Wallach Alfred

Alfred Amnon Wallach

*5.11.1923 in Barmen

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Philipp Wallach *1.4.1889 in Eilendorf ✡8.8.1943 in Sobibor

Heirat der Eltern 1.11.1922 in Barmen

Mutter Ida Maria Elise Leuschner *20.7.1895 in Bielefeld ✡ 8.7.1947

Großeltern Andreas Wallach und Eva Menken

Onkel

Max Wallach *4.2.1886 in Eilendorf; ✡ Izbica; oo Klara Levy

Philipp Wallach *1.4.1889 in Eilendorf; ✡ 8.8.1943 Auschwitz

Geschwister

Erich Mordechai Wallach, später Mal’an *25.7.1925 in Aachen; ✡ 15.5.2013 in Binyamina

Kurt Wallach *7.2.1927 in Essen; ✡ ?

Beruf

Adressen Essen; Moers; Duisburg- Rheinhausen Annastraße 2 (Horst-Wessel-Straße) Duisburg- Hochemmerich; Aachen

Heirat ?

Kinder ?

Weiterer Lebensweg

10.11.1938 Alfred verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Buchenwald

1938 Übernahme des Kaufhauses Wallach durch den Rheinhauser Kaufmann Gottfried Bernards

Kaufhaus Wallach im Moerser Adressbuch von 1938 Horst-Wessel-Straße 2

12.1.1939 Erich nach Rheinhausen, Hochemmerich bei Duisburg

Ende Mai -September 1941 Auflösung des Hachscharalagers Ahrensdorf;

27.5.1941 Bruder Erich bei Auflösung des Landwerk Havelberg nach Neuendorf

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung der noch bestehenden in „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

Sommer 1941 Kurt Wallach bei Auflösung des Landwerk Ahrensdorf nach Aachen

5.8.1941 Alfred aus dem Lager Ellguth nach Neuendorf

22.4.1942 Onkel Max und Frau von Essen über Düsseldorf nach Izbica

15.6.1942 Onkel Philipp aus Rheinhausen nach Sobibor; 1943 nach Auschwitz

20.6.1942 aus Aachen nach Neuendorf

November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert;

10. 4.1943 Aus Neuendorf mit LKW nach Fürstenwalde, von dort mit der Bahn nach Berlin; zu Fuß ins Sammellager Große Hamburger Straße

Als Geltungsjuden werden Brüder Alfred, Gerhard und Kurt Wallach nicht mit den 153 Neuendorfern auf dem 37. Osttransport über Berlin nach Auschwitz deportiert. Sie werden im Forsteinsatzlager Neumühle eingesetzt

November 1944 wurden die Brüder Alfred, Gerhard und Kurt Wallach aus dem Forsteinsatzlager Jacobsdorf zur geplanten Deportation in das Berliner Sammellager verlegt, woraufhin sie flohen und bis Kriegsende untertauchten. Aus dem Forsteinsatzlager Neumühle wurden im 113. Theresienstadt Transport am 24. 11. 1944 (I/119) zwölf Geltungsjuden nach Theresienstadt deportiert.

8.5.1945 Alfred und seine Brüder in Berlin durch der Roten Armee befreit

15.10.1945 Kurt stellt aus der Schweiz heraus eine Suchanfrage nach Bruder Alfred

16.7.1945 Ankunft von Erich aus Marseille kommend in Palästina

18.-29.1.1948 Kurt begleitet von Tante Henriette Wallach auf der SS MARINE FLASHER von Bremen nach New York

28.12.1948 Einwanderung von Alfred nach (New-?) Mexico

22.8.1949 Kurt in Zürich in Vorbereitung auf die Reifeprüfung

29.6.1950 Kurt erneut nach New York

19.2.1958 Einwanderung von Erich Wallach in die USA

Gedenken

Stolperstein für Philipp Wallach, verlegt vor 2010 in Duisburg Annastraße 2; 2020 nicht mehr vor Ort

Quellen

List of Jewish immigrants arrived in Palestine from France on July 16, 1945

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/69574495

https://www.ushmm.org/online/hsv/source_view.php?SourceId=31309

Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de984964

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de984937

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de984891

Andrea Löw, Doris L. Bergen und Anna Hájková (Hrsg.); Alltag im Holocaust, Jüdisches Leben im Großdeutschen Reich 1941–1945; Maria von der Heydt „Wer fährt denn gerne mit dem Judenstern in der Straßenbahn?“,
Oldenbourg Verlag München 2013

https://www.statistik-des-holocaust.de/TT113-1.jpg

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7540); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015

Diethard Aschoff, „Jeden Tag sahen wir den Tod vor Augen“. Der Auschwitzbericht der Recklinghäuserin Mine Winter, in: VZ 94 – 96, 1995 – 97, Hrsg. W. Burghardt, S. 321 – 386

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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