Friedel Gurau geb. Horwitz
*15.7.1923 in Ludwigshafen; ✡1943 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Miegel Wilhelm Horwiz *9.3.1888 in Prenzlau; ✡ 4.8.1941 in Drancy
Mutter Liesel Reiß *6.10.1888 in Bad Dürkheim; ✡ in Auschwitz
Geschwister
Ruth Horwitz *8.1.1928 in Ludwigshafen; ✡ 24.12.1915 in Strassburg
Beruf Landwirtschaftlicher Assistent
Adressen Ludwigshafen; Mannheim; Bad Dürkheim; Neuendorf
Heirat 1943 noch in Neuendorf Hans Peter Gurau *3.7.1922 in Chemnitz; Überlebender
Kinder –
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 in Mannheim bei Deutsche Minderheiten-Volkszählung
22.10.1939 Peter Gurau aus Berlin ins Lager Paderborn
6.5.1940 Friedel Horwitz aus Bad Dürkheim zur Hachschar nach Neuendorf
20.6.1940 Peter Gurau abgemeldet aus Paderborn ins Hachschara Gut Skaby, Friedersdorf
16.6.1941 Peter Gurau aus Gut Winkel nach Neuendorf
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung „Jüdisches Arbeitseinsatzlager“
November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“
März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet, die Einsatzlager aufgelöst und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert
10. 4.1943 Verhaftung in Neuendorf; aus dem Landwerk Neuendorf im Sande nach Berlin, Sammellager Große Hamburger Straße
19.4.1943 von Berlin mit dem 37. Osttransport in das KL Auschwitz
20.4.1943 Ankunft und Selektion in Auschwitz; Aufnahme ins Lager zum Aufbau des IG-Farben Werkes Buna Monowitz, Häftlingsnummer von Peter Gurau 117026
Das Schicksal von Peter Gurau
18.1.1945 Todesmarsch über 80 km von Auschwitz nach Gleiwitz; Isidor Philipp berichtet:
„Wer sich hinlegte, wurde von den SS-Männern, die auf Motorrädern fuhren, erschossen.“
„Von dort begann dann – in offenen Kohlewaggons und bei 15 Grad unter Null – die Fahrt durch Polen, Tschechoslowakei und Österreich zurück nach Deutschland.“
9.2.1945 von Groß-Rosen nach Buchenwald
10.2.1945 Peter Gurau Aufnahme im KL Buchenwald, Block 49
10.4.1945 Befreiung von Peter Gurau in Buchenwald
6.5.1945 Entlassung aus Buchenwald durch alliierte Kommission
19.-28.5.1989 Peter Gurau Teilnehmer des Treffens in Paderborn
Weiteres Schicksal der Eltern
22.10.1940 6000 Juden aus den NS-Gauen Baden und Saarpfalz ins unbesetzte Frankreich „Wagner-Bürckel-Aktion“ in das Internierungslager Gurs in Südfrankreich deportiert, so auch die Eltern Miegel und Liesel sowie Schwester Ruth. Ruth kann untertauchen. Die Eltern in verschiedenen Camps, Noe, Mutter zuletzt von Rebecedou nach Drancy
4.8.1941 Tod des Vaters im Camp Noe
28.8.1942 Mutter Liesel von Drancy nach Auschwitz
Gedenken
10.8.1900 Pages of Testimony für Friedel Horwitz und ihre Eltern von Neffen Gaston Schwab
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1064176
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de941683
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de941674
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en881972
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en881971
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en881970
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/6039974?s=Gurau%201922&t=1633273&p=05
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Gurau%22%7D