Walter Hugo Hermann „Israel“ Zutrauen
*22.6.1916 in Berlin; + 21.4.1945 in Penting
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Julius Zutrauen *28.7.1875 Brandenburg/Havel; Kaufmann; + 16.7.1939 Berlin
Heirat der Eltern 9.9.1909 in Berlin-Schöneberg
Mutter Gertrud Fürstenberg *18.5.1886 in Neustadt/Pommern; +12.4.1936 in Berlin
Bd. Eltern auf dem jüdischen Friedhof Berlin-Weissensee beigesetzt
Geschwister
Eva Wallisch *5.3.1911 in Berlin; + Santiago de Chile; oo Kurt Kiewe
Beruf Maschinist, Landarbeiter
Adressen Berlin; Prag ul. Savavska 1
Heirat Edita Brod *5.4.1910 in Povrly, Tschechien; Tod in Riga
Kinder keine
Weiterer Lebensweg
Emigration nach Prag
3.4.1941 Antrag in Prag auf polizeiliches „Leumundszeugnis“ zur Emigration nach Shanghai
17.12.1941 Transport N 319/320 mit der Ehefrau von Prag nach Theresienstadt
15.1.1942 Transport P-177/178 mit der Ehefrau von Theresienstadt nach Riga
19.1.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa; 80 jüngere Männer zum Lager Salaspils,
mit seinen 25 Jahren wird er auch nach Salaspils geschickt worden sein.
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
16.8. 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation von1300 Männern aus Stutthof
16.8.1944 Ankunft von Walter mit 1300 Männern aus Stutthoff in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten
16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung in Baracken auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzer-Granatenhülsen-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
19.1.1945 Rücktransport mit 198 „nicht mehr geeigneten“ Häftlingen nach Buchenwald
8.2.1945 Kommando 45, SS-Lazarett Weimar
17.3.1945 im Krankenrevier von Buchenwald wegen „Allgemeiner Schwäche“; wiegt bei einer Größe von 190 cm nur noch 75 kg.
19.3.1945 Sputum (auf Diphtherie/TBC) negativ; Blutsenkung 15/27 leicht erhöht
10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
18. 4 1945: Evakuierung des KL Flossenbürg etwa 2000 Häftlinge mit dem Ziel Dachau über Neustadt, Oberwildenau, Schwarzenfeld, Neunburg vorm Wald, Penting, Neukirchen Balbini, Wetterfeld (Route B): Eine Kolonne ging von Neunburg vorm Wald nach Neukirchen-Balbini, diese wurde am 21. April 1945 in Neukirchen-Balbini befreit
Auf dem Todesmarsch von Flossenbürg von SS-Begleitmannschaft in Penting bei Neunburg erschossen mit weiteren Häftlingen, davon aus dem Lager Bochumer Verein Brüllstraße die lettischen Juden aus Riga Mozus Latter Nr. 82750, Abraham Kagan Nr. 82998, Slom Kriger Nr. 82317 und Jakob Mendelsohn Nr. 82345, Slom Kriger Nr. 82317
21.4.1945 Tod in Penting (Zwischen Neunburg vorm Wald und Neukirchen-Balbini)
29.4.1945 Beisetzung von 40 Todesmarsch-Opfern auf dem katholischen Friedhof in Neunburg vorm Wald in von der US-Army erzwungenen Anwesenheit der Ortsbevölkerung
Oktober – Dezember 1949 Exhumierung und Beisetzung auf dem für 615 Opfer neu eingerichteten KZ-Friedhof Neunburg am Plattenberg
Gedenken
Gedenktafel am KZ-Friedhof Neunburg
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/7502911?s=Buchenwald%2082072&t=222836&p=1
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/5103884?s=Zutrauenova%20Edita&t=6937&p=1
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de999387
Edward Belfer – https://collections.ushmm.org/search/catalog/pa1085725
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019