Helmut Wendriner
*4.6.1915 in Belk, Rybnik, Oberschlesien
Buchenwald – Häftlingsnummer 82743
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Oswald Wendriner *3.11.1888 in Tschammer Ellguth; Kaufmann; + 5.3.1943 in Auschwitz
Mutter Gertrud Krebs (differierende Angaben)
Stiefmutter Marie Redlich *16.4.1894 in Konstadt; + 5.3.1943 in Auschwitz
Geschwister
Halbbruder
Lothar Wendriner *4.8.1921 in Konstadt; + 5.3.1943 in Auschwitz
Beruf Lehrer; Landarbeiter
Adressen Belk; Konstadt; Guttentag; Berlin, Rückerstraße 6
Heirat Gerda Wechsler *31.10.1914 in Berlin; Guttentag; Riga; +22.10.1942 in Riga Bikernieki
Kinder
Judis Wendriner *25.10.1940; +22.10.1942 in Riga Bikernieki
Weiterer Lebensweg
1921-1925 Volksschule
1925-1934 Oberrealschule
1934 Abitur
1935-1937 in Guttentag, Oberschlesien
17.5.1939 in Berlin mit Ehefrau Gerda und Halbbruder Lothar bei Minderheiten-Volkszählung
19.10.1942 21. Osttransport aus Berlin mit Frau und Tochter Judis nach Riga
Unter den Deportierten befanden sich nahezu 60 Kinder zwischen 2 und 16 Jahren aus dem Waisenhaus „Baruch Auerbach“ in der Schönhauser Allee 162 sowie drei ihrer Betreuer/-innen.
22.10.42 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa; alle werden bis auf 81 Männer erschossen
81 Männer gehen in ein Außenlager, Helmut zusammen mit Heinz Süsskind, Erwin Wilzig;
22.10.1942 Ehefrau Gerda und Tochter Judis im Hochwald von Bikernieki erschossen
3.2.1943 Vater Oswald mit Ehefrau Marie Transport 28 Berlin nach Auschwitz
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
6. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft von mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung in Zelten im „Kleinen Lager“
10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
5.5.1945 Entlassung aus Buchenwald von alliierter Kommission
9.7.1947 im DP-Camp Berlin, will nach Palästina
Gedenken –
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1178852
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1178698
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1178955
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1178934
www.spurenimvest.de/2022/02/09/suesskind-heinz-arthur/
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=4139267&ind=2
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11653999&ind=1
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011