Erich Mordechai Wallach später Mal’an
*25.7.1925 in Aachen; ✡ 1
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch

Vater Philipp Wallach *1.4.1889 in Eilendorf ✡8.8.1943 in Sobibor
Heirat der Eltern 1.11.1922 in Barmen
Mutter Ida Maria Elise Leuschner *20.7.1895 in Bielefeld ✡ 8.7.1947
Großeltern Andreas Wallach und Eva Menken
Onkel
Max Wallach *4.2.1886 in Eilendorf; ✡ Izbica; oo Klara Levy
Philipp Wallach *1.4.1889 in Eilendorf; ✡ 8.8.1943 Auschwitz
Geschwister
Alfred Amnon Wallach *5.11.1923 in Barmen
Kurt Wallach *7.2.1927 in Essen; ✡ ?
Beruf –
Adressen Essen; Moers; Duisburg- Rheinhausen Annastraße 2 (Horst-Wessel-Straße) Duisburg- Hochemmerich; Aachen; Havoda St. 1, Binyamin
Heirat ?
Kinder ?
Weiterer Lebensweg
10.11.1938 Bruder Alfred verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Buchenwald

Kaufhaus Wallach im Moerser Adressbuch von 1938 Horst-Wessel-Straße 2
1938 Übernahme des Kaufhauses Wallach durch den Rheinhauser Kaufmann Gottfried Bernards
12.1.1939 Erich nach Rheinhausen, Hochemmerich bei Duisburg
Ende Mai -September 1941 Auflösung des Hachscharalagers Ahrensdorf;

27.5.1941 Erich bei Auflösung des Landwerk Havelberg nach Neuendorf
27.5.1941 in Folge der Auflösung von Havelberg kommen insgesamt sieben Chawerim nach Neuendorf: Willi Ansbacher, Erich Wallach, Suse Fliess, Inge Frank und Carla Wagenberg
18.6.1941 Johanna David aus Havelberg zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf im Sande
31.8.1941 Susanne Rosenthal aus Havelberg zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf
Havelberg-Leiter Heinz Berg geht ins Lager Paderborn
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung der noch bestehenden in „Jüdisches Arbeitseinsatzlager“
Sommer 1941 Kurt Wallach bei Auflösung des Landwerk Ahrensdorf nach Aachen
5.8.1941 Bruder Alfred aus dem Lager Ellguth nach Neuendorf
22.4.1942 Onkel Max und Frau von Essen über Düsseldorf nach Izbica
15.6.1942 Onkel Philipp aus Rheinhausen nach Sobibor; 1943 nach Auschwitz
20.6.1942 aus Aachen nach Neuendorf
November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“
20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“
März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert;
10. 4.1943 Aus Neuendorf mit LKW nach Fürstenwalde, von dort mit der Bahn nach Berlin; zu Fuß ins Sammellager Große Hamburger Straße
Als Geltungsjuden werden Brüder Alfred, Gerhard und Kurt Wallach nicht mit den 153 Neuendorfern auf dem 37. Osttransport über Berlin nach Auschwitz deportiert. Sie werden im Forsteinsatzlager Neumühle eingesetzt
November 1944 wurden die Brüder Alfred, Gerhard und Kurt Wallach aus dem Forsteinsatzlager Jacobsdorf zur geplanten Deportation in das Berliner Sammellager verlegt, woraufhin sie flohen und bis Kriegsende untertauchten. Aus dem Forsteinsatzlager Neumühle wurden im 113. Theresienstadt Transport am 24. 11. 1944 (I/119) zwölf Geltungsjuden nach Theresienstadt deportiert.
Erich und seine Brüder Befreiung in Berlin durch der Roten Armee
15.10.1945 Kurt stellt aus der Schweiz heraus eine Suchanfrage nach Bruder Alfred
16.7.1945 Ankunft von Erich aus Marseille kommend in Palästina
18.-29.1.1948 Kurt begleitet von Tante Henriette Wallach auf der SS MARINE FLASHER von Bremen nach New York
28.12.1948 Einwanderung des Bruders Alfred nach (New-?) Mexico
22.8.1949 Kurt in Zürich in Vorbereitung auf die Reifeprüfung
29.6.1950 Kurt erneut nach New York
19.2.1958 Einwanderung von Erich Wallach in die USA
Gedenken
Grabstein auf dem Binyamina Cemetery, Binyamina-Giv’at Ada
Stolperstein für Philipp Wallach, verlegt vor 2010 in Duisburg Annastraße 2; 2020 nicht mehr vor Ort
Quellen
List of Jewish immigrants arrived in Palestine from France on July 16, 1945
https://www.ushmm.org/online/hsv/source_view.php?SourceId=31309
Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de984964
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de984937
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de984891
Andrea Löw, Doris L. Bergen und Anna Hájková (Hrsg.); Alltag im Holocaust, Jüdisches Leben im Großdeutschen Reich 1941–1945; Maria von der Heydt „Wer fährt denn gerne mit dem Judenstern in der Straßenbahn?“,
Oldenbourg Verlag München 2013
https://www.statistik-des-holocaust.de/TT113-1.jpg
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7540); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V
Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004
http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html
Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015
Diethard Aschoff, „Jeden Tag sahen wir den Tod vor Augen“. Der Auschwitzbericht der Recklinghäuserin Mine Winter, in: VZ 94 – 96, 1995 – 97, Hrsg. W. Burghardt, S. 321 – 386
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz