Friedler Sally

Sally Friedler

*26.9.1930 in Oberhausen, Sterkrade, überlebt in England

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Gustav Gedale Friedler *1.10.1889 in Rozniatow; Händler; +1953 in Israel

Heirat der Eltern 19.2.1919 in Gelsenkirchen

Mutter Henny Kaufmann *3.7.1894 in Rozniatow; 1955 Israel

Geschwister

Marie Friedler * 8.7.1920 in Oberhausen; 1938 nach England; oo Löwenstein

Samuel Friedler *19.2.1922 in Oberhausen; Hachschara in Steckelsdorf ; 13.7.1942 deportiert

Alexander Friedler *3.7.1925; +30.9.1942 in Auschwitz

Jakob Friedler *24.9.1929 in Oberhausen

Beruf Schüler

Adressen Oberhausen, Ellenbogenstr. 10, Steinbrinkstraße 254

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

9./10.11.1938 SA-dringt in die Wohnung ein und erzwingt mit gezogener Pistole die Herausgabe der Thorarolle, die dann auf der Straße angezündet wird. Vater Gustav in „Schutzhaft“

10.1.1939 Flucht mit den Brüdern Alexander und Jakob in die Niederlande;

10.1.1939  Noorderhuis, Toldijk D 155, Ruinen (Hoogeveen)

15.2.1939 Mutter in Amsterdam, Zwanenburgwal 52/2

4.8.1939 Quarantaine Amsterdam, Zeeburgerdijk 321, Amsterdam

6.8.1939 Burgerweeshuis, St. Luciensteeg/ Kalverstraat 92, Amsterdam; christliche Einrichtung, die einen Flügel für die jüdischen Flüchtlingskinder zur Verfügung stellt

19.9.1939 Bruder Alexander ins Jungen-Waisenhaus, Amstel 21, Amsterdam

10.5.1940 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Holland, Belgien, Luxemburg und Frankreich

14.5.1940 Kurzfristige Auflösung des jüdischen Gebäudeflügels im Burgerweeshuis durch „Tante Truus“ Gertrud Wijsmuller-Meijer; 13.30 Uhr Transport in fünf Bussen nach Ijmuiden

14.5.1940, 19.30 Uhr Flucht von 74 jüdischen Kindern und 190 Erwachsenen auf der SS BODEGRAVEN von Ijmuiden nach England; auf See Beschuss durch zwei deutsche Kampfflugzeuge

19.5.1940 Ankunft in Liverpool mit Bruder Jakob

42 Kinder nach Manchester begleitet vom WVS (Women’s Voluntary Service),

Für einen Monat nach Wigan, westl. Manchester

Die auf der BODEGRAVEN geretteten Jungen in Manchester Mai 1940
(Pfeil) Bodo Salomons * 4.2.1927 in Bochum-Werne
Nr. 2 Werner Davids * 25.12.1928 in Bochum, zentral
Nr. 3 Horst Adler *1926 in Bochum
Nr.4 Hans Levy *2.2.1927 in Gladbeck
Nr. 5 Norbert Ripp *4.9.1927 in Bochum, aus Wanne-Eickel
Jakob Friedler *24.9.1928 in Oberhausen, ganz rechts 3. Reihe weißes Hemd, Krawatte (Foto Norbert Ripp)

Zwei große Privathäuser in Withington bei Manchester werden zu Hostels, jeweils für 25 Jungen und 25 Mädchen

7.5.1942 Alexander mit der Mutter in Amsterdam, Korte Houtstraat 7-III

11.7.1942 Bruder Samuel aus dem Hachschara Lager Steckelsdorf nach Auschwitz deportiert

15.7.1942 Alexander in Westerbork registriert und unmittelbar weiter nach Auschwitz deportiert

30.9.1942 Alexanders Tod in Auschwitz

11.1.1944 Mutter aus Westerbork ins Sternlager von Bergen-Belsen besitzt „Palästina-Zertifikat“

10.4.1945 Deportation der Austausch

23.4.1945 Mutter Henny in Tröbitz befreit

29.10.1949 Mutter aus Amsterdam zu den Kindern nach England

Gedenken

13.1.1909 Stolpersteine für die Eltern und alle fünf Geschwister auf der Steinbrinkstraße 254 in Oberhausen

21.12.1998 Pages of Testimony für Alexander und Samuel Friedler von Bruder Jakob

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de870565

Jakob Friedler, A long way around, the story of a youth unusually spent (unpublished 1991)

Jakob Friedler, Die leisen Abschiede – Geschichte einer Flucht, 1994

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Kaufmann%201894%22%7D

www.dokin.nl/publications/het-parool-children-of-tante-truus-english/

www.dokin.nl/surviving_children/sally-friedler-born-26-sep-1930/

www.dokin.nl/surviving_children/jakob-friedler-born-24-sep-1928/

www.dokin.nl/deceased-children/Alexander-Friedler-born-3-Jul-1925

https://collections.arolsen-archives.org/archive/130289449/?p=1&s=Friedler%201925&doc_id=130289449

https://collections.arolsen-archives.org/archive/130289454/?p=1&s=Friedler%20Henny&doc_id=130289454

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420711-Magdeburg8.jpg

SA und Stahlhelm in Oberhausen

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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