt. … Mein Vater war bis 1947 in der (englischen, Anmerkung des Verfassers) Armee in Italien. Er kam aber nach Herne, uns zu besuchen nach dem Krieg. Wir wohnten nach dem Krieg in der Bochumer Straße bei guten Bekannten, dann gab uns die Stadtverwaltung eine Wohnung. Wir bekamen doppelte Lebensmittelkarten.“
Auswanderung nach Quito Ecuador, zusammen mit dem Vater Herrmann Ruf
Lebt 2010 in den USA
29.1.2010 Redner bei Einweihung des Shoah-Denkmals auf dem Willi-Pohlmann-Platz in Herne
Quellen
Archiv Ralf Piorr, Herne, Foto von Hermann Ruf
StA Herne persönlicher Brief von Tochter Irmgard Ruf vom 26.8.1986
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Meldekarte StA RE F. IV.18
Gedenkbuch Opfer und Stätten der Herrschaft, der Verfolgung und des Widerstandes
in Recklinghausen 1933-1945“ – Link: www.recklinghausen.de/gedenkbuch
Georg Möllers, Abgemeldet nach unbekannt – 1942; 2.Aufl. 2017
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986
Bundesarchiv Koblenz. Gedenkbuch-Opfer der Verfolgung unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 –1945. Stand: 28.2. 2020 (www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/)
Das „Buch der Erinnerung. Die ins Baltikum deportierten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden“, bearbeitet von Wolfgang Scheffler und Diana Schulle, hg. vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Verbindung mit der Stiftung „Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum“ und der Gedenkstätte „Haus der Wannsee-Konferenz“, München 2003, S. 860
https://www.herne.de/Stadt-und-Leben/Stadtgeschichte/NS-Opfer/Shoah-Mahnmal/